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Standards würden die Verbreitung des kontaktlosen Bezahlens erleichtern

Zusammen statt einsam

Jeder der vielen Marktbeteiligten im Mobile Payment möchte sein Modell im Markt platzieren. Um die Gefahr einer Vielzahl unterschiedlicher Systeme zu vermeiden, hat GS1 Germany eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung eines gemeinsamen Standards gegründet.

Laut dem Marktforschungsunternehmen Yankee Group könnte das Marktvolumen mobiler Bezahlmöglichkeiten via Smartphone bis 2012 weltweit auf über 980 Mrd. Dollar steigen. Könnte – denn zum Durchbruch in Deutschland bedarf es zunächst eines Konsenses über grundlegende technologische Standards und Schnittstellen zwischen den vielfältigen Marktteilnehmern. Zu diesem Zweck hat sich unter dem Dach des Dienstleisters GS1 Germany eine Expertengruppe zusammengefunden.

Statt an der Supermarktkasse im Portemonnaie nach Kleingeld zu suchen, zückt der Kunde sein Handy, schwenkt es über ein Terminal, das mit dem Kassensystem verbunden ist, und der fällige Betrag wird von seinem Bankkonto abgebucht. Alle großen Smartphone-Hersteller haben angekündigt, Geräte mit einem Near-Field-Communication(NFC)-Chip auf den Markt zu bringen. Hat ein Handy einen solchen Chip eingebaut, reicht es aus, diesen in kurzem Abstand vor ein NFC-Lesegerät zu halten, um eine Transaktion auszulösen.

Das wirtschaftliche Potenzial mobiler Bezahlmöglichkeiten ist groß. Daher arbeiten viele Big Player daran, marktfähige Lösungen für Deutschland zu präsentieren: Mobilfunknetzbetreiber, Smartphone-Hersteller, Kreditkartenunternehmen sowie Online-Bezahldienste. Es besteht allerdings die Gefahr, dass auf diesem Weg eine Vielzahl von Angeboten entsteht – wie es aktuell etwa in Amerika zu beobachten ist. Dort hat es kein abgestimmtes Verfahren zur Einführung von Mobile Payment gegeben, sodass Anbieter wie Google nun mit ihrem mobilen Bezahlsystem „Google Wallet“ mit Angeboten des Mobilfunkunternehmens ISIS (Zusammenschluss von T-Mobile US, AT&T und Verizon) oder von Handelsunternehmen wie Walmart und Target konkurrieren.

Solche Insel-Lösungen stehen einer breiten Einführung von Mobile Payment entgegen, denn unterschiedliche Angebote und Systeme können potenzielle Nutzer überfordern. Ohne eine breite Akzeptanz bei den Verbrauchern indes würde auch der Handel kaum flächendeckend in entsprechende Lesesysteme an seinen Kassen investieren, was wiederum Voraussetzung dafür wäre, mobiles Bezahlen für den Verbraucher attraktiv zu machen.

Neutrale Plattform

Um einer solchen Diversifizierung entgegenzuwirken, hat der Dienstleister GS1 Germany im März 2011 eine Arbeitsgruppe „Mobile Payment“ ins Leben gerufen. Als neutrale und unabhängige Plattform dient sie dem Austausch der Marktteilnehmer sowie der Entwicklung zukunftsfähiger, branchenübergreifender Lösungen für Mobile Payment. Rund 80 Mitglieder aus allen Bereichen des Ökosystems Mobile Payment – Handel, Kreditkartenunternehmen, Banken, Mobilfunknetzbetreiber, Endgerätehersteller und Online-Bezahldienste – haben sich im „Advisory Board MobileCom“ organisiert. Gemeinsam hat man hier die Ziele und eine Road Map für die kommenden Monate festgelegt.

Die erste Hürde, nämlich die Entwicklung einer konkreten Anwendungsempfehlung für eine ideale kontaktlose Mobile-Payment-Lösung auf Basis von NFC, ist bereits genommen. Aktuell wird an der Realisierung eines Pilotprojektes gearbeitet. Das geschieht in drei Unterarbeitsgruppen, die technische Details des mobilen Bezahlvorgangs klären. Bereits im Herbst sollen dann im Rahmen des Projektes Mobile-Payment-Lösungen im stationären Einzelhandel getestet werden. Die Erfahrungen des Praxiseinsatzes sowie die Ergebnisse der Arbeitsgruppe sollen zudem öffentlich, etwa auf Konferenzen, präsentiert werden.

Münden soll das Projekt darin, gemeinsame Standards für das Mobile Payment zu entwickeln und zu definieren. Diese sind notwendig, um beim mobilen Bezahlvorgang beispielsweise zu gewährleisten, dass die Datenformate und -protokolle, die zwischen Handy und Lesesystem ausgetauscht werden, stets einheitlich sind – unabhängig davon, ob der Kunde bei einer großen Supermarktkette oder beim Bäcker nebenan mobil bezahlen möchte.  

Foto: Metro Group

Kontakt: kilic@gs1-germany.de

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