Um ein Unternehmen in der Größenordnung von Coop Schweiz steuern zu können, ist eine effiziente IT-Infrastruktur nötig. Coop sah sich im Kassenbereich mit einer heterogenen und in die Jahre gekommenen IT-Umgebung konfrontiert, in der neue Anforderungen nicht mehr umgesetzt werden konnten. „Alle eingesetzten Kassensysteme waren Individuallösungen“, sagt Beat Pfister, Leiter Informatik Entwicklung der Coop Schweiz. „Die Weiterentwicklung war daher immer mit großem Aufwand verbunden. Und wegen der veralteten Software-Architektur konnten selbst neue Peripherie-Geräte, die zum Beispiel USB-Schnittstellen nutzen, nicht mehr angeschlossen werden.“
Den Anfang zur Modernisierung dieser IT-Landschaft machte Coop mit der Einführung einer komplett neuen Kassenlösung. Ziel war es, alle Vertriebskanäle mit einem skalierbaren, durchgängigen und leistungsfähigen System auszustatten. Das Kassenprojekt beinhaltet als größten Posten neue Kassenhardware von IBM und neue Kassensoftware von GK Software.
Auch für die POS- und Regaletikettendrucker bestand Erneuerungsbedarf. Nach einem Auswahlverfahren entschied sich Coop für Drucker von Citizen und installierte im Zuge des Rollouts bis heute 7.000 Kassendrucker „CT-S801“ und 1.700 Etikettendrucker „CLS621“ für die Regalauszeichnung. Weitere Installationen in den Geschäftsbereichen Bau und Hobby, Parfümerie und Warenhaus sind für 2012 geplant, die Einführung der Drucker in den Restaurants für 2013.
Für die Evaluierung der geeigneten Software- und Hardwarehersteller nahm sich Coop über zwei Jahre Zeit. Dies galt auch für die Drucker, die strengen Belastungsprüfungen unterzogen wurden. Die LCD-Anzeige der Citizen-Drucker bietet dem Anwender bei Coop Schweiz die Informationen dreisprachig an in Italienisch, Deutsch und Französisch. Ob der Drucker einwandfrei funktioniert, erfährt der Anwender mit einem Blick auf das LCD-Display: Fehlermeldungen werden rot angezeigt. Eine Textmeldung informiert über die Fehlerbehebung. Im Drucker sind dazu konfigurierte Textmeldungen hinterlegt, wie „Deckel offen“, „Papier Ende“ oder „Hardware-Fehler“. Der Kassierer wird so entlastet, da er nicht mehr direkt nach Fehlerquellen suchen muss. Das Auswechseln von Cutter und Thermokopf der Drucker werkzeugfrei.
Mit der Lieferung der Drucker wurde das Unternehmen Primelco System Device beauftragt, das als Hardware-Distributor für den POS-Bereich in der Schweiz für Citizen tätig ist und Coop während der gesamten Projektphase unterstützte. Nach der Lieferung führte Coop Staging und Rollout der Drucker intern selbst durch. Der Rollout begann Anfang 2010. Bis Ende 2011 wurden sämtliche 820 Filialen von Coop Schweiz ausgestattet.
Entscheidend für den Erfolg der Implementierung war die Anbindung der Drucker über eine
Java-POS-Anbindung und die Anpassung an die Java-POS-Treiber. Die Hardware von IBM wird über eine Powered-USB-Schnittstelle angesteuert. Der Drucker benötigt kein Netzteil, nur einen Stecker. Hier ist ein offener Standard im Einsatz.
Nach einer neuen Lösung verlangte auch der Etikettendruck: Die bisher eingesetzten Drucker hatten ihre Leistungsgrenze erreicht und verursachten deshalb viele Fehler. „Jede Verkaufsstelle wurde individuell gesteuert, sodass tausendmal die gleiche Logik existierte und folglich bei Änderungen auch tausendmal geändert werden musste“, so Beat Pfister von Coop.
Offener Standard
Da der Etikettendruck bereits in das bestehende Kassensystem integriert war, entschied sich Coop dafür, auch beim Etikettendruck eine zentrale Lösung einzusetzen. Eine wesentliche Anforderung bestand darin, maximale Konsistenz zwischen Kassenpreis und Etikettenpreis zu erreichen. Da Coop bereits 2009 in seinen Lichtfachmärkten Lumimart und in den Toptip-Möbelmärkten gute Erfahrungen mit den Etikettendruckern von Citizen gemacht hatte, setzte der Einzelhändler auf eine weitere Zusammenarbeit mit dem Druckerhersteller. So wurde in Kooperation mit dem Softwarelieferanten GK Software die neue Lösung für den Etikettendruck eingeführt.
Die Vorteile des zentralen Fehlerhandlings und der zentralen Konfiguration machen sich heute positiv bemerkbar durch übersichtliche Prozesse und ein klar strukturiertes Gerätemanagement. Zudem erweitert ein flexibles Regelwerk für die Erstellung von Layouts und die Unterstützung verschiedener Formate und Medien die individuellen Möglichkeiten der Anwendung.
„Bei der Regaletikettierung bringt die neue Lösung Vorteile, denn sie bewirkt eine hohe Sicherheit, dass die Preise an den Regalen mit den Preisen im System übereinstimmen. Das bedeutet, dass die Software die richtigen Daten zum Drucker schicken muss“, sagt Román Aresté, Sales Manager bei Citizen Systems Europe. Der Druckzeitpunkt ist wählbar, und es gibt eine synchrone Preisversorgung von Druck und Kasse, die ein zentrales Monitoring über alle Verkaufsstellen ermöglicht.
„Um große Mengen an Regaletiketten zu bewältigen, muss ein Etikettendrucker besonders robust sein. Unsere Drucker haben deshalb ein Metalldruckwerk und ein eingebautes Netzteil, sodass große Mengen an Etiketten gedruckt werden können“, erklärt Román Aresté. „Im täglichen Gebrauch ist die Wärmeableitung selbst bei sehr großen Druckjobs sichergestellt und selbstverordnete Abkühlpausen benötigen unsere Drucker nicht.“
Der Zugriff auf die Systeme ist heute von jedem Filial-PC aus möglich. Aufgrund der Zentralisierung und Virtualisierung der Prozesse – mehrere Verkaufsstellen laufen auf einem virtuellen Server – sind neue Anforderungen nun einfacher realisierbar.