Wichtige Schritte Richtung Nachhaltigkeit | stores+shops

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Der neue Sainsbury's in Leicester hat eine Trägerkonstruktion und eine Decke aus Holz sowie LED-Leuchten.

Wichtige Schritte Richtung Nachhaltigkeit

Die britische Supermarktkette Sainsbury’s hat umweltfreundliche Läden der neuesten Generation in großem und kleinem Format eröffnet. Sie sollen als Vorlage für weitere Umbaumaßnahmen in den bestehenden Geschäften dienen und dem Unternehmen helfen, seine straffen Umweltziele bis 2020 zu erreichen.

Ende letzten Jahres hat Sainsbury’s in der mittelenglischen Stadt Leicester und im Süden Großbritanniens im Küstenstädtchen Weymouth die neueste Generation seiner umweltfreundlichen Supermärkte eröffnet, die sogenannten „Triple-Zero“-Geschäfte. „Triple Zero“, also „dreimal Null“ bedeutet: keine CO2-Emissionen aus dem betrieblichen Energieverbrauch, keine Abfälle, die auf Müllhalden transportiert werden müssen und ein Wassermanagement, das bewirkt, dass unter dem Strich lokal kein höherer Wasserverbrauch durch den Supermarkt anfällt.

„Wir wollen unseren CO2-Ausstoß um 30 Prozent senken“, erklärt Neil Sachdev, Property Director bei Sainsbury’s. „Wir nutzen beispielsweise für unsere Supply Chain Energie, die aus Abfällen gewonnen wird und arbeiten wasserneutral, indem wir durch die Förderung von Projekten vor Ort Wassereinsparungen ermöglichen.“

Die ökologischen Merkmale des Marktes werden den Kunden kommuniziert.

Die ökologischen Merkmale des Marktes werden den Kunden kommuniziert.

Die Vorreiter-Standorte sind die neuesten Muster für die Ladengestaltung im Rahmen der „20×20“-Nachhaltigkeitsstrategie, die Sainsbury’s sich 1 Milliarde Pfund kosten lassen will. Mit dieser Strategie hat sich das Unternehmen zu einer Reihe von sozialen und Umweltzielen verpflichtet, die es bis 2020 erreichen möchte.

In Bezug auf die Nachhaltigkeit zeichnen sich die neuen Standorte u.a. durch folgende Merkmale aus: eine Trägerkonstruktion und eine Decke aus Holz, wodurch weniger CO2-Emissionen verursacht werden als bei einer Stahlträgerkonstruktion, Kühl- und Gefrieranlagen, die mit natürlichem CO2 kühlen und so den CO2-Ausstoß um ein Drittel senken, LED-Leuchtmittel sowie über 120 prismenförmige Oberlichter, um möglichst viel Tageslicht zu nutzen.

Bienenfreundliche Pflanzen

An der Tankstelle der Märkte erstreckt sich ein Dach über die Zapfsäulen, das aus Solarpaneelen besteht und die Stromversorgung des Marktes sicherstellt. Außerdem gibt es Ladestationen für Elektrofahrzeuge sowie ein „Bienenhotel“ (Nistplatz) und ein „Bienencafé“ (bienenfreundliche Pflanzen). In den Geschäften wurde das Design so gestaltet, dass es „Sainsbury’s Werte und Verantwortung kommuniziert“, so Bill Cumming von der Designagentur Twelve Studio. Außerdem berücksichtigt das Design die Geschichte des Standortes, es handelt sich um eine ehemalige Beleuchtungsfabrik. Die Beschilderung weist auf Besonderheiten im Sortiment hin. Eine Abteilung mit asiatischen Lebensmitteln soll dem hohen asiatischen Bevölkerungsanteil in der Gegend Rechnung tragen. Erstmals bietet eine Bäckerei bei Sainsbury’s auch indische Kuchen an. In der Bäckerei können die Kunden dabei zusehen können, wie das Brot gebacken wird inklusive Mehlbehälter und Brotkörbe. Design und Beschilderung weisen zwar auf diese Besonderheiten hin, sollen jedoch nicht das Ladendesign von Sainsbury’s dominieren. Was das Storedesign angeht, sagt Cummings: „Es ging darum, den großen Raum in überschaubare Einzelbereiche aufzuteilen.“

An den beiden Standorten wurde das Ziel erreicht, dass kein Abfall mehr auf Müllhalden landet. Das Verpackungsmaterial bei Eigenmarken wurde um rd. 25 Prozent gesenkt. Die CO2-Emissionen sind laut Sainsbury‘s zwar rückläufig, sie stellen aber immer noch die größte Herausforderung dar. Um die angestrebte Verringerung um 50 Prozent zu erreichen, sorgt ein Generator auf dem Betriebsgelände für die gesamte Stromversorgung und Beheizung der neuen Geschäfte, d.h. der betriebliche Energieverbrauch wird durch Stromgewinnung ohne CO2-Ausstoß gedeckt. Das Blockheizkraftwerk wird mit Erdgas aus dem nationalen Gasnetz betrieben. Dafür lässt das Unternehmen die entsprechende Menge an CO2-neutralem Biogas, die für die Filiale pro Jahr benötigt wird, aus der Biogasanlage eines Bauern in West Sussex, der zur Sainsbury’s Dairy Development Group gehört, in das Netz einspeisen – so schließt sich der Kreis.

Wie bei allen Sainsbury’s-Filialen wird kein Abfall auf Müllhalden transportiert. Nicht verkaufte Lebensmittel werden an lokale Wohltätigkeitseinrichtungen gespendet oder zu Tierfutter verarbeitet, und wenn sie nicht mehr für den Verzehr geeignet sind, werden sie in einer Biogasanlage verbrannt und zur Stromerzeugung genutzt. Hausmüll wird recycelt oder zu Brennstoff verarbeitet.

Wassersparmaßnahmen

Der Wasserbedarf wird zu rrd. 70 Prozent über Regenwassersammelanlagen und andere Wassersparmaßnahmen gedeckt. Um die verbleibenden 30 Prozent zu kompensieren, die als Trinkwasser für die Lebensmittelzubereitung benötigt werden, fördert Sainsbury‘s Wassersparmaßnahmen an einem Partnerstandort in der Gemeinde vor Ort. „Verglichen mit unseren Werten aus dem Jahr 2006 verbraucht eine vergleichbare Filiale heute rund 70 Prozent weniger Wasser“, rechnet Crewe vor. „Aber wir benötigen immer noch eine gewisse Menge an Trinkwasser, die wir aus dem Versorgungsnetz beziehen. Daher haben wir Projekte in der Gemeinde sowie an Schulen und Hochschulen vor Ort auf den Weg gebracht, um an diesen Standorten Technologien zur Senkung des Wasserverbrauchs einzuführen.“

Das Kühlsystem läuft auf Basis von natürlichem CO2.

Das Kühlsystem läuft auf Basis von natürlichem CO2.

Sainsbury’s hat bei seinen Umweltschutzinitiativen jedoch nicht nur die großen Filialen im Blick. So eröffnete das Unternehmen letztes Jahr auch einen umweltfreundlichen Nachbarschaftsmarkt. Ein Gebäude in Haslucks Green im mittelenglischen Städtchen Solihull (West Midlands) wurde in eine Filiale des Formats „Sainsbury’s Local“ umgewandelt. Zu den besonderen Merkmalen zählen 42 Solarpaneele auf dem Dach, die 9.000 kWh Strom pro Jahr produzieren sowie die Doppelverglasung an der Frontseite des Gebäudes und spezielle Isolierbalken in der Holzträgerkonstruktion, die laut Unternehmen für eine Senkung der erforderlichen Heizleistung um 30 Prozent sorgen. Das Kühlsystem auf Basis von natürlichem CO2 ermöglicht ebenfalls eine Senkung der CO2-Emissionen um ein Drittel. Im gesamten Markt wurden LED eingesetzt, die Beschilderung im Innenraum ist aus Recyclingmaterial hergestellt.

„Wir sehen es als Erfolg, dass wir all diese Technologien in einem so kleinen Markt unterbringen konnten“, meint Paul Crewe. Sainsbury’s wird die Verbrauchswerte der Filiale während der nächsten Monate genau überwachen und hofft, in Zukunft weitere Sainsbury’s Local-Geschäfte nach diesem Vorbild gestalten können.

Weitere Informationen: www.sainsburys.co.uk

Fotos: Sainsbury’s (3) 

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