Der Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Unternehmenszentrale im westfälischen Hüllhorst war für den Modefilialisten Jeans Fritz nur ein Schritt auf dem Weg zu einer umfassenden Energiestrategie. Das Unternehmen nutzt integrierte Steuereinheiten, um in Filialen Energiesparpotenziale aufzudecken und schafft damit auch, Komfort und Wohlbefinden der Kunden und Beschäftigten zu erhöhen. Vorteil solcher Steuereinheiten ist, dass sie alle Energieverbraucher wie Lüftung, Heizung, Luftschleier, Automatiktüren sowie Innen- und Außenbeleuchtung vollautomatisch und abhängig vom tatsächlichen Bedarf regeln. So lässt sich Energie sparen, ohne die Beschäftigten mit zusätzlichen Aufgaben zu belasten oder den Filialbetrieb zu stören. Die Jeans-Fritz-Filialen haben zwischen 250 und 400 qm Verkaufsfläche und liegen sowohl in Innenstadtlagen als auch in Shopping- Centern und Fachmarktzentren. Das Unternehmen braucht für die Energieoptimierung also eine technische Lösung, die sich an die jeweiligen Bedingungen der Filialen vor Ort anpassen lässt. Bei einer neu gebauten Filiale in Pocking im Landkreis Passau und einem Bestandsgebäude im baden-württembergischen Bad Mergentheim kommt für die Automatisierung der Gebäudetechnik jetzt die „retail-box“ von bk services zum Einsatz. Dem Hersteller zufolge kann diese automatische Steuereinheit in jeder Einzelhandelsfiliale bis zu 50 Prozent der bisherigen Energiekosten sparen. Investitions- und Installationskosten sollen sich so bereits nach bis zu zwei Jahren amortisieren.
Besonders einfach lässt sich eine integrierte Steuereinheit natürlich beim Neubau einer Filiale planen und installieren. Das zeigt der neue
Jeans-Fritz-Standort in einem Industriegebiet in Pocking. Das Gebäude wurde von der Planungsabteilung des „retail-box“-Herstellers mit einer einfachen Lüftung mit geringer Luftleistung und einer Wärmepumpe mit passendem Türluftschleier ausgerüstet. Die Lüftung startet erst, wenn Frischluftzufuhr wirklich benötigt wird. Eine Ist-Messung der CO2-Konzentration im Store sorgt dafür, dass der wünschenswerte
CO2-Wert von 800 ppm (parts per million) nicht überschritten wird. Die Wärmepumpe wird abhängig von der aktuellen Raumtemperatur betrieben und dient sowohl zum Kühlen im Sommer als auch zum Heizen im Winter. Energieverluste werden vermieden, indem das Speichermedium aus so wenig Masse wie möglich besteht und die Kälte beziehungsweise Wärme nur da ausgeblasen wird, wo sie benötigt wird.
Entrauchungsanlage integriert
Zusätzlich reguliert die integrierte Steuereinheit den Energieverbrauch im Eingangsbereich, denn sie erkennt die Kundenfrequenz und koordiniert selbsttätig das Schließen der Automatiktür und das Abschalten des Türluftschleiers. Auch eine Entrauchungsanlage nach den für den Standort geforderten Brandschutzvorgaben wurde realisiert. In der Pockinger Filiale wird im Brandfall der Abluftventilator zum Entrauchungsventilator, zeitgleich öffnet sich die Automatiktür als Nachströmöffnung. So wird bei einem Brand der Raum sofort entraucht, damit die Fluchtwege frei bleiben und die Einsatzkräfte schneller an den Brandherd gelangen können. Im Vergleich zu anderen Jeans-Fritz-Filialen fallen die Energiekosten in Pocking aufgrund der automatischen Steuerung laut Unternehmens-
angaben um 50 Prozent niedriger aus. Dennoch werde die Filiale von Kunden und Beschäftigten als behaglich und komfortabel empfunden. Das gilt ebenso für die nachgerüstete Bestandsfiliale in der Innenstadt von Bad Mergentheim, wo die „retail-box“ den Energiebedarf bei Jeans Fritz um 40 Prozent reduzieren konnte. Besonders groß war das Einsparpotenzial bei der Beleuchtung, die vor der Umrüstung von den Beschäftigten manuell ein- und ausgeschaltet wurde. Jetzt wird das Licht in der Filiale und in den Nebenräumen vollautomatisch gesteuert. Grundlage sind Kriterien wie die Tageszeit, die Lichtverhältnisse draußen sowie die Ladenöffnungszeiten.
Wegen der Innenstadtlage der Filiale und der damit verbundenen höheren Kundenfrequenz wurden in Bad Mergentheim auch die Beleuchtung der Fassadenwerbung und der Schaufenster in die automatische Steuerung integriert. Die Heizkörper in den Nebenräumen der Filiale werden ebenfalls nicht mehr manuell reguliert, sondern mithilfe eines zusätzlichen Regelungsventils vollautomatisch auf einer Normtemperatur gehalten. In die Steuerung fließt die aktuelle Außentemperatur ein, um für die Kunden fühlbare Temperaturunterschiede und damit verbundene Energieaufwendungen zu verhindern. Eine Wärmepumpe, ein Chip-geregelter Türluftschleier und die Regelung des CO2-Gehalts sind weitere Bestandteile der Klimatisierung. Die Nachrüstung der Jeans-Fritz-Filiale in Bad Mergentheim auf die integrierte Steuereinheit erfolgte innerhalb einer Woche bei laufendem Betrieb.
Fotos(4): bk services GmbH
Weiterführende Informationen: www.jeans-fritz.com