Die Coronakrise führte bei Rossmann zu einer starken Verschiebung des Kundenaufkommens. Durch das Angebot von haltbaren Lebensmitteln gehörte die Drogeriekette zu den Händlern, die nicht von Filialschließungen durch den Shutdown betroffen war, dafür aber einen enormen Anstieg der Nachfrage durch Hamsterkäufe verzeichnete. Um diese Verschiebung zu bewältigen, entwickelte Rossmann kurzzeitig einen Prozess, um Bestellpositionen zu managen und sowohl nicht-essenziellen Artikeln als auch Produkten, die nicht Gefahr liefen, Out-of-Stock zu gehen, eine niedrigere Priorität einzuräumen, um kritischste Produktgruppen effektiv zu managen und die Verfügbarkeit des Nachschubs bei den Lieferanten sicherzustellen. Jeder Bestellposition wurde so eine Priorität von 1 bis 20 zugewiesen. Geringe Priorität erhielten zum Beispiel Artikel, deren Bestand bei wegfallender Nachbestellung nicht auf Null sank.
Zudem berechnet die Drogeriemarktkette die Prognosen nun auf Standortebene. Dies erlaubt, den individuellen Bedarf jeder Filiale zu berücksichtigen und Bestände entsprechend der Nachfrage vor Ort hoch- oder runterzufahren.
Seit 2015 setzt Rossmann in seinen deutschen Filialen und Verteilzentren die integrierte Supply-Chain-Planung und Kampagnenprognosen von Relex ein. Das Softwareunternehmen unterstützt den Drogisten bei Bestandsprojektionen, Benachrichtigungen über Kapazitätsengpässe, dynamische Lieferpläne für Lagerbestellungen und die Möglichkeit, Änderungen im Lieferantennetzwerk bei der Planung von Kapazitäts- und Dispositionsprozessen zu berücksichtigen.