Mit 50.000 qm Fläche will Picnic auf dem Gelände des Oberhausener Edeka Zentrallagers nach eigener Aussage das bisher größte E-Food-Lager der EU mit dem höchsten Automatisierungsgrad der Welt bauen. Dafür investiert der Bringdienst rund 150 Mio Euro, die Finanzierung kommt zum Großteil von der KfW-Bank. Über 1.500 Roboter und insgesamt 21 km Förderbänder in dem Lager sollen es ermöglichen, dass ab Ende 2024 rund 200.000 Familien von Picnic mit Lebensmitteln beliefert werden können.
Co2 sparen und Abfälle vermeiden
Im Unterschied zu anderen Bringdiensten liefert Picnic in regelmäßigen Abständen auf denselben Routen aus. Fokus dieses sogenannten Milchmannprinzips ist der wiederkehrende Wocheneinkauf von Familien in Vororten. Die Bündelung mehrerer und größerer Bestellungen soll das Verkehrsaufkommen reduzieren.
Die eigens für die Firma entwickelten Lieferfahrzeuge fahren vollelektrisch und sparen damit CO2. Weiterhin beschafft Picnic nach eigenen Angaben die Produkte nur in den Mengen, in denen sie tatsächlich von Kunden bestellt werden. Damit will der Online-Supermarkt Lebensmittelabfälle vermeiden und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
„Mit unserem Konzept kann es sich jeder Haushalt leisten, seine Lebensmittel online zu bestellen – mit günstigen Produkten und Gratislieferung. Dahinter steht eine kurze und effiziente Wertschöpfungskette”, sagt Frederic Knaudt, Mitgründer von Picnic Deutschland. „Mithilfe unseres automatisierten E-Food-Lagers werden wir die Effizienz der Logistik noch noch weiter erhöhen.”
Peter Wagener, Geschäftsführer Edeka Rhein-Ruhr, ergänzt: „Mit unserem Partner Picnic kombinieren wir in Oberhausen vollautomatische Logistik für Lebensmittel-Vollsortimentsmärkte und den Online-Handel an einem Standort. So entstehen auf einer ehemaligen Industriebrache innerhalb von wenigen Jahren insgesamt rund 2.000 Arbeitsplätze.“
Vorbild Utrecht
Analog zu dem nahezu baugleichen Picnic-Vollautomatik-Lager im niederländischen Utrecht, das im April in Betrieb gegangen war, wird auch das neue Lager mit einer Intralogistik-Anlage des österreichischen Anlagenbauers TGW ausgestattet, der auf Logistiklösungen im Bereich Lebensmittel und Konsumgüter spezialisiert ist.
Frederik Nieuwenhuys, Mitgründer von Picnic, führt aus: „In unseren normalen Logistikzentren laufen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund 15.000 Schritte am Tag. Im automatisierten Fulfillment-Center kommen die Waren mit Robotern zu ihnen – dadurch haben wir eine fünfmal höhere Kapazität als in einem unserer manuellen Fulfillment-Center.”
Picnic plant nach eigenen Angaben ein weiteres 24.000 qm großes E-Food-Lager im westfälischen Hamm.
Über Picnic
Der Online-Supermarkt Picnic mit Sitz im niederländischen Amersfoort ist 2018 in Neuss ins Deutschlandgeschäft gestartet und beliefert nach eigenen Angaben rund 380.000 Kund:innen in 57 Städten in Nordrhein-Westfalen. Seit 2021 ist das Unternehmen auch in Frankreich aktiv.