Lieferservice: Smart unterwegs auf der letzten Meile | stores+shops

Anzeige
{{{name}}}

Vorgeschlagene Beiträge

Anzeige

Lieferung via Leezenkiepe in Münster
Foto: Leezenkiepe

Lieferservice: Smart unterwegs auf der letzten Meile

Nicht nur Online-Shops, auch innerstädtische Geschäfte können sich mit bequemer und pünktlicher Frei-Haus-Lieferung bei ihren Kunden profilieren. Isfort Bürosysteme aus Münster nutzt dazu elektrische Lastenfahrräder. Smarte Software zur Tourenoptimierung hilft, Termine und Kosten im Griff zu behalten.

Einen mittelständischen Bürofachhändler in Zeiten von Amazon & Co. zukunftssicher am Markt zu positionieren, ist nicht einfach. Daniela Isfort, Geschäftsführerin von Isfort Bürosysteme in Münster, setzt auf die Attribute regional, persönlich und nachhaltig. Seit Anfang 2019 bietet sie ihren B2B-Kunden, die online im Bestellportal ordern, ab 50 Euro Bestellwert einen kostenlosen Lieferservice. Allerdings nicht mit dem Kurierdienst, sondern mit der umweltfreundlichen regionalen „Leezenkiepe.“ Leeze bedeutet im Münsteraner Dialekt Fahrrad. Und der traditionelle Kiepenkerl, ein fahrender Händler, der seine Ware in der „Kiepe“ auf dem Rücken transportierte, gilt als Münsteraner Wahrzeichen. Bei den Leezenkiepen handelt es sich um moderne elektrische Lastenfahrräder, mit denen die Ware umweltschonend in Mehrwegbehältern ausgeliefert wird.

Die Same-Day-Delivery in bis zu 3 Stunden können wir halten. 

Daniela Isfort

Geschäftsführerin, Isfort Bürosysteme und Leezenkiepe

Umweltschonend

7 E-Bikes hat Daniela Isforts eigens gegründetes Tochterunternehmen Leezenkiepe mittlerweile in Betrieb, die größeren Modelle können bis zu 300 kg Ladung transportieren. Knapp 100 Sendungen pro Tag werden damit an die eigenen Kunden im Nahbereich von 10-15 km ausgeliefert, das entspricht etwa 80 Prozent aller Bestellungen. Um künftig sogar im Umkreis von bis zu 50 km umweltfreundlich zu liefern, wird aktuell ein E-Sprinter angeschafft.

Als Beitrag zur autofreien Innenstadt bietet Isfort ihren nachhaltigen Lieferservice zudem auch als Dienstleistung für Münsteraner Einzelhändler an. Damit deren Kunden ihr Auto möglichst zu Hause stehen lassen, können sie sich von 16-20 Uhr ihre Einkäufe mit der Leezenkiepe liefern lassen. „Von Kaffeevollautomaten über Bilder bis hin zu Wintermänteln ist alles dabei“, sagt Isfort. Für die Kunden ist der Service kostenlos, die beteiligten Geschäfte tragen die Kosten. Gerade im innerstädtischen Bereich bringt die Auslieferung per E-Bike nicht nur Umwelt-, sondern auch Zeitvorteile, da die Lastenräder auch dort fahren dürfen, wo Lkw und Transporter nicht durchkommen. Für 2020 ist laut Isfort die Anschaffung weiterer Räder geplant.

Wunschtermin-Logistik

„Um auch bei einer höheren Anzahl von E-Bikes noch einsatzfähig zu bleiben, benötigen wir eine professionelle Software“, sagt Daniela Isfort. Die Wahl fiel auf „Dispatch now“, eine Echtzeit-Lösung für Wunschtermin-Logistik des Kieler Softwareunternehmens FLS. Damit lässt sich ein Pick & Deliver-Szenario abbilden wie bei Leezenkiepe, bei dem der Fahrer die Ware vor der Auslieferung direkt bei den beteiligten Händlern abholt und unter Berücksichtigung zahlreicher Faktoren optimieren, darunter auch Echtzeit-Daten wie Verkehrslage oder tatsächliche Standzeiten.

Große und mittelständische Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen nutzen bereits Lösungen von FLS, um Außendienstmitarbeiter zu koordinieren, darunter beispielsweise der Schweizer Spezialist für Automatenverpflegung Selecta, der Anbieter von Kaffeemaschinen Coffema oder auch Rewe digital im Bereich Lebensmittel-Lieferservice. Bei Leezenkiepe haben Kunden die Wahl zwischen Wunschtermin und Sofortlieferung. Laut Daniela Isfort kann die Software die meisten Anforderungen abdecken, auch wenn Einrichtung und Feinjustierung durchaus aufwändig seien und regelmäßiger Anpassung bedürfen, so ihr Fazit nach den ersten 10 Monaten. Doch der Servicelevel stimme: „Die Same-Day-Delivery in bis zu 3 Stunden können wir halten.“

Weitere Informationen: redaktion@ehi.org

Mehr als Google Maps

Christoph R. Hartel, Managing Director bei FLS erklärt, wie lernfähige Software zur Tourenoptimierung beiträgt.

Routenplanung bietet heute jedes Smartphone, sogar mit Echtzeit-Verkehrsdaten. Wozu also eine Extra-Software?

Eine smarte Tourenoptimierung leistet weitaus mehr als Google Maps. Im FLS-Algorithmus stecken über 10 Jahre Entwicklung, damit lässt sich eine komplexe Tourenoptimierung anhand zahlreicher Parameter realisieren.

Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?

Neben der Fahrzeit zum Beispiel die voraussichtliche Zustellungsdauer. Diese kann stark variieren je nach Parkmöglichkeiten, Stockwerk oder Vorhandensein eines Aufzugs. Unser System lernt aus den erfassten Daten permanent dazu. Sogar der Faktor Sympathie zwischen Fahrer und Kunde kann bei Folgeterminen berücksichtigt werden.

Sympathie? Kommt es nicht eher auf Pünktlichkeit an?

Sympathie spielt eine große Rolle. So kann ein Kunde eine pünktliche Lieferung aufgrund mangelnder Sympathie für den Fahrer negativ bewerten. Anhand von Kundenfeedback lernt unser Algorithmus, Fahrer und Kunden optimal zuzuordnen.

Ist Tourenplanung nach „Nasenfaktor“ denn wirtschaftlich?

Die Software kann sowohl harte Faktoren wie Arbeitszeit, Treibstoffkosten oder gefahrene Kilometer als auch weiche Faktoren wie Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit einbeziehen und im Hinblick auf individuelle Unternehmensziele optimieren.

Produkt-News