„Green Supply Chain“ nennt sich der prozessorientierte Managementansatz, den Umweltgedanken bei der Lieferkette zu berücksichtigen und betrifft vorrangig das Produktdesign, die Materialbeschaffung, das Herstellungsverfahren und die Lieferung sowie Entsorgung. Ziel ist es, den Fluss aller Komponenten und Ressourcen zu optimieren – von den Rohstoffen über einzelne Bauteile bis hin zu den Endprodukten. Es gilt, alle an der Lieferkette beteiligten Unternehmen in den Prozess zu integrieren, indem alle den gleichen Kenntnisstand haben, und bei der Auswahl der Partner darauf zu achten, dass feste Standards eingehalten werden.
Viele kleine Handlungen können die gesamte Lieferkette positiv beeinflussen. IT-Abteilungen leisten beispielsweise mit einer effizienten operativen Abwicklung durch ein Supply Chain-Management (SCM)-System ihren Beitrag. Werden Leerfahrten vermieden, reduziert sich der CO2-Ausstoß. Mithilfe eines übergreifenden SCM-Systems und Clouds kann die IT zudem ihre Energiekosten senken. „Je intelligenter und vernetzter die logistische Lieferkette abläuft, desto optimierter und energiesparender funktioniert sie“, sagt Patrick Molemans, Territory Manager Central Europe bei Ivanti Supply Chain. Wird also etwa jedes Produkt gescannt und erfasst, weiß die Software, wann sich wo welches Produkt aufhält und kann so die Wege und Zeiten optimal berechnen.
Auch finden immer öfter wiederverwertbare Verpackungen Einsatz, z. B. Transportboxen, die umweltverträglich gereinigt werden. Wichtig ist, dass sich die Produkte identifizieren lassen via RFID oder Barcode. Automatisch ablaufende Prozesse nutzen dem Personal im Lager, den Endkunden und dem Klima.
Der Klimawandel fordert die Beteiligten der Lieferkette zum Umdenken auf. Immer häufiger auftretende Unwetter und steigende Temperaturen beeinflussen Transportwege und Transportmittel. Auch Umweltkatastrophen in Übersee wirken sich negativ auf die Produktion in Deutschland aus. Folglich sollte die Lieferkette dynamischer geplant und gesteuert werden. Transparenz ist der erste Schritt zu einer klimafreundlicheren Lieferkette – exakt zu wissen, wo sich ein einzelnes Paket in welchem Container befindet und auch die prognostizierte Nachfrage zu kennen.
Derzeit finden die meisten Veränderungen in der Produktion und dem Transport statt. Auch die Verbraucher fordern ein Umdenken und ändern ihr Konsumverhalten. Nachhaltiges Recycling und Wiederverwertung ermöglichen eine grüne Lieferkette. Gerade die Optimierung von Prozessen spart Kosten und schont häufig auch die Umwelt, doch müssen alle Maßnahmen über die reine Einsparung von CO2 hinausgehen. Mit einer intelligenten Planung und operativen Ausführung von Prozessen in der Lieferkette kann Green Supply Chain Management einen Wettbewerbsvorsprung verschaffen.