Vor einem Jahr, im November und Dezember 2020, wurden mit insgesamt 435 Mio. Paketen nach Angaben des Bundesverbands Paket & Expresslogistik e.V. (Biek) bereits 80 Mio. Pakete mehr als im Vorjahr versendet. Somit waren 2020 knapp 267.000 voll beladene Lieferwagen mehr auf den Straßen unterwegs als 2019.
Mithilfe der Omnichannel-Varianten Click & Collect und Click & Reserve lassen sich die Umwelt schützen und die Branche entlasten. Im Falle von Click & Collect bezahlt der Kunde bei seiner Bestellung vorab im Internet, bei Click & Reserve an der Ladenkasse. Einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Deloitte und Statista nach bestellen mehr als 40 Prozent der Befragten Waren und Produkte regelmäßig online und holen diese offline ab. Vor allem bei Produkten, deren Haptik eine Rolle spielt, ist der ROPO-Effekt („Research Online, Purchase Offline“) häufig zu beobachten. Darüber hinaus suchen Kund:innen der Umfrage nach eher ein Geschäft auf, wenn sie online und in Echtzeit einsehen können, ob das gewünschte Produkt in der gewünschten Filiale verfügbar ist.
Mithilfe von Ship-from-Store – also der Versand von Waren aus der nächstgelegenen Filiale – entfällt für Händler der Bedarf an großen und damit oft kostspieligen Zentrallagern für das Fulfillment. Zudem können die Transportwege signifikant verkürzt und die Lager- und Logistikkosten reduziert werden. So verbessern Handelsunternehmens zugleich ihren CO2-Fußabdruck. Der Betreiber der lokalen Filiale kann einer durch temporäre Ladenschließungen entstandenen finanziellen Schieflage entgegenwirken, indem er die Umschlagshäufigkeit bei Waren, Bestand und Lager erhöht – und damit im besten Fall den Umsatz steigert, da er sich online ein zweites Standbein aufbaut und die Reichweite seiner Filiale erweitert.
Kund:innen dezentral mit Ship-from-Store zu versorgen lange Lieferwege zu vermeiden, macht sie weniger abhängig von großen Paketdienstleistern, die vor allem während des Weihnachtsgeschäfts gewohnheitsmäßig vor großen Herausforderungen stehen.