Start-up-Inspirationen für den E-Commerce | stores+shops

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Rund 400 Teilnehmer besuchten den 5. Tengelmann e-day am 12. März 2015 in Mülheim/Ruhr.

Start-up-Inspirationen für den E-Commerce

Mit den „e-days“ bietet die Tengelmann E-Commerce GmbH jungen Start-up-Unternehmern eine Bühne und der Branche eine Netzwerk-Plattform. Zur 5. Veranstaltung in Mülheim begrüßte Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub rund 400 geladene Gäste am Firmensitz in Mülheim.

Lernen von den Großen: Zwei Schwergewichte der E-Commerce-Szene, die Versandhändler Amazon und Zalando, waren mit Keynote-Vorträgen auf dem 5. Tengelmann e-day vertreten.

Uwe Intat, Vice President von Amazon Deutschland, nannte keine Geschäftszahlen, ging aber auf Publikumsfragen zu aktuellen Projekten ein. Neben der weiteren Verbesserung der Liefergeschwindigkeit arbeite man gerade daran, das Versandgeschäft mit niedrigpreisigen Artikeln durch Bündelung zu optimieren. „Amazon fresh“, der Versand von frischen Lebensmitteln werde kommen, legte sich Intat fest, nur der Zeitpunkt für den Start sei noch unklar. Dagegen sei die Eröffnung von physischen Stores auch künftig kein Thema für Amazon.

Rubin Ritter, Vorstandsmitglied von Zalando, ließ mit viel Selbstironie („Es ging immer etwas schief“) die Meilensteine der noch jungen Firmengeschichte Revue passieren. Nach dem Börsengang 2014 als vorläufigem Höhepunkt werde man auch 2015 „den Fuß nicht vom Gas nehmen“. Das klassische Geschäftsmodell, der Online-Handel mit Schuhen und Fashion, soll künftig durch ein Curated Shopping Angebot (Style-Beratung) erweitert werden. Darüber hinaus sondiere man gerade Möglichkeiten, Markenshops von Fashion-Anbietern wie Boss, Mango oder Nike auf der Zalando-Plattform abzubilden.

Kundenclub als Basis

Die Schnelligkeit der Expansion ist auch für das Unternehmen Westwing eine wichtige Voraussetzung für den Markterfolg im E-Commerce. 2011 gegründet, erzielte Westwing in der Kategorie „Home & Living“ in den ersten drei Quartalen 2014 einen Umsatz von 124 Mio. Euro. Für CEO Stefan Smalla ist der Kundenclub der Dreh- und Angelpunkt für das Geschäftsmodell, mit dem das Unternehmen bereits in 15 Ländern auf 3 Kontinenten aktiv ist. Nach der Registrierung auf der Website erschließt sich den Kunden (85 Prozent sind Frauen) die Welt der schönen Dinge, verpackt in wertig aufgemachte Stories, beispielsweise über Landhäuser oder luxuriöse Hotel-Ressorts. Am Schluss werden die dazu „passenden“ Produkte aus dem 300.000 Produkte umfassenden Sortimentskatalog angezeigt, die im Online-Shop erworben werden können. Der Auftritt wirkt weniger verkaufsgetrieben, sondern soll mehr als Inspirationsquelle dienen. 50 Journalisten sind bei Westwing damit beschäftigt, den Content aktuell zu halten. Aus monatlich 3,9 Mio. Online-Kontakten werden 800.000 Kaufabschlüsse generiert, berichtete Smalla. Die Retourenquote läge bei 10 Prozent, zwei Drittel des Rückflusses würden wiederverkauft.

Helga Haub, die Mutter von Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub, gab in einem Grußwort Einblicke in ihre persönlichen Erfahrungen mit digitalen Medien.

Helga Haub, die Mutter von Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub, gab in einem Grußwort Einblicke in ihre persönlichen Erfahrungen mit digitalen Medien.

Mehr Inspirations- als Verkaufsplattform – mit einer ähnlichen E-Commerce-Strategie operiert das Münchner Start-Up-Unternehmen Stylight. Die Modeplattform will ihre Zielgruppe der Digital Natives mit Stories, Slideshows und Videos rund um das Thema Mode online durch den Tag begleiten. Journalisten und Blogger sorgen für ständig wechselnde Inhalte. Bestellt eine Kundin über eine Partner-App, erhält Stylight eine Provision ausgezahlt. 2014 wurden erstmals mehr Bestellungen über Tablets und Smartphones als über Desktop-PCs generiert, berichtete CEO und Gründer Benjamin Günther.

Hauptmerkmal des Online-Supermarktes Shopwings ist der persönliche Kontakt des Kunden zu den „Shoppern“: Einkaufsassistenten picken die von den Kunden online georderten Produkte aus den Supermarktregalen und liefern diese an die Wohnungstür der Kunden. Shopwings-Mitbegründer Andreas Veller sieht sein Unternehmen als Partner des stationären Handels und nicht als Konkurrent, weil es dem klassischen LEH Zugang zum Online-Handel bietet. Gestartet im Oktober 2014, beschäftigt Shopwings heute 140 „Shopper“ und kooperiert mit 6 Supermarkt- und Discountketten in München und Berlin. 

Auf den stationären Handel zielt auch die Geschäftsidee des Start-Up-Unternehmens 42reports. Über Sensoren in den Geschäften werden Daten zu den Besucherströmen erfasst, aggregiert und den Handelsmanagern als Dashboards übermittelt. Christian Walin von 42reports sieht als Zielgruppe spezialisierte Branchen wie Möbel und Fashion ebenso wie Schnellrestaurants und Backdiscounter.

Die Tengelmann Ventures GmbH ist neben Plus Online Shop und Baby-Markt.de ein Geschäftsbereich der Tengelmann E-Commerce und investiert seit mehreren Jahren in Start-up-Unternehmen. Der Investitionsfokus liegt auf E-Commerce- und Social-Commerce-Konzepten, Marktplätzen sowie Internet- und Web 2.0-Technologien. Zum Portfolio der Venture Capital Gesellschaft zählen mittlerweile mehr als 30 Start-ups. Erst im Februar erhielt Shopwings, der Online-Supermarkt für Lebensmittel, ein Series A Funding in Höhe von 12 Mio. Euro von Tengelmann Ventures, der Rocket Internet und weiteren Investoren.

Fotos (3): Tengelmann

Weitere Informationen: www.e-tengelmann.de

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