Auchan gehört zu den technischen Vorreitern im europäischen Handel. Schon 1993 führte der französische Handelskonzern in seinen italienischen Hypermärkten die Self-Checkout-Technologie ein. Mit einem Anteil von 17 Prozent am Gesamtumsatz ist Italien der größte Auslandsmarkt von Auchan. Heute sind alle 51 Auchan-Märkte in Italien mit SB-Kassen ausgerüstet, insgesamt sind 450 Einheiten installiert. „Cassa amica“, also „Freundin Kasse“: So werden die SB-Terminals bei Auchan Italy bezeichnet. „Ziel aller unserer Maßnahmen ist es immer, den Kundenservice zu verbessern“, erklärt Marino Vignati, Systems & New Technology Director von Auchan in Italien. Die Akzeptanz ist hoch: In einigen Märkten werden in der Spitze 55 Prozent der Einkäufe am Self-Checkout bezahlt.  

Auch bei mobilen Anwendungen gehört Auchan zu den Pionieren. Seit zwei Jahren gibt es die „iAuchan“-App für Apple- und Android-Smartphones. Sie wurde bislang über 100.000-mal heruntergeladen. Sie bietet zum einen die üblichen Informationen wie Filial-Finder, aktuelle Promotions und besondere Angebote. Hinzu kommt inzwischen eine weitere Funktion: Über die in die App integrierte Software „Shopevolution“ von Datalogic kann die Ware per Smartphone auch mobil gescannt werden.

Smartphone als Scanner

In 11 seiner italienischen Märkte hat Auchan eine Mobile Scanning-Lösung installiert – mit Scan-Terminals von Datalogic, die die Kunden am Eingang in Empfang nehmen können. Im Schnitt 12 Prozent der Kunden nutzen diese Option. Vorerst 2 dieser Märkte sind jetzt auch für das mobile Scannen per Smartphone freigeschaltet. In diesem Jahr soll noch ein Markt, im kommenden Jahr weitere 7 Märkte hinzukommen. „Wir decken mit dieser Anwendung eine bislang noch sehr kleine Nische ab, aber wir gewinnen technisches Know-how, zumal wir davon ausgehen, dass das Smartphone beim Einkaufsprozess künftig eine immer wichtigere Rolle spielen wird“, erklärt Marino Vignati. Im Schnitt nutzen bislang 5 Kunden pro Tag das Angebot, die Ware mit ihrem eigenen Smartphone einzuscannen.  

Am Checkout wird der Warenkorb per NFC ausgelesen und kann an der bedienten Kasse oder am SB-Checkout bezahlt werden. In einem nächsten Schritt plant Auchan, auch die Bezahlung per Smartphone sowie das Kassenbeleg-Management in das System zu integrieren. Dazu wird momentan zusammen mit dem App-Entwickler, mit den beteiligten Banken und mit dem Technologie-Anbieter NCR an einer Lösung gearbeitet. „Größte Herausforderung dabei ist die Gewährleistung der Sicherheit“, berichtet IT-Director Vignati. Mit „winEPTS“ bietet NCR die Software-Basis für das Mobile Payment.  

Ob SB-Kassen, Mobile Scanning oder künftig Mobile Payment: Bei Auchan laufen alle Anwendungen über die gemeinsame Plattform „RTS Solution“ von NCR. Über diese Plattform können Produkte, Preise und Werbeaktionen einheitlich über alle Kanäle hinweg verwaltet werden. Aufgrund der webbasierten Softwareumgebung kommt beim Online-Kauf von Waren die gleiche Engine wie beim Einkauf im Markt zum Einsatz. Das bietet einen nahtlosen Service für die Kunden, etwa wenn ein Kunde ein Produkt online kauft, aber in der Filiale abholt. „Die Kunden erwarten heute die einfache Nutzung aller Vertriebskanäle”, meint Stefan Clemens, Area Industry Leader Retail & Hospitality bei NCR.  

Als einer der ersten Anwender nutzt Auchan diese Lösungsplattform. „Mit RTS vermeiden wir Komplexität, denn wir müssen die Funktion nur einmal entwickeln und können sie mehrfach über alle digitalen und stationären Vertriebskanäle verwenden“, so Marino Vignati.

Foto: NCR