Per Computer-Vision-Technologie werden Einkäufe erkannt.

Per Computer-Vision-Technologie werden Einkäufe erkannt.
Foto: Rewe

Kund:innen, die den autonomen Check-out – also das Einkaufen ohne aktiven Kassiervorgang an der Kasse – nutzen wollen, melden sich per spezieller App an der Bezahlschranke an. Nun können sie alle gewünschten Produkte aus den Regalen nehmen, einpacken – und am Ende den Markt verlassen. Die Rechnung erscheint im Nachgang automatisch in der App.

Gibt es Unstimmigkeiten, wird die Reklamation über die App ausgelöst. Intelligente Kameras und Sensoren in den Regalböden sowie weitere Hightech-Bausteine wie Server, Switches und rund sechs Kilometer Highspeed-Netzwerk-Kabel sind Bestandteile des Systems. Die Kund:innen sind auf den für den Einkauf erfassten Bildaufnahmen unkenntlich gemacht.

Test mit ausgewählten Mitarbeitern

Bewegungen im Markt werden digital abgebildet.

Bewegungen im Markt werden digital abgebildet.
Foto: Rewe

Nach erfolgreicher Einrichtung der Technologie und Programmierung einer speziellen „Pick & Go”-App startet bei Rewe jetzt der interne Test: „Wir werden einige Wochen lang das System auf Herz und Nieren testen, bevor unsere Kundinnen und Kunden zum hybriden Einkaufen eingeladen sind. Es ist für uns wichtig, dass alle erdenklichen Einkaufsvorgänge unter echten Bedingungen auf den Prüfstein kommen. Funktionieren alle Komponenten so, wie wir es geplant und simuliert haben? Wie intuitiv ist der Prozess in der App? Werden alle Produkte im Markt richtig erkannt? Werden die Produkte in der Rechnung richtig dargestellt? Wie gut wird die Möglichkeit zur Reklamation angenommen? Wie erleben unsere Kolleginnen und Kollegen das hybride Einkaufen im Arbeitsalltag? All dies und noch vieles mehr testen wir”, so Anika Vooes, Projektleiterin aus dem Bereich Research & Innovation bei Rewe digital.

Bewähren sich System und Prozesse im Markt, dann soll der Startschuss für den Einkauf im Spätsommer dieses Jahres erfolgen. Vooes: „Neben dem Einkaufserlebnis der Kundinnen und Kunden haben Datensicherheit und Stabilität für uns oberste Priorität. Darüber hinaus stehen wir in engem Austausch mit der Datenschutzaufsichtsbehörde in NRW.”

Der Rewe-City-Markt an der Zeppelinstraße in Köln

Der Rewe-City-Markt an der Zeppelinstraße in Köln
Foto: Rewe

Wie bei Märkten in dieser Größe üblich, sind aktuell 13 Mitarbeitende sowie eine Marktleitung in der Zeppelinstraße tätig. Der Betriebsrat ist umfänglich in das Projekt eingebunden. „Von Beginn an war klar für uns: Kundinnen und Kunden schätzen die Möglichkeit des persönlichen Kontaktes. Fragen zu Produkten, zum Sortiment, zu Angeboten oder Beratung beim Einkauf – All dies wird künftig mehr Raum bekommen. Und wer das persönliche Bezahlen des Einkaufs an der Kasse bevorzugt, kann das auch in diesem Markt jederzeit tun“, so Stefan Weiß, Geschäftsbereichsleiter Vertrieb bei Rewe.

Technologie-Partnerschaft

Rewe arbeitet in diesem Projekt mit Trigo Vision Ltd. zusammen, einem auf Computer-Vision-Technologie spezialisierten Unternehmen. Die Lösung von Trigo erstellt ein 3D-Modell eines Supermarktes, um die Umgebung und die Bewegungen darin digital abzubilden, so dass die Kudschaft Artikel auswählt und mit ihnen hinausgehen kann, während ihre Privatsphäre geschützt wird.