À la Amazon Go: Schwarz schickt Kassenlos-Kiosk ins Rennen

Die gleichnamige Smartphone-App, die die Schwarz IT entwickelt hat, ist bereits im Google Playstore zu finden. Sie zeigt, wohin die Reise geht – in die Zukunft des digitalen Einkaufs, wie die Schwarz-Gruppe sie sich ausmalt: kassenlos und vollautomatisch – dank Videokameras, Sensoren und Künstlicher Intelligenz. Das Scannen der Ware durch Kassenkraft oder Kund:in entfällt, der Bezahlprozess läuft im Hintergrund ab. Hightech-Pionier Amazon nennt dieses Prinzip „Grab and Go“, „Zugreifen und Rausgehen“ – und nichts anderes will die Lösung der Lidl-Mutter bieten. Damit ist die Schwarz-Gruppe Vorreiter im deutschen Handel.

Ohne Kasse, (fast) ohne Zutun des Kunden

Der Pilot-Minimarkt „Shop Box“ befindet sich auf dem Bildungscampus Heilbronn und ist vorerst nur für Studierende und Mitarbeitende des Bildungscampus Heilbronn zugänglich. Sie können per Handy einchecken und wie gewohnt einkaufen.

Zum Einsatz kommen Deckenkameras und Bewegungssensoren, die den Kunden im Laden orten und die Artikel erkennen. Dank Wiegesensoren „merken“ smarte Regale zudem, wie viele Produkte entnommen oder wieder zurückgestellt werden. Eine Software analysiert die Daten und ordnet dem jeweiligen Kunden den richtigen Warenkorb zu.

Bezahlt wird per Online-Lastschriftverfahren via Klarna – und nicht etwa mit Lidls eigener Mobile-Payment-Lösung „Lidl Pay“.

Vorbild und Vorreiter dieser Entwicklung ist zweifelsohne Amazon mit „Amazon Go“. Inzwischen betreibt der Internet-Riese 26 Amazon-Go-Convenience-Stores in Seattle, New York, San Francisco und Chicago sowie zwei größere Amazon-Go-Grocery-Supermärkte in Seattle und Redmond. Erst kürzlich hat die Bezos-Company in London den ersten Go-Store in Europa eröffnet. Dort läuft der Laden unter dem Label „Amazon Fresh“.

Zwei Automatik-Konzepte nebeneinander und im direkten Vergleich

Die Schwarz-Gruppe lässt zudem ein zweites Automatik-Kleinflächenformat gegen die Shop Box antreten: die Collect Box, die Click & Collect ermöglicht. So können Campus-Mitarbeiter und Studierende ihre Wunschartikel entweder vor Ort am Terminal oder von überall per Handy-App bestellen (Click) und innerhalb von 12 Stunden abholen (Collect). Die Ware wird im angeschlossenen Mini-Hochregallager automatisch per Roboter kommissioniert.

„Mit der Shop Box und der Collect Box haben wir die Hauptkategorien aller Smart-Store-Konzepte abgedeckt“, sagt Andreas Laube, Gesamtprojektleiter Schwarz IT. „Es geht uns darum, Erfahrungen zu sammeln und zu lernen.“