Showroom mit digitalem Einkaufserlebnis | stores+shops

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Digitaler „Regenschauer“: So sieht der „digital shower“ im Burberry Flagship-Store, Regent Street, London, aus. (Foto: Detego)

Showroom mit digitalem Einkaufserlebnis

Eine Marke muss überraschen – eine Modemarke nochmals mehr. Luxuslabel gelten als frühzeitige Anwender in punkto Digitalisierung im Store: Deren Marketingbudgets lassen edle Materialien im Ladenbau zu und sie setzen auch High Tech in Form von interaktiven Spiegeln, audiovisuellen Projektionsflächen oder „Endlosregalen“/Online-Terminals im Store ein.

Schauen deutsche Händler nach UK, USA und Asien, lässt sich ein Vorgeschmack auf das gewinnen, was digital möglich ist, um Konsumenten zu halten und Store-Prozesse zu modernisieren: Kaufhausartige Kleiderstangen, auf denen ein Artikel in zehn Kleidergrößen gequetscht aufgehängt wird, weichen puristischen Warenpräsentationen mit wenigen Artikeln und Produkt-Zusatzinformationen auf „überlebens“-großen Video-Screens. Kunden Theater, Unterhaltung und Überraschung zu bieten und sie so länger im Store zu beschäftigen, ist Zweck der digitalen Wareninszenierung.

Magnet Smartphone

Die personalisierte Ansprache markenaffiner Kundinnen funktioniert – gerade im hochpreisigen Modesegment – per Smartphone. Der digitale Draht zum Kunden ist 24 Stunden offen und bietet von Beacon, Couponing, Mobile Payment, bis hin zu digitaler Kundenkarte mit personalisierten nach Kaufhistorie ausgerichteten Angeboten viele Möglichkeiten, mit dem Kunden 1:1 zu kommunizieren. Somit kommen Marketingexperten im Fashion-Retail dem Händler-Traum näher, den Kunden genau zu kennen. Durch eine exklusive Einladung zur Kollektionspreview im kleinen Kreis auf dem Smartphone einer Kundin oder eine Einladung zum rabattierten Sales am Saisonende lässt sich die Aufmerksamkeit einer Kundin auf den Laden ziehen. Wird zudem zum „digital shower“ Punkt 17.00 Uhr eingeladen, kann bei regengussartig synchron geschalteten Screens das Shopping-Verlangen stimuliert werden.

In Echtzeit sehen, welche Filialen „performen“. (Foto: Detego)

In Echtzeit sehen, welche Filialen „performen“. (Foto: Detego)

Mit Headphones im Verkaufsteam vernetzt und mit Tablets ausgestattet, erlebt der Verkäufer im „digital store“ seine Renaissance: Er kann sich wieder um den Kunden kümmern – und das besser als zuvor: die Digitalisierung im Store verschafft ihm Zeit für den Kunden, weil administrative Tätigkeiten – wie manuelle Inventur oder Wareneingangsvorgänge – automatisiert ablaufen. Kompetent in Beratung und bereit, über jeden Artikel Auskunft zu geben, trägt der digital aufgestellte Verkäufer zum Einkaufserlebnis des Endkunden bei und ist somit ein wichtiger „Faktor“ in der digitalen Store-Strategie. Da alle Artikel im Store, im Back-Store, in den Schwesterfilialen und im Hauptlager transparent und in Echtzeit für ihn sichtbar sind, ist er in der Lage, dem Kunden Auskunft über einen Artikel zu geben. Verfügbarkeit, Größe, Accessoires – alles ist über das Tablet für den Verkäufer ablesbar, ohne dass er dafür den Kunden stehen lassen muss.

Echtzeit-Analysen binden Kunden

Hinter den Kulissen geht die Digitalisierung im Store weiter. Die Echtzeittransparenz über alle Artikel, beispielsweise über eine RFID-basierte Erfassung, bietet neben den Vorteilen der Permanentinventur, der Kenntnis über die Artikel-Altersstruktur, der schnelleren Warenvereinnahmung bei geschlossenen Kartons noch eine Neuerung: Artikel können gezielt in Stores verteilt werden, in denen die Abverkaufs-Chance am größten ist. Echtzeitanalysen im Store zeigen Entscheidern, wo Röcke in großen Größen sich besser verkaufen lassen als in anderen Stores.

Ware gezielt an den POS bringen, alle Stores zentral aktiv steuern – das ist die nächste Stufe der digitalen Store-Evolution. Eine pauschale Größenverteilung von Hamburg bis München und von Köln bis Dresden entspricht nicht dem realen Einkaufsverhalten, belastet seit Jahren die Store-Lager mit teuren Sicherheitsbeständen und sorgt für Margenverlust im anschließenden Outlet-Sale.

Ein schicker Ladenbau begeistert visuell. Digitale Store-Technik trägt dazu bei, Einkaufserlebnis-Versprechen wie Click & Collect und Warenverfügbarkeit zu erfüllen, das Verkaufspersonal zu unterstützen und alle Instore-Prozesse im Hintergrund zu optimieren. Die Basis dafür stellt eine Echtzeit-Artikeltransparenz dar, die die Auswertungen ermöglicht, welche Filialverantwortliche für ihre Business Intelligence zur aktiven Filialsteuerung brauchen.

Fotos (2): Detego

Autor Uwe Hennig ist CEO bei der Enso Detego GmbH.

Weitere Informationen: www.detego.com

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