2019 mussten nach Angaben der Polizei 45.000 Inhaber von Geschäften Gebäudeschäden erfahren. „Die Folgeschäden von Diebstahl und Vandalismus stellen Unternehmer im Ernstfall vor zusätzliche wirtschaftliche Einbußen“, so Dirk Bienert, Sicherheitsexperte und Geschäftsführer des Sicherheitsdienstleisters Blockalarm GmbH.

Wo, wie und wann Täter in Gebäude einbrechen

Die Täter kommen durch Türen und Fenster, Hintertüren, die Garage oder Kellerlichtschächte oder – in besonders abgelegenen Objekten – über Feuerleitern, Anbauten oder Vordächer durch das Dach oder gar die Wand. Auf das Dach gelangen sie zum Beispiel über Feuerleitern, Anbauten oder Vordächer.

Läden sind besonders nachts, am Wochenende, in Betriebsferien, aber auch in Ausnahmezuständen wie der aktuellen Corona-Situation gefährdet – also immer dann, wenn sie geschlossen und die Mitarbeiter nicht vor Ort sind. Meist liegen die Räume zudem in Einkaufsstraße, wo es keine Nachbarn gibt, die einen Einbruch bemerken und handeln können. So gewinnen die Ladendiebe darüber hinaus Zeit.

Besonders gefährdet: Mitarbeiter

Typischerweise suchen Einbrecher neben Bargeld, Laptops und Computern auch nach besonderen Waren. Eine Versicherung, die für die beschädigte Einrichtung und gestohlenen Waren oder Geld aufkommt, kann hier hilfreich sein. Nicht immer übernehmen Versicherungen durch Einbrecher entstandene Schäden in vollem Umfang. Zum Teil dauert es auch mehrere Wochen, bis die Dienstleister Schadensersatz zahlen. Darüber hinaus ziehen solche Vorfälle meist einen größeren bürokratischen Aufwand für Unternehmen nach sich. Stehlen Einbrecher Geschäftsunterlagen, Daten oder Server kann das schwerwiegende rechtliche Folgen für den Inhaber haben. Kunden könnten darüber hinaus das Vertrauen verlieren.

Schutzmaßnahmen treffen

Der Schaden, der durch Zerstörung oder Beschädigung des Gebäudes entsteht, ist oft höher als der Diebstahlschaden selbst. Dieser liegt bei Gewerbeimmobilien laut Bundeskriminalamt durchschnittlich unter 2.500 Euro. „Für Firmen gehört deshalb ein passendes Sicherheitssystem zu den Existenzgrundlagen“, meint Dirk Bienert von Blockalarm. Besonders gefährdet sind aber vor allem die Mitarbeiter, die während des Einbruchs anwesend sind. „Beim Einsatz von Einbruchmeldeanlagen geht es nicht nur um den Schutz von Warenwerten. Wird der alltägliche Unternehmensbetrieb wieder aufgenommen, können professionelle Systeme sowie Hinweise auf deren Nutzung auch die eigenen Mitarbeiter sichern und Vandalismus in den Räumen vorbeugen, da die vorhandene Technik mögliche Täter in der Regel abschreckt”, so Bienert – allerdings nur, wenn darauf auch jemand reagiert.

Manche Einbrecher lassen sich auch abschrecken, wenn das Öffnen von gesicherten Türen und Fenstern sie zu lange aufhält. Intelligente Bewegungsmelder an Fenstern und Türen lassen sich beispielsweise mit Alarmanlagen ergänzen. Im System integrierte Lampen aktivieren das Licht bei Bewegungen um das Firmengebäude herum. In modernen Alarmsystemen gibt es über Schnittstellen in der Regel auch die Möglichkeit, Sensoren wie Bewegungs-, Glasbruch- und Öffnungsmelder zu ergänzen.

Sicherheitsmaßnahmen kombinieren

Inhaber von Geschäftsräumen sollten diese so absichern, dass sie auch außerhalb der Geschäftszeiten geschützt sind. Dafür ist – zusätzlich zu einer guten mechanischen Sicherung von Türen, Fenstern, Dächern und Wänden – ein elektronisches Alarmsystem mit aufgeschalteter Fernüberwachung der Königsweg, empfiehlt Verisure, Anbieter von Sicherheitssystemen. Um über ein einzelnes System gegen verschiedene Schäden abgesichert zu sein, lassen sich Alarmanlagen auch mit Gefahrenmeldern wie Rauch-, Thermo-, Gas-, Kohlenmonoxid- und Wassermeldern kombinieren. „Neben mehreren Geräuschanalyse-Sensoren, die einbruchtypische Laute von alltäglichen Geräuschen unterscheiden, warnt so auch bei anderen Notfällen ein entsprechender Melder“, berichtet Bienert.

Am besten greifen mechanische und elektronische Maßnahmen ineinander, meint Verisure. Ist das System an eine Notruf- und Serviceleitstelle (NSL) angeschlossen, erhöht das die Sicherheit deutlich, da die Zentrale im Ernstfall binnen Sekunden eingreift und Wachdienst, Polizei, Feuerwehr oder den Notarzt ruft, wenn dies erforderlich ist. So rückt im Alarmfall direkt Hilfe an – auch bei vorübergehender Abwesenheit von Unternehmern und Betreibern.