Corona-Pandemie: Hygiene-Konzepte für die Zukunft | stores+shops

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Hygiene-Station von Kplus Konzept
Foto: Kplus Konzept

Corona-Pandemie: Hygiene-Konzepte für die Zukunft

Nach dem Corona-bedingten Shutdown kommt der Handel bereits seit einigen Wochen wieder peu à peu ins Rollen, allerdings unter Einhaltung diverser Abstands- sowie Hygieneregeln. Welche Hygiene-Lösungen haben Potenzial für die Zeit nach Corona?

Diverse Maßnahmen zur Einhaltung eines Sicherheitsabstandes zwischen Personen und zur Vermeidung von Menschenansammlungen sowie die Verpflichtung, beim Einkaufen eine Nasen-Mundschutz-Maske zu tragen, bestimmen derzeit den Einkauf am POS. Viele Handelsunternehmen haben – auf die Vorgaben der Bundesregierung abgestimmt – innerhalb kürzester Zeit ihr eigenes Hygiene- und Sicherheitskonzept entwickelt. „Corona wird, solange ein Impfschutz fehlt, ein Dauerthema bleiben. Gerade deshalb sind wir dazu verpflichtet, sorgsam mit dem Hygieneschutz umzugehen, um unsere Mitarbeiter und Kunden bestmöglich zu schützen. Die konsequente Einhaltung von Maßnahmen zur Reduzierung des Infektionsrisikos steht daher für uns außer Frage“, sagt Florian Gietl, CEO Media Markt Saturn Deutschland. Welche Hygiene-Maßnahmen können Händler ihren Kunden und Mitarbeitern in Zukunft bereitstellen, um die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen?

Apps

Media Markt Saturn Deutschland führt in seinen bundesweit rund 430 Elektronikmärkten derzeit ein digitales Hygienemanagement ein. Die Lösung basiert auf der Hygiene App „Covid-19“ von TÜV Süd und ist als so genanntes eHACCP ein System der betrieblichen Eigenkontrolle. Jeder einzelne Markt kann in Echtzeit kontrollieren, ob die im Hygienekonzept von Media Markt Saturn definierten Maßnahmen eingehalten werden und diese umgehend anpassen, falls z. B. Zugangs- und Abstandsregeln nicht eingehalten oder Desinfektionsmaßnahmen verstärkt werden müssen. „Die hygienekritischen Punkte während des gesamten Einkaufs, vom Einkaufswagen über die Kasse bis zum Verlassen des Marktes können abgebildet werden“, so Thorsten Steinhübel, Geschäftsführer der TÜV Süd Food Safety Institute GmbH. Die Hygienedaten werden kontaktlos über eine mobile App via Smartphone oder Tablet erfasst, in einer Online-Plattform eingespielt und gepflegt. Das elektronische Reporting verläuft in Echtzeit. Bei Abweichungen vom definierten Hygienestandard erfolgen Alerts (Warnmeldungen) an die Hygieneverantwortlichen im Markt. Ziel ist es, Infektionsrisiken auf diese Weise weitgehend zu minimieren.

Corona-Tracer von Inform und Safe Drive Pod

Corona-Tracer von Inform und Safe Drive Pod
Foto: Inform

Möglichkeiten, um innerhalb eines Unternehmens die Kontakte zwischen den Menschen zu erfassen, bieten Smartphone-Tracking-Apps sowie kleine, wartungsfreie Geräte, die Mitarbeiter wie ihren Mitarbeiterausweis am Körper tragen können. Der sogenannte Corona Tracer des Aachener Optimierungsspezialisten Inform und des niederländischen Unternehmens Safe Drive Pod beispielweise zeichnet Annäherungen zwischen Mitarbeitern auf weniger als zwei Metern anonym und ohne GPS auf. Die Zuordnung jedes Geräts zu dem jeweiligen Mitarbeiter wird dabei nach Aussage des Herstellers ausschließlich an vertrauenswürdiger Stelle im Unternehmen hinterlegt. So lassen sich im Infektionsfall die Kontaktpersonen der letzten zwei Wochen nachvollziehen und Gefährdungslagen beurteilen. Die aufgezeichneten Daten werden nach Gerätecode gespeichert und lediglich im Falle einer Infektion von der zuständigen Personalabteilung ausgelesen, um entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

Desinfektions-Stationen

Handlungsvorschläge wie das regelmäßige und effektive Waschen von Händen vermittelt das Heidelberger Software-Haus Ameria mit dem „Corona Protection Point“. Über einen digitalen Bildschirm informiert eine virtuelle Ärztin die Kunden zur richtigen Desinfektion der Hände und animiert zur Nutzung des integrierten berührungslosen Desinfektionsmittelspenders.

„Addclean“-Desinfektionsspender der Firma Addbeam

„Addclean“-Desinfektionsspender der Firma Addbeam im Einsatz beim Dänischen Bettenlager
Foto: Addbeam

Auch Vodafone und das Bettenhaus Soltendiek in Hannover setzen Desinfektionsspender in Kombination mit einem digitalen Werbedisplay ein. „Addclean“, der intelligente Desinfektionsspender der Firma Addbeam, erlaubt dem Händler, Hersteller-finanzierte Werbeanzeigen abzuspielen, um die Verbraucher während der Desinfektion zum Kauf zu motivieren oder sie parallel zu beraten. Das Desinfektionsmittel wird kontaktlos über einen Sensor ausgegeben. Das Gerät kann auch in Baumärkten oder in der Handelsgastronomie eingesetzt werden. Über das BI-Cockpit erhalten die Handelsunternehmen u. a. Informationen darüber, wann ein Kunde den Spender benutzt hat und welcher Content in dem Moment auf dem Display zu sehen war, um beispielsweise Rückschlüsse auf einen Werbeerfolg ziehen zu können.

„Es muss über die neuen Abläufe in Kenntnis gesetzt und Vertrauen in das Einhalten der Corona-Schutzmaßnahmen geschaffen werden – sowohl bei Kunden als auch Mitarbeitern“, ist Jessica Kalla, Geschäftsführerin der Accenta Music & P.O.S. GmbH überzeugt. Der Digital-Signage-Hersteller hat deshalb den „Hygiene Butler“ entwickelt, der ebenfalls die berührungslose Händedesinfektion mit digitalem Display kombiniert. Der WLAN-fähige und spritzwassergeschützte Automat verfügt über einen 5 Liter-Desinfektionsmittel-Tank und kann mit Strom oder Akku betrieben werden und ist für die Wand- und Standmontage geeignet. Bild-, Text-, Video- oder Social-Media-Inhalte können ortsunabhängig gesteuert werden.

„Lamatu-20“-Hygienespender für den Außenbereich von 3D Betondruck Solutions

„Lamatu-20“-Hygienespender für den Außenbereich von 3D Betondruck Solutions
Foto: 3 D Betondruck Solutions

Speziell auf starke Nutzung und eine erhöhte Kundenfrequenzen ausgelegt, etwa in Shopping-Centern und großen Handelsunternehmen, ist eine neue Hygiene-Station von Kplus Konzept und dem Ladenbauer Hunold GmbH. Über ein digitales Display weisen die Stelen plakativ die gebotenen Verhaltensregeln aus. Die All-in-One-Station wird mit eigenem Logo in verschiedenen Design-Optiken und nach Wunsch mit leicht auswechselbaren Akkus oder für Netzbetrieb mit Stromanschluss angeboten.

Auch im Außenbereich können Hygienespender aufgestellt werden. „Lamatu-20“ beispielsweise, ein Gerät der Firma 3D Betondruck Solutions, wurde u. a. für die Zugänge zu öffentlichen Gebäuden und Einkaufszentren entwickelt. Das Gerät erfasst mittels Sensorsteuerung beim Sprühvorgang beide Hände gleichzeitig und ist nach Angaben des Herstellers vor Diebstahl und Vandalismus sowie durch einen Nirosta-Kern und einen Mantel aus 3D-Druckbeton vor Hitze und Kälte geschützt. Bis zu 15.000 Sprühvorgänge werden pro Nachfüllintervall ermöglicht.

Hygiene-Verkaufsautomaten

Hygiene-Verkaufsautomat der Harting Technologiegruppe im E-Center Hartmann

Hygiene-Verkaufsautomat der Harting Technologiegruppe im E-Center Hartmann
Foto: E-Center Hartmann

Sollten Kunden für ihren Einkauf keine Maske zur Hand haben oder sich gerne die Hände desinfizieren wollen, können sie im E-Center Hartmann im ostwestfälischen Stemwede-Levern seit Kurzem auf einen Hygiene-Automaten zurückgreifen. Das Ausgabegerät „Harting Prevent” der Harting Technologiegruppe bietet diverse Hygieneartikel für den Sofortbedarf, die auf Knopfdruck ausgewählt und kontaktlos bezahlt werden können. „Ohne eine sofortige Verfügbarkeit wichtiger Hygieneartikel wird Infektionsschutz an Orten mit hohem Publikumsverkehr nicht funktionieren”, meint Peter Weichert, Geschäftsführer von Harting Systems.

Vom Desinfektionsmittel- bis hin zum Tuch- und Maskenspender: Auch das österreichische Ladenbauunternehmens Umdasch hat eine Hygiene-Station in verschiedenen Ausführungen entwickelt. Die Self Service-Funktion steht als Standalone- oder in Kombination mit Zutrittsmanagement-Optionen zur Verfügung. Ziel ist nicht nur, das Sicherheitsbedürfnis der Kunden zu erfüllen, sondern auch, die Mitarbeiter zu entlasten und das Hygiene Management automatisch zu steuern.

Waschanlage für Einkaufswagen

Um Infektionsrisiken zu minimieren, wurden inzwischen auch Lösungen gegen Viren-kontaminierte Oberflächen wie Einkaufswagen, Rolltreppen und Aufzüge entwickelt.

Seit Beginn der Corona-Pandemie setzen beispielsweise viele Handelsunternehmen Personal ein, um ihre Einkaufswagen zu desinfizieren. Um Aufwand und Kosten zu reduzieren, hat die Druckerei Melter den „Wrap Max“ entwickelt – ein Papiererzeugnis, mit dem sich die Griffe eines Einkaufswagens umschlagen lassen und welches mithilfe einer Abreißperforation wieder entfernt werden kann. So soll der Handlauf geschützt und verhindert werden, dass Kunden mit Keimen und Viren in Kontakt geraten. Die Produkte werden in Dispensern an den Wägen angebracht; damit die Kunden sich direkt selbst bedienen und schützen können.

Edeka Zierles bevorzugt eine papierlose Variante und ermöglicht seinen Kunden in den Märkten, nicht nur die Hände, sondern direkt den kompletten Einkaufswagen in einer Waschanlage zu desinfizieren. „Desocube“ nennt sich zum Beispiel ein All in One-Gerät des Herforder Start-ups Saiko Maschinentechnik, das über einen 5 Liter-Tank verfügt und SPS-gesteuert wird. Zur Nutzung schieben Kunden den Einkaufwagen in die rechteckige „Waschanlage“, müssen lediglich das Programm mit einem Knopfdruck starten und können ihre Hände parallel zur Wagenreinigung am seitlich angebrachten Desinfektionsspender reinigen.

Virenfreie Rolltreppen und Aufzüge

Zu den besonders frequentierten Bereichen zählen in Shopping-Centern und großen Stores Rolltreppen und Aufzüge. Um eine Übertragung von SARS-CoV-2-Viren durch kontaminierte Oberflächen zu verringern, kann die Kabinenluft eines Aufzugs inzwischen durch fotokatalytische Oxidation – ohne ohne Einsatz chemischer Desinfektionsmittel – von Viren und Bakterien befreit werden. Die Fotokatalyse-Lösung, die der Aufzug- und Rolltreppen-Hersteller Kone bietet, erzeugt mit Hilfe von Licht sogenannte Radikale, die für den Menschen ungefährlich sind, jedoch Viren und Bakterien in der Luft der Aufzugskabine unschädlich machen.

Für Rolltreppenhandläufe setzt Kone beispielsweise ultraviolettes Licht ein, das Mikroorganismen und Viren entfernt – nach Aussage des Herstellers ohne Risiken für die Nutzer. Dabei strahlt das kurzwellige UV-C-Licht spezielle Leuchtmittel innerhalb der Rolltreppe kontinuierlich auf die Handläufe ab.

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