Die Drogeriewarenabteilung auf einer Dortmunder SB-Großfläche: Eine Kundin sucht intensiv das Regal mit den freiverkäuflichen Arzneimitteln ab, geht aber immer wieder einen Schritt vor, zurück, zur Seite, blickt irgendwann irritiert nach oben und verlässt schließlich sichtlich genervt die Abteilung, ohne etwas gekauft zu haben. Der Grund: Direkt vor dem Regal bläst ein scharfer kalter Luftzug, der von oben aus der Decke kommt.
Diese Momentaufnahme in einem Einzelhandelsgeschäft führt vor Augen, dass auch die Lüftungs- und Klimatechnik einen direkten Einfluss auf den vielbeschworenen Wohlfühlfaktor im Laden ausübt. Und natürlich auch die Mitarbeiter betrifft, die tagtäglich hier arbeiten und beim Regalverräumen nicht einfach die Zonen auslassen können, in denen es ungemütlich zieht.
Oft sind diese Zusammenhänge den für den Neu- und Umbau Verantwortlichen in den Handelsunternehmen gar nicht bewusst, da die Ausschreibungen, die Detailfragen der Lüftungs- und Klimatechnik sowie die Überwachung der technischen Ausführung in der Regel dem Architekten oder Generalunternehmer überlassen werden. Spätestens, wenn sich das Verkaufspersonal über Zugluftzonen oder unangenehme Temperaturunterschiede im Markt ärgert, fallen die Fehler auf –
und werden im besten Fall mit entsprechendem Aufwand nachträglich behoben.
Dass die zahlreichen lufttechnischen Komponenten und ihr optimales Zusammenspiel eine Wissenschaft für sich sind, wird anschaulich erlebbar, wenn man das Versuchslabor der Firma YIT Germany in Aachen besucht. Der Klimatechnik-Spezialist Krantz Komponenten nutzt dieses Labor für Neuentwicklungen und Messungen. In einer Halle mit 12 Metern Höhe und 37 Metern Länge werden mit aufwändigen Versuchsaufbauten alle erdenklichen Anwendungen der Heiz-, Kühl- und Lüftungstechnik quasi im Echtbetrieb und unter den jeweils an den spezifischen Einsatzorten herrschenden Bedingungen simuliert, geprüft und optimiert. Das Spektrum reicht von der anspruchsvollen „Komfort-Raumbelüftung“, etwa in Vorstandsetagen, über die Klimatisierung von Großgebäuden wie Konzerthallen, Industrieanlagen, Messen und Flughäfen, Kaufhäusern, Einkaufszentren, Supermärkten und anderen Einzelhandelsobjekten bis hin zur Reinraumlufttechnik für Operationssäle.
Der von den Aachener Spezialisten entwickelte klimatechnische „Systembaukasten“ enthält für die verschiedenen Einsatzzwecke die richtigen Komponenten. In den weltweiten Referenzobjekten aus dem Handel spielen vor allem Luftführungssysteme mit nahezu unsichtbar verbauten Decken-, Boden- oder Wand-Luftdurchlässen eine Rolle. Allein für die Luftdurchlässe stellt Krantz Komponenten viele unterschiedliche Systeme, Ausführungen und Leistungsklassen zur Verfügung, mit denen in beliebigen Raumgrößen – von der kleinen geschlossenen Fachabteilung bis hin zur großen Verkaufshalle oder Mall – ein optimales Klima erzeugt werden kann. Als eine Stärke des Unternehmens nennt Bernd Nickel, Prokurist und Leiter von Krantz Komponenten, die maßgeschneiderte Entwicklung von Komponenten für besondere Projektanforderungen.
Nahezu unsichtbar
Die neueste Luftdurchlass-Lösung von Krantz Komponenten nennt sich „Opticlean“. Es handelt es sich um einen Zuluft-Deckenauslass für eine sogenannte diffuse Raumströmung. Das System ist für den Einbau in abgehängte Deckensysteme konzipiert. Der Auslass wird oberhalb einer Deckenplatte in das Deckenraster eingelegt. Das Erscheinungsbild entspricht einer gängigen Metallkassette für Deckensysteme und gewährleistet eine unauffällige Integration in die Decke. Einer der wesentlichen Vorteile – über eine zugfreie Luftverteilung hinaus – ist das Vermeiden der sonst typischen Verschmutzung der Decke am Auslass. Dass sich der in der Raumluft vorhandene Staub nicht an der Decke absetzt, wird durch eine spezielle Konstruktion des Auslasses und durch ein besonders gleichmäßiges Ausblasen erreicht. Laut Hersteller sind hohe Leistungen möglich, die den Einsatz auf beliebig großen Verkaufsflächen möglich machen. Detlef Makulla, Leiter der Aachener Forschungs- und Entwicklungsabteilung, demonstriert die sanfte Luftverteilung mithilfe von künstlichem Nebel live im Labor: „Der Kunde kann hier bei uns in Aachen vorab testen und erleben, welche Lösung ihm welche Vorteile bietet.“
Eine andere auch in Handelsobjekten genutzte Lösung von Krantz Komponenten sind Kühldeckensysteme für die verdeckte Installation in der Raumdecke, die nach dem Prinzip der „stillen Kühlung“ oder nach dem konvektiven System die Wärme abführen. Dabei zirkuliert Kaltwasser in Rohrleitungen, das daran angeschlossene Metallplatten kühlt, die wiederum dem Raum Wärme entziehen. Diese „Kühldecken“ sorgen auch in großen und hohen Verkaufshallen für die gewünschten Raumtemperaturen. Nach Darstellung von Bernd Nickel sind diese Kühldecken dank ihres hohen Wirkungsgrades „auch energetisch eine optimale Lösung“. Sie würden zwar etwas höhere Investitionskosten verursachen, aber sich durch niedrige Folgekosten und auch Raumersparnis schnell amortisieren. Und nicht zuletzt würden Kühldecken einen hohen Komfort im Verkaufsraum sicherstellen, betont Bernd Nickel: „Es gibt keine Geräusche, und von Zugluft am Regal bleiben Kunden und Mitarbeiter auch verschont.“
Weitere Informationen: www.krantz.de
Fotos (2): Krantz Komponenten
Krantz Komponenten/YIT Germany: Prima Klima
Krantz Komponenten, Aachen, ist eine Marke der YIT Germany GmbH mit Hauptsitz in München. Das finnische Unternehmen YIT (übersetzt: „Allgemeine Ingenieursgesellschaft“) ist seit über 100 Jahren tätig und ein führender europäischer Dienstleister für Gebäudetechnik, Facility Services, Bau- und Industriedienstleistungen. In Deutschland ist YIT mit 2.620 Mitarbeitern an 28 Standorten vertreten und kam 2011 auf einen Umsatz von 633 (Vj. 408) Mio. Euro. Krantz Komponenten entwickelt, konstruiert, fertigt und vermarktet weltweit Luftführungssysteme, Heiz-/Kühlsysteme für Deckenund Fassadeneinbau sowie Reinraumsysteme. In Aachen sind rund 350 Mitarbeiter beschäftigt. Am Standort Aachen betreibt YIT gemeinsam mit Krantz Komponenten auch eine der größten Forschungs- und Entwicklungsabteilungen für Klimatechnik in Europa.