Mit fTrace können Verbraucher Fleisch- und Wurstwaren jetzt direkt am Regal im Laden bis hin zur Landwirtschaft oder zum Fleischlieferanten zurückverfolgen. Sie erfahren, woher die Tiere stammen, wann und wo sie geschlachtet wurden und wo die Ware verpackt wurde. Mit der Kamera des Smartphones wird ein auf ein Produktverpackung aufgebrachter Barcode gescannt, anschließend findet eine Auflistung detaillierter Produktinformationen auf dem Handydisplay statt. Das können neben Angaben zu Herkunft, Schlachtung und Herstellung beispielsweise auch Rezepttipps oder Zubereitungsempfehlungen sein.

Auch auf der Website www.ftrace.de lassen sich diese Informationen abfragen. Hier müssen lediglich die auf der Verpackung neben dem Barcode aufgedruckte Identnummer und Uhrzeit zum Artikel eingegeben werden.

In Zukunft kann das System fTrace in Verbindung mit den durchgängigen GS1-Standards Informationen übermitteln, mit denen Produkte im Falle eines Rückrufs chargengenau identifiziert werden können. Damit wird es für Industrie und Handel möglich, präzise und nur ausschließlich von einem Rückruf tatsächlich betroffene Ware zurückzuholen.

Die gesamte Wertschöpfungskette nachverfolgen.

Jörg Pretzel

Geschäftsführer GS1 Germany

fTrace ist ein von dem Fleischwarenhersteller Tönnies entwickeltes und seit Anfang 2011 verfügbares Verbraucherinformations-Tool, das der internationale Dienstleister für Identifikations-, Kommunikations- und Prozessstandards GS1 Germany in sein Lösungsportfolio integriert hat. Als zukünftige Basis für fTrace sollen die in der Branche bereits verbreitete globale Artikelidentifikationsnummer GTIN und der 2-D-Identifikationscode GS1 Data Matrix dienen. Neben der GTIN kann die GS1 Data Matrix Zusatzinformationen wie Mindesthaltbarkeitsdatum, Chargennummer oder Seriennummer verschlüsseln. Mit den serialisierten Produktinformationen bestückt, funktioniert die GS1 Data Matrix wie ein „Personalausweis“ für das Produkt auf seinem Weg entlang der gesamten Wertschöpfungskette – vom Erzeuger bis in die Einkaufstasche.

Foto: GS1 Germany

Kontakt: schillings-schmitz@gs1-germany.de

Das Front-End hin zum Konsumenten

Jörg Pretzel, Geschäftsführer von GS1 Germany, zum Potenzial von fTrace.

Welchen Zweck verfolgen Sie mit der Übernahme von fTrace?

Während die GS1-Standards, unser Recall-Service oder auch das „Global Traceability Conformance Programm“ zur Prüfung bestehender Rückverfolgungssysteme eher die Supply Chain im Fokus haben, bildet fTrace das Front-End hin zum Konsumenten. Damit können wir die gesamte Wertschöpfungskette nachverfolgen.

Welches Potenzial hat das System?

fTrace ist ein Informationssystem für mehr Transparenz und Sicherheit für den Konsumenten. Deshalb werden wir dieses System branchenübergreifend, also auch für andere Frischesegmente wie Obst und Gemüse, Fisch oder Molkereiprodukte weiter ausbauen. Alle an der Lebensmittelherstellung beteiligten Stufen und Unternehmen können teilnehmen und davon profitieren.

Wollen Sie fTrace über die Grenzen Deutschlands hinweg verfügbar machen?

Unbedingt. fTrace wollen wir zu einem europäischen bzw. globalen Informationstool ausrollen. Unseres Erachtens sollte fTrace der Standard für eine zuverlässige Verbraucherinformation werden.