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Lässt sich bald auch Geld über Whatsapp versenden?

Rechnung statt Smiley: Bezahlen per Whatsapp?

Der Messenger Whatsapp ist mittlerweile fest in den Alltag vieler deutscher Smartphone-Nutzer integriert. Das Verschicken von Nachrichten und Fotos über die App ist gang und gäbe. Lässt sich bald auch Geld über Whatsapp verschicken? Roger Niederer von Sixt Payment über Potenziale der Bezahlfunktion im deutschen Markt.

In Indien testet man derzeit die Möglichkeit, Geld über den Messenger Whatsapp zu verschicken. Für die Markteinführung von Whatsapp Payment in Asien gibt es gute Gründe: Es gibt weniger restriktive Datenschutzrichtlinien und die Menschen stehen der Verwendung ihrer Daten weniger kritisch gegenüber. Darüber hinaus besitzen viele Menschen in den asiatischen Ländern zwar ein Smartphone, jedoch keinen PC.

2016 brachte ein indisches Start-up ein internetfähiges Mobiltelefon für umgerechnet 3,35 Euro auf den Markt! Auch wenn dies ein Extrembeispiel darstellt, sind einfache Smartphones allgemein für verschiedene Nutzerkreise erschwinglich, was Asien zu einem attraktiven Markt für Mobile Payment macht. Das chinesische Pendant zu Whatsapp, Wechat, bietet seit etwa einem Jahr ein flächendeckendes Payment-System an. Ein ähnliches Angebot hat auch Chinas Online-Shopping-Konzern Alibaba mit „Alipay“ geplant. Durch die große Akzeptanz dieser alternativen Bezahlsysteme ist das Bargeld im „Reich der Mitte“ immer mehr auf dem Rückmarsch. Der Anteil der bar bezahlten Einkäufe sank in sechs Jahren von 61 auf 37 Prozent. Auch der indische Markt verfügt über keine derart großen Wettbewerber wie Wechat und Alibaba.

Kommt die App-Bezahlfunktion nach Deutschland?

Mit EC- und Kreditkarten existieren in den westlichen Industrieländern schon lange bargeldlose Zahlungsmethoden, gegenüber denen die Zahlung per App (noch) keine Vorteile bietet. In Asien sind die Menschen vom Bargeld direkt zum Smartphone übergegangen. Gelingt es, das Bezahlen mit dem Smartphone mit einem echten Mehrwert für den Kunden zu verbinden, kann auch in Deutschland ein Markt für Mobile Payment entstehen. Möglich wären beispielsweise spezielle Rabatte oder ein Bonussystem.

Müssen Händler aktiv werden?

Auch in Deutschland verändert sich das Bezahlverhalten. Der Anteil der Kartenzahlungen wächst beständig. Zudem tritt eine junge Smartphone-affine Generation in die Erwerbstätigkeit ein, die den alternativen Bezahlmethoden weniger kritisch gegenüber stehen dürfte als der älteren Generation. In einer globalisierten Welt spielen zunehmend ausländische Kunden eine Rolle für deutsche Geschäfte. Wer diesen Käufergruppen das Zahlungsmittel anbieten kann, das sie aus ihrer Heimat gewohnt sind, kann einen nicht zu unterschätzenden Wettbewerbsvorteil gewinnen. Außerdem entfiele der Geldwechsel. Eine derartige Stellung zu erreichen, wie es Anbietern in China möglich war, wird in Deutschland auch dann schwierig, wenn sich die neuen Bezahlarten hierzulande etablieren. Händler sollten sich darauf vorbereiten, mit den Lösungen mehrerer Anbieter zu arbeiten und damit rechnen, dass der Bezahlvorgang im Einzelhandel noch vielfältiger wird.

Foto: Fotolia/Danon

Weitere Informationen: www.six-payment.services.com

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