Knapp die Hälfte (48 Prozent) der befragten deutschen Verbraucher:innen stellten zum Ende des Jahres 2020 fest, dass sie in mehr Geschäften mit Karte zahlen konnten als zuvor. Knapp ein Drittel (32 Prozent) gab an, die neue Option des bargeldlosen Bezahlens direkt genutzt zu haben. 17 Prozent fiel auf, dass sie in Bäckereifilialen mit Karte zahlen können und diese haben es auch direkt ausprobiert. Bei ihrem Metzger haben sieben Prozent die neue Option bemerkt und direkt mit Karte gezahlt, genauso viele am Marktstand und am Kiosk.
Das veränderte Bezahlangebot geht mit einem Wandel im Bezahlgefühl und -verhalten der Verbraucher:innen einher: Etwa jeder Zweite (47 Prozent) hat das Gefühl, die Barzahlung würde inzwischen im Handel weniger gern gesehen. 41 Prozent wurden in Geschäften aktiv darauf hingewiesen, bargeld- oder kontaktlos zu zahlen. Mehr als ein Drittel (34 Prozent) hat ihr Verhalten verändert und hält sogar aktiv nach der Kartenzahlung in kleineren Geschäften Ausschau. Jeder Vierte (26 Prozent) geht darüber hinaus bewusst in Läden, die bargeldlose Bezahlsysteme akzeptieren.
Schutz des Personals
Ein Großteil der Befragten sehen den Schutz des Kassenpersonals (53 Prozent) und die Hygiene (52 Prozent) als wichtigste Motivation für die verstärkte Nutzung der Kartenzahlung. Verglichen mit den Ergebnissen einer Befragung im April rücken Gründe in den Fokus, die generell für die Kartenzahlung sprechen. So nutzten im November 41 Prozent bevorzugt die Karte, da sie so immer passend zahlen können. Im April 2020 gaben dies 27 Prozent der befragten Verbraucherinnen und Verbraucher als Grund an.
Auch der Anteil derjenigen, die gerne direkt berührungslos bezahlen und die Verkaufsinteraktion so kurz wie möglich halten wollen, ist gestiegen (37 Prozent; April 2020: 33 Prozent). 41 Prozent der Befragten geben an, die kontaktlose Girocard momentan verstärkt zu nutzen und diese auch in Zukunft häufiger verwenden zu wollen. Im April waren es noch 36 Prozent, die diese verstärkt zur Zahlung verwendet haben.
Neue Bezahlformen
Über die Hälfte der Befragten (58 Prozent) gibt an, die digitale Girocard zu kennen. Während sie in der mittleren Altersklasse (40-49 Jahre) an Bekanntheit gewonnen hat (62 Prozent; April 2020: 56 Prozent), äußert vor allem die Altersklasse der 16 bis 29-Jährigen die Bereitschaft, die digitale Girocard in Zukunft auf dem eigenen Smartphone zu installieren (37 Prozent).
Der Anteil der Transaktionen der Girocard kontaktlos erhöhte sich insgesamt von 35,7 Prozent zum Jahresende 2019 auf 60,4 Prozent zum Ende des Jahres 2020. Insgesamt wurde die Girocard im letzten Jahr 5,5 Mrd. Mal genutzt und damit rund 1 Mrd. Mal häufiger als ein Jahr zuvor.
Die Studie geht davon aus, dass sich vor diesem Hintergrund das bargeldlose und insbesondere das kontaktlose Bezahlen noch stärker einem zu festen Bestandteilen des Alltags entwickelt.
Die Studie führte Infas Quo im Auftrag von der Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. unter rund 1.400 deutschen Verbraucher:innen zwischen 16 und 69 Jahren im April und November 2020 durch.