EHI Payment Kongress 2024: Bezahlen auf allen Kanälen | stores+shops

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Neben dem 40-jährigen Bestehen des Arbeitskreises Payment widmeten sich die über 600 Teilnehmen des diesjährigen Payment-Kongresses wieder den wichtigsten Fachthemen der Branche.
Foto: EHI/Hauser

EHI Payment Kongress 2024: Bezahlen auf allen Kanälen

Ob Omnichannel-Fähigkeit im Payment, digitaler Euro, die Erweiterung von Coupon-Lösungen oder der Dauerbrenner mobiles Bezahlen – der EHI Payment Kongress 2024 bot den mehr als 600 Branchenexperten im Alten Bundestag in Bonn spannende Einblicke in den aktuellen Stand und die Perspektiven des Zahlungsverkehrs im Einzelhandel. Impressionen von der Veranstaltung gibt es in einem Video.

Mit den über 600 Teilnehmenden, mehr als 50 Referierenden und über 50 Partnerunternehmen in Ausstellung und Plenum gilt der EHI Paymentkongress als „Klassentreffen“ der Payment-Community. Im Rahmen des Kongresses wurde in diesem Jahr das 40-jährige Bestehen des EHI-Arbeitskreises „Zahlungssysteme“ gefeiert. EHI-Forschungsbereichsleiter Horst Rüter präsentierte die Ergebnisse der Studie „Zahlungssysteme im Einzelhandel 2024“.

Demnach wird die Kartenzahlung in Deutschland immer beliebter und erreicht im stationären Handel einen Rekordumsatz von knapp 300 Mrd. Euro. Immer mehr Kund:innen heben zudem an den Einzelhandelskassen Geld ab. Beim Online-Payment bleiben Paypal und der Kauf auf Rechnung die beliebtesten Zahlungsmittel. Highlights der Veranstaltung waren u. a. die Podiumsdiskussion zur Omnichannel-Fähigkeit im Payment mit Vertretern von Ikea, Mediamarkt Saturn & Co. sowie verschiedene sogenannte Breakout-Sessions zu Themen wie Mobile Payment, intelligenten IT-Lösungen oder dem digitalen Euro.

Verzahnung von Loyalty und Payment

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Payback-Kund:innen können in Zukunft auch beim Onlineshopping bei dm-Drogeriemarkt mit Payback Pay bezahlen.
Foto: Payback Group

Von omnikanalfähigen Bezahl- und Loyalty-Lösungen handelte beispielsweise die Keynote von dm-Drogeriemarkt und der Payback Group, deren App mit 11,7 Mio. Usern zu den drei meistgenutzten Shopping-Apps gehört. dm ist unter den rund 680 Payback-Partnern, zu denen in diesem Jahr Edeka hinzukommt – laut Payback-Geschäftsführer Dominik Dommick eines der aktivsten Unternehmen, was die Nutzung der Multichannel-Marketingplattform betrifft. Für einen Mehrwert beim Einkaufen und die möglichst einfache Nutzung des Bonusprogramms setzen dm und Payback u. a. auf eine enge Verbindung ihrer Apps.

So wurde in Deutschland vor Kurzem die mobile Zahlungsfunktion „Payback Pay smart“ in die dm-Anwendung integriert, die im Januar 2024 die Marke von 2 Mio. Nutzer:innen überschritten hatte. Seit Beginn der Kooperation in 2020 hatte dm das Payback-System kontinuierlich erweitert. Das Karlsruher Unternehmen setzt laut Martin Dallmeier, Geschäftsführer Finanzen & Controlling bei dm, auf eine breite Auswahl an Zahlungsmitteln und Omnikanalfähigkeit, um Kund:innen ein flexibles Einkaufserlebnis zu bieten.

Was als klassische Lösung am Point of Sale startete, bietet heute Funktionen wie Punkte sammeln, Coupons einlösen und bezahlen. Kund:innen können Kreditkarten hinterlegen, Punkte einlösen und mobil bezahlen. Die dm-App, mit über 23,5 Mio. Downloads und 5 Mio. aktiven Nutzern im Januar 2024, dient als zentraler Interaktionspunkt. Dank der Integration von Payback in die dm-App müssen Kund:innen nicht mehr zwischen verschiedenen Apps wechseln, um Punkte zu sammeln oder Coupons einzulösen.

Neu in diesem Jahr ist die Nutzung von Payback Pay im dm-Onlineshop und bei Selbstbedienungskassen in den Filialen. Im Sommer 2024 wird im Onlineshop am Desktop ein QR-Code-System für den Zahlungsvorgang eingeführt. Die Integration von Payback in die dm-App soll den Zahlungsprozess erleichtern. Kund:innen können direkt in der dm-App zahlen und Punkte sammeln, ohne zwischen Apps wechseln zu müssen. Auch die Verfügbarkeit von elektronischen Kassenbons (eBon) soll zur Bequemlichkeit beim Zahlvorgang beitragen.

Voll automatisierte Stores

Autonom mit Teo: Die Grab & Go-Stores von Tegut bieten den vollautomatisierten Einkauf ohne Personal an.

Autonom mit Teo: Die Grab & Go-Stores von Tegut bieten den vollautomatisierten Einkauf ohne Personal an.
Foto: Tegut GmbH & Co. KG

Ein weiteres präsentes Thema beim Kongress waren in diesem Jahr autonome Stores und dessen Anbindung von Bezahlsystemen. Tegut und Netto-Kooperationspartner Trigo und Adyen berichteten über Einsatzszenarien und über Erfahrungen mit der Implementierung und den Betrieb der voll automatisierten Technologie. Oliver Unger, Leiter Treasury bei Tegut, und Sören Gatzweiler, Geschäftsführer der Tegut-Ausgründung Smart Retail Solutions, präsentierten das Kleinflächenkonzept „teo“. Als flexible Einkaufsmöglichkeit für den täglichen Bedarf im ländlichen Raum oder an Verkehrsknotenpunkten betreibt der Händler inzwischen insgesamt 36 Outdoor- und vier Indoor-Versionen der Mini-Supermärkte.

Erstmals hat Tegut das autonome Konzept im Dezember vergangenen Jahres auf dem Campus der TU Darmstadt realisiert. Die Stores funktionieren als sogenannte „Grab & Go“-Varianten vollautomatisiert und ohne Verkaufspersonal. Zutritt erhalten Kund:innen, indem sie sich per App vorregistrieren oder mit einer Bezahlkarte am Eingangsterminal einchecken. Der Store selbst übernimmt das Registrieren der Waren für Kund:innen über Kameras an den Decken und Sensoren an den Regalen. Der autonom erstellte Warenkorb wird den Kund:innen ca. eine halbe Stunde nach dem Einkauf zugesendet und über eine von ihnen hinterlegte Bezahlmethode abgerechnet.

Als eine der besonderen Hürden bei der Einführung des Konzepts sprachen die Redner von der Vorautorisierung über das Bankkonto der Kund:innen. Verschaffen diese sich Zutritt über ihre Bezahlkarte, so wird ein vordefinierter Geldbetrag auf ihrem Konto vorreserviert und nach dem Einkauf mit der tatsächlichen Höhe des Warenkorbs verrechnet. So möchte Tegut sichergehen, dass Kund:innen ihrer Teo-Stores ihren Einkauf auch begleichen können.

Handyloses Pick & Go: Im Regensburger Netto-Store können Kund:innen an Fast-Exit-Terminals ohne vorherige Registrierung bargeldlos bezahlen.

Handyloses Pick & Go: Im Regensburger Netto-Store können Kund:innen an Fast-Exit-Terminals ohne vorherige Registrierung bargeldlos bezahlen.
Foto: Netto Marken-Discount

Ein weiteres Beispiel: Netto. Der rund 800 qm große autonome Pick & Go-Marktpilot in Regensburg ermöglicht dank Computervision und Künstlicher Intelligenz ein autonomes Einkaufserlebnis und verzichtet dabei gänzlich auf eine Registrierung oder App. Im ersten Pick & Go-Store in München hatte Netto den Zutritt zur Verkaufsfläche zunächst ausschließlich via App ermöglicht. Dies stieß bei der Kundschaft aufgrund der Komplexität und damit verbundenen langen Wartezeit auf negative Resonanz, berichteten Thilo Freund, Vice President Sales bei Trigo, und Jan van der Horst, Senior Business Development Manager von Adyen – beide Klooperationspartner von Netto. Der Warenkorb wird im neuen Regensburger Store ähnlich wie bei Teo über integrierte Kameras und Sensoren im Laden erstellt.

Das Besondere am Checkout-Prozess: Der berechnete Warenkorb wird nicht erst im Nachgang, sondern schon vor der Bezahlung an sogenannten Fast-Exit-Terminals am Marktausgang angezeigt. Dort können Kund:innen bargeldlos bezahlen und ihren Kassenbon direkt am Terminal in der Filiale erhalten.

Zu den weiteren Highlights des Kongresses zählten die Entwicklungen im Bereich Instant Payments, Digitaler Euro und ein Update zur PSD3. Lesen Sie mehr dazu in der kommenden Printausgabe der stores+shops.

Der nächste EHI Payment Kongress findet am 6. und 7. Mai 2025 erneut im Alten Bundestag in Bonn statt.

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