Das Sortiment der Expert AG reicht vom USB-Stick bis zur Waschmaschine. Von den beiden Zentrallagern des Unternehmens in Langenhagen werden 450 Fachgeschäfte in Deutschland beliefert. Das Tagesgeschäft ist saisonal geprägt – zu Messen oder im Weihnachtsgeschäft steigt die Nachfrage. In Spitzenzeiten liefert die Fachhandelskooperation für Consumer Electronics, Informationstechnologie und Elektrohausgeräte bis zu 75.000 Elektroartikel pro Tag aus. Der Lagerbereich für Elektro- und Unterhaltungselektronik umfasst 17.200 qm; das Lager für Haushaltsgeräte 13.000 qm.
Angebunden an Linux sorgt das Lagerführungssystem „LFS“ von Ehrhardt + Partner (E+P) heute für einen täglichen Gesamtdurchsatz beider Läger von fast 130 t. Die Software des Warehouse-Logistik-Spezialisten organisiert den Materialfluss der verschiedenen Lagerorte im Fachboden-, im Block-, im Vorrats- und im Kommissionierlager: Am Wareneingang werden die Artikel auf Vollständigkeit der Artikelstammdaten wie Gewicht oder Volumen geprüft. Ein Volumen-Erfassungsgerät wiegt die Artikel und ermittelt die Abmessungen. Erst wenn die Daten vollständig vorliegen, werden diese an „LFS“ übermittelt und die Artikel für die Einlagerung freigegeben. Den jeweiligen Maßen entsprechend gelangen sie in den dafür vorgesehenen Lagerbereich.
Datenfunk ersetzt manuelle Lager-Bewirtschaftung
Eingehende Filialbestellungen werden vom Lagerführungssystem erfasst und in einem Dispositions-Pool gesammelt. Der Disponent übergibt die ankommenden Einheiten als „Pick-und-Pack“-Aufträge oder als Sammelauftrag ans Lager.
„Pick-und-Pack“-Aufträge werden auftragsrein im sogenannten Multi-Order-Verfahren direkt in den geeigneten Versandkarton kommissioniert. Kommissionierung und Verpacken verschmelzen so zu einem Arbeitsschritt und ermöglichen eine wesentliche Zeitersparnis. Gleichzeitig erhöht sich die Sicherheit im Vergleich zur vorherigen listengebundenen Lagerverwaltung. Mit „LFS“ werden Kommissionierer „wegeoptimiert“ durchs Lager geführt.
Vor der Einführung des Systems kommissionierten Mitarbeiter in einen anonymen Behälter. Erst anschließend wurden die Waren an einem Packtisch verpackt. Dieser Schritt entfällt nun, da „LFS“ anhand der Volumendaten und Abmessungen der Kartonage bereits im Vorfeld den geeigneten Versandkarton ermittelt. Nach dem Befüllen wird dieser verschlossen und zum Versand bereitgestellt.
Die Packstücke werden auf einer Palette gesammelt, die mit einem „Masterlabel“ versehen ist. Dieses enthält die Daten aller Pakete, sodass die Palette nach einem Scanvorgang verladen werden kann. Sammelkommissionierungen erfolgen, wenn mehrere Filialen die gleichen Artikel in großen Mengen bestellen – zum Beispiel bei Sonderaktionen. Großaufträge werden softwaregesteuert gesammelt. Nach der Kommissionierung werden diese Produkte am Packtisch filialrein verpackt. Die Einführung von LFS bei Expert bildet die Grundlage für die Ablösung des aktuellen Host-Systems durch SAP.
Fotos (2): Ehrhardt + Partner
Weitere Informationen: www.expert.de und www.ehrhardt-partner.com