Herr Chen, welche Länder und welche Handelsbranchen sind aus Ihrer Sicht die Vorreiter beim mobilen Kassieren?
Chen: Die interessiertesten Staaten sind Singapur, Kanada, die USA, Kenia und Südkorea. In Deutschland sorgt die vorherrschende Präferenz für Bargeld in der Bevölkerung für das vergleichsweise langsame Vorankommen mobiler Zahlungsmethoden. Starbucks ist Vorreiter bei der Integration von Mobilzahlung und Belohnungsprogrammen; große Einzelhandelsunternehmen wie Wal-Mart und Tesco haben eigene Mobilzahlungsoptionen zur Verstärkung der Kundenloyalität gestartet. Dennoch stammte das Konzept einer allgemein akzeptierten Zahlungsabwicklung von der Otto-Gruppe.
Wie kann eine mobile Lösung Geschäftsabläufe des Händlers effizienter machen?
Chen: Mit einem mobilen POS-System kann an Ort und Stelle kassiert werden, was den Kunden Wartezeit ersparen kann. Es kann auch flexibel an unterschiedlichen Verkaufsstellen eingesetzt werden, z.B. vor den Auslagen am Gehweg oder bei anderen speziellen Outdoor-Aktionen. Nicht nur die Produktivität erhöht sich, auch die Umsatzchancen. Mit einer mobilen Kasse ausgerüstet wird der Ladenangestellte zum mobilen Markenbotschafter. Er kann einzelne Produkte vorstellen und bewerben, erklärende Fragen beantworten, Bestellungen aufnehmen und durch einen aufgewerteten, da individuelleren Service für eine allgemein reibungslosere und angenehmere Einkaufserfahrung sorgen.
Für welche Branchen und Betriebstypen ist das mobile Kassieren per Tablet besonders geeignet?
Chen: In Fachmärkten und bei großen Handelsketten, aber auch bei Verkaufsständen für Saison- und anderen Promotionsaktionen kann mobile Zahlung auf Tablet-Basis eventuell entstehende Warteschlangen drastisch verkürzen. Bei Premiumhändlern und Spezialanbietern kann die Sofortbezahlung Bestandteil ihrer VIP-Dienstleistung für besondere Kunden sein.
Was zeichnet die mobile Kassenlösung von Posiflex besonders aus?
Chen: Es ist das Hybrid-Konzept, das den Posiflex MT-4008W von anderen Lösungen unterscheidet. Es handelt sich um ein businesstaugliches Tablet, das mit einem steckbaren Pistolengriff und einer optionalen Dockingstation angeboten wird. Die Integration von mobiler und stationärer Kasse spart Materialkosten; auch eine separate Benutzerschnittstelle muss nicht extra portiert werden. Dank ihres Barcode-Scanners kann die Mobilversion zusätzlich als Datensammler eingesetzt werden, und zusätzlich zum Aufladegerät gibt es im Pistolengriff eine austauschbare Batterie, welche für einen unterbrechungsfreien Einsatz sorgt.
Ihre Prognose für 2020: Welche Rolle werden mobile Kassenlösungen in fünf Jahren bei Neuinvestitionen im Einzelhandel spielen?
Chen: Der globale Markt für mobile Kassensysteme soll zwischen 2014 und 2019 um durchschnittlich knapp zehn Prozent wachsen. mPoS wird immer breitere Akzeptanz finden, jedoch sehr abhängig nach Händlertyp und Volumen. Bei einer Prognoseperiode über fünf Jahre halte ich zumindest die Kombination aus mobiler und stationärer POS für unvermeidlich.
Das Interview führte Klaus Manz.
Weitere Informationen: www.posiflex.com/de-DE/Home/index