„Wir sehen es als unseren Auftrag an, für die Ware unserer Kunden eine perfekte Bühne bereitzustellen“, sagt Sebastian Holzberger, Marketingleiter bei Aichinger. „Food on Stage“ lautete deshalb auch das Motto des Aichinger-Auftritts auf der EuroShop.
Der italienische Kühlmöbel-Konzern Epta setzte auf seinem Stand ebenfalls auf Erlebnisinszenierung für den Handel. Mithilfe einer virtuellen 3D-Projektion wurden die vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten einer Theke visualisiert. Die Besucher konnten die verschiedenen Dekors und Designs sowie verschiedene Umgebungsszenarien per Touchscreen auswählen.
Neue Lösungen und Komponenten bei den Bedientheken standen auch bei anderen Anbietern im Fokus – mit hochwertiger Optik und interessanten Features wie drehbaren Rondellen für Frischfisch oder Feinkost sowie Spezial-Lösungen zum Beispiel für hochwertige Fleischsorten wie Dry Aged Beef oder frischen Mozzarella. Der österreichische Anbieter Hauser präsentierte auf der EuroShop erstmals sein neues, modular aufgebautes Kühltheken-Programm „Vithea“. Besonderheit: In die Theke kann auf Wunsch ein Hackstockelement (Chopping Block) oder eine Schneidmaschine integriert werden.
Ungehinderte Einsicht
Damit die Waage nicht den Blickkontakt zwischen Kunde und Verkaufskraft stört, wurde sie bei Carrier in die Arbeitsfläche der Theke integriert. Außerdem hat sich Carrier intensiv mit einem Thema beschäftigt, das die gesamte Branche umtreibt: eine möglichst rahmenlose Verglasung. So wurde für die Theke „Danaos“ eine Vollglasvitrine ohne Halterungen entwickelt. Und das gilt nicht nur für die Bedientheken, sondern auch für Kühlschränke und -truhen. Der österreichische Hersteller AHT beispielsweise stellte seine neue steckerfertige TK-Truhe „Toronto“ vor, die durch seitliche Verglasung des Panoramadeckels optimale Geräteeinsicht bietet.
Auch bei der ganz neu für den Supermarktbereich entwickelten TK-Truhe von Liebherr wurden die Glasdeckel rahmenlos konzipiert. Dass der volle Durchblick auch bei Kühlschränken gewährleistet werden kann, zeigten u.a. Epta, Hauser und Viessmann mit rahmenlosen Glastüren sowie einem transparenten Mittelsteg. Viessmann bietet diese Türen neu auch mit Smart-Access-Technik an: Die Türen lassen sich durch Sensortechnik berührungslos öffnen.
Kühlmöbel: Die Top-Trends
- Nachhaltigkeit – Immer mehr Kühlmöbel werden mit natürlichen Kältemitteln wie CO2, Propan oder Kohlenwasserstoff betrieben. Außerdem gewinnen Lösungen an Bedeutung, die mit Wärmerückgewinnung arbeiten und/oder die Nutzung regenerativer Energie ermöglichen.
- Transparenz – Eine möglichst rahmenlose Verglasung soll den Kunden einen optimalen Blick auf die Ware garantieren.
- Customizing + Modularität – Um ein einheitliches Storedesign zu gewährleisten, wird es immer wichtiger, dass die Kühlmöbel individuell gestaltet und durch verschiedene Module an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden können.
- Digital Signage – Die Integration von (interaktiven) Screens in Kühlmöbel zur Unterstützung der Kundenkommunikation
- Besondere Features – Frischetheken können mit besonderen Präsentationselementen wie Feinkost-Rondell oder Dry-Aged-Beef-Schrank ausgerüstet werden.
- Click & Collect – Abholstationen mit gekühlten, tiefgekühlten oder normal temperierten Fächern für die schnelle und bequeme Abholung online bestellter Ware auch nach Geschäftsschluss
- Convenience- und Gastro-Konzepte – Steckerfertige Kühlmöbel zur optimalen Präsentation von Convenience-Produkten und Schnelldrehern. Außerdem bieten einige Hersteller auch flexibel positionierbare Thekenmodule für kleine Snack-Bars an.
- Cross-Selling – Durch die kombinierte Präsentation von gekühlter Ware und Artikeln aus dem Trockensortiment können Cross-Selling-Effekte realisiert werden.
Digitalisierung sowie der Trend zu kleinformatigen Convenience-Stores mit Snack-Angeboten sind zwei weitere Treiber der Kühlmöbel-Branche. Einige Hersteller haben Digital Signage-Elemente in ihre Kühlmöbel integriert (z.B. Epta mit einem interaktiven Bildschirm auf der Seitenwand), ferner wurden gekühlte Abholstationen für online bestellte Ware entwickelt. Diese Click&Collect-Lösungen heißen z.B. „Click4Food“ (Viessmann), „#EPTAbricks“(Epta), „Freshbox“ (Hauser), „elocker“ (Carrier) und funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip: Die Kunden bestellen und bezahlen online ihre Ware und erhalten einen Code, mit dem sie das entsprechende Fach an der Abholstation öffnen können. Dabei gibt es Fächer für TK-Produkte, gekühlte Ware sowie für Artikel aus dem Trockensortiment.
Kleine Formate
Mit einer großen Auswahl an kompakten Kühlmöbeln haben die Anbieter zudem auf den Trend zu kleinformatigeren Convenience- und City-Stores reagiert. Sie sind meistens steckerfertig und können so flexibel im Markt platziert werden. Beispiele für diese neuen Produkte sind der „Cool Tower“ von Hauser, der von allen vier Seiten zu öffnen ist sowie eine neue steckerfertige Serie von KMW, die auch Thekenmodule enthält und sich so zur Kompletteinrichtung eines Convenience-Stores einschließlich Snack-Bar eignet (ähnlich auch die neue Serie „TectoPromo FL2 Aida“ von Viessmann). Carrier, Epta und Liebherr bieten für die Optimierung der Flächenproduktivität kleinerer Marktformate auch neue TK-Überbauschränke an, die über den TK-Truhen platziert werden können.
Last, but not least muss der Trend zu mehr Nachhaltigkeit erwähnt werden, der auf vielen Ständen im Fokus stand. Die Hersteller haben innovative Lösungen entwickelt, die Heizungs-, Kühlungs- und Lüftungstechnik integrieren, mit natürlichen Kältemitteln arbeiten und/oder die Nutzung regenerativer Energien ermöglichen. Viessmann stellte sein neues „ESyCool green“-System vor, das zusammen mit Aldi Nord entwickelt wurde. Das innovative Kälte-Wärme-Verbundsystem wird von Wärmepumpen betrieben und arbeitet in Kombination mit Photovoltaikanlagen sowie einem integrierten Eis-Energiespeicher. Carrier und Epta stelten neue transkritische CO2-Kälteanlagen vor, die sich auch für den Einsatz in wärmeren Klimagebieten eignen.
Fotos (5): Messe Düsseldorf/Constanze Tillmann, Aichinger, Liebherr, AHT, Epta
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