Das Unternehmen wollte den ethischen und nachhaltigen Anspruch, den es bei seinen Produkten verwirklicht, auch in seinem Storedesign zum Ausdruck bringen, so die Intention. Das Projekt „Grünovierung“ umfasst ein Maßnahmenpaket. Zunächst einmal bekam der Store eine sogenannte Living Wall, also eine vertikale Grünfläche an der Wand mit einem üppigen Arrangement aus Grünlilien, Farnen und zahlreichen anderen Blattpflanzen. Dieser „Garten“ trägt zu einem guten Raumklima bei.
Das Mobiliar besteht aus Vollholzmöbeln, die sehr „gemütlich“ und „ökologisch“ wirken und an Studenten-WGs erinnern. Das Holz ist zertifiziert aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Die „alten“ Möbel wurden nicht entsorgt, sondern dem „Stadtgarten Nürnberg“ gespendet, einem urbanen Gemeinschaftsgarten-Projekt. Die neuen Wandfliesen bestehen zu 50 Prozent aus recyceltem Material. Darüber hinaus wurde ökologische Wandfarbe benutzt.
Für die Beleuchtung werden nur LED- und Energiesparleuchten eingesetzt. Auf der Verkaufsfläche und darüber hinaus in den Lager-, Büro- und Mitarbeiterräumen sind die Leuchten an Bewegungsmelder angeschlossen, sodass sie nur angehen, wenn es notwendig ist. Zum Beleuchtungskonzept gehören auch Zeitschaltuhren und Dämmerungsschalter. Selbstverständlich bezieht die Filiale Ökostrom.
Was die Wasserversorgung angeht, wurden ausschließlich Wasserhähne mit einem verminderten Druckdurchfluss installiert. Auch in die Toilettenspülung wurden Ventile für einen verminderten Wasserverbrauch eingebaut. Während der Umbauphase wurde ein Müll-Verwertungsplan erarbeitet mit dem Ergebnis, dass rund 80 Prozent des Mülls nun recycelt werden. Von den insgesamt 47 Lush-Stores in Deutschland ist der Nürnberger Laden der erste, der nach den neuen „grünen“ Maßstäben renoviert wurde. Im Moment läuft ein Umwelt- Bewertungsprozess von dem britischen Zertifizierungsinstitut Royal Institute of Chartered Surveyors (RICS). Hierfür mussten bei dem Umbau 50 Merkmale zum Thema Umwelt und Energieeffizienz beachtet werden. Die finale Gesamtbewertung läuft zurzeit noch und wird ergeben, ob die Lush-Filiale an der Nürnberger Königstraße eine Bronze-, Silber- oder Goldmedaille des RICS erhält.
Lush steht für „Fresh Handmade Cosmetics“, die nach ethischen Maßstäben hergestellt wird. Das Unternehmen wurde 1995 von Mark und Mo Constantine im britischen Poole gegründet, wo die Produkte heute noch hergestellt werden – „per Hand aus frischem Obst, Gemüse und ätherischen Ölen“, wie es heißt. Ein Großteil der Produkte ist vegan, tierversuchsfrei sind alle, und sie basieren laut Unternehmen auf einer palmölfreien Seifenbasis. 2002 eröffnete das Unternehmen seine erste Filiale in Deutschland.
Weitere Informationen: www.lush.de
Auch der britische LEH wird grün
Die großen britischen Lebensmittelfilialisten arbeiten ebenso wie ihre kontinentalen Kollegen eifrig an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit bei der Konstruktion und technischen Ausstattung von Gebäuden. Was sind die „grünen Trends“ von Tesco, Marks & Spencer, Sainsbury’s, Waitrose und Morrisons?