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Foto: Amazon Deutschland

Lagerlogistik bei Amazon

Die ersten Bestellungen verschickte Amazon-Gründer Jeff Bezos 1995 aus einer Garage. Von hier aus nahm die Erfolgsstory ihren Lauf. Heute sind es nicht zuletzt effiziente Abläufe in den Logistik-Zentren, die weltweit zum Erfolg des Online-Versandhandels-Giganten beitragen.

Amazon setzt in hohem Maße auf eigenentwickelte Technologien und technische Hilfsmittel, um in den Logistik-Zentren für reibungslose Abläufe zu sorgen. Der erste wichtige Schritt dahin war aus Sicht des Unternehmens die Einführung von Handscannern im Jahr 1999. Zur Jahrtausendwende folgte SLAM (kurz für „Scan, Label, Apply, Manifest“) – ein Verfahren, das den Verpackungsprozess beschleunigt und die korrekte Auslieferung unterstützt.

2012 übernahm Amazon die Firma Kiva Robotics, Entwickler von Kommissionier-Robotern. Diese finden selbstständig die bestellten Waren, holen die passende Verpackung und bringen beides zum Lagermitarbeiter, sodass dessen Laufwege deutlich verringert und die Prozessdurchlaufzeiten minimiert werden. In den Vereinigten Staaten schon länger im Einsatz, erfolgte der Start in Europa im vergangenen Jahr an einem neuen Standort in Polen. Im Jahr 2016 sollen die Roboter-Systeme erstmals auch in Großbritannien eingesetzt werden. Zum Zeitpunkt der Einführung in Deutschland macht Amazon noch keine Angaben.

Daten + Fakten: Amazon-Logistik Europa

Logistik-Zentren Europa: 30
Logistik-Zentren Deutschland: 9
Festangestellte Mitarbeiter Europa: rund 24.500
Festangestellte Mitarbeiter Deutschland: rund 10.000
Logistik-Zentrum Koblenz: 110.000 qm

Das europäische Logistik-Netzwerk von Amazon umfasst 30 Logistik-Zentren. 24.500 festangestellte Mitarbeiter aus über 150 Ländern sind hier inzwischen beschäftigt. In Deutschland befinden sich neun Zentren mit insgesamt rund 10.000 Mitarbeitern. Generell werden die Lager-Standorte nach einem standardisierten System errichtet.

Das Logistik-Zentrum in Koblenz wurde 2012 eröffnet und verfügt über eine Lagerfläche von 110.000 qm – das entspricht rund 17 Fußballfeldern. In Koblenz wird die angelieferte Ware nach der Vereinnahmung manuell in gelbe Mehrwegbehälter umgepackt, um anschließend automatisiert in ein chaotisches Lager-System überführt zu werden. Bei Großmengen bestimmter Artikel wird auch auf Paletten gelagert. In Mehrwegbehältern wird anschließend die zonenorientierte Kommissionierung vorgenommen.

In Deutschland beschäftigt Amazon in seinen Logistik-Zentren rund 10.000 Mitarbeiter. (Foto: Amazon Deutschland)

In Deutschland beschäftigt Amazon in seinen Logistik-Zentren rund 10.000 Mitarbeiter. (Foto: Amazon Deutschland)

Über ein Fördersystem gelangen die Wannen danach in die Packstation, an der die einzelnen Artikel in die Versandkartons umgepackt werden. Teilweise findet an dieser Stelle eine Zusammenführung mit Artikeln aus anderen Amazon-Zentren statt. Koblenz ist einer von zwei Standorten in Deutschland, der auch Lebensmittel führt. Zudem wird Mitgliedern des Premium-Programms „Amazon Prime“ von hier aus eine Same-Day-Belieferung angeboten. Das Retourenmanagement betreibt der Internet-Versandhändler nicht an den einzelnen Lagerstandorten. Dafür wird zentral das Logistikzentrum im bayerischen Graben genutzt.

Wegen saisonaler Schwankungen benötigt das Unternehmen zu bestimmten Jahreszeiten Aushilfskräfte. So wurden für das Weihnachtsgeschäft 2015 in Koblenz ab September 1.600 Saisonarbeiter rekrutiert. Amazon setzt dabei auch auf den Einsatz von Flüchtlingen. Das Beherrschen der englischen Sprache ist aufgrund der amerikanischen Herkunft des Unternehmens allerdings Einstellungsvoraussetzung. Amazon will auch in Zukunft in den Ausbau seiner Logistikstruktur investieren. 2017 soll ein neues Logistik-Zentrum im nordrhein-westfälischen Werne die aktuell dort angemieteten Gebäude ersetzen.

Fotos (2): Amazon Deutschland

Weitere Informationen: www.amazon.de

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