Kunden-Wlan am POS: Möglichkeiten und Nutzen | stores+shops

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Das Wlan-Netz in einem Shoppingcenter kann für Pull- und für Push-Nachrichten genutzt werden.

Kunden-Wlan am POS: Möglichkeiten und Nutzen

Ein Kunden zugängliches Wlan-Netz am POS – auch als Gemeinschafts-Netz in Shoppingcentern oder Werbegemeinschaften – bietet einerseits dem Always-on-Kunden einen Service, andererseits können die Händler das Wlan-Netz auch für individualisiertes Marketing im Push-Verfahren nutzen.

Anfang des Jahres 2013 nutzten laut Statista bereits rund 33 Mio. Deutsche ein Smartphone. Und auch die Verkaufszahlen der Tablets nehmen zu. Von dieser Affinität profitiert nicht nur der Online-Handel. Auch der stationäre Einzelhandel kann sich das zunutze machen. Denn Shopper wählen sich auch auf ihrer Einkaufstour ins mobile Internet ein. Bieten Ladeninhaber oder Filialleiter ihren Kunden und Passanten einen kostenlosen Wlan-Zugang an, und registrieren sich diese Personen beispielsweise in Form eines Benutzerkontos, besteht die Möglichkeit für gezieltes Marketing. Jeder Kunde kann mit individueller Information oder Werbung direkt adressiert werden. Das spricht auch neue, junge Zielgruppen an.

Wlan ist für den Handel nicht mehr nur Kundenservice oder ein Nice-to-have. Mithilfe intelligenter Technologien lässt sich das mobile Internet als ein neues digitales Marketing-Instrument nutzen. Über die Plattform lassen sich digitale Kundenkarten anbieten oder eine handelseigene App downloaden. Diese Möglichkeit machen sich beispielsweise die ECE-Einkaufszentren zunutze. Um auch die Digital Natives in ihrer Sprache anzusprechen, hat ECE eine eigene App entwickelt. Über diese erhalten Kunden auf Wunsch gezielte individuelle Informationen und Angebote und können Punkte sammeln. Die App kann im gesamten Center über ein flächendeckendes Wlan heruntergeladen und genutzt werden.

Audio- und Video-Streaming

Mit dem Öffnen des Browsers bietet sich dem potenziellen Kunden eine digitale Welt, die den Offline- mit dem Online-Handel verknüpft. Die Optionen reichen beispielsweise vom Branding mit Logo bis zur Nutzung der Mediaflächen für zum Beispiel Audio- oder Video-Streaming. Der Kunde kann auch per „One-Click-through“ auf für ihn relevante Websites geführt werden, zum Beispiel auf die Seite von Händler, Lieferant oder Hersteller.

Weitere Möglichkeiten, um mit dem Kunden in Kontakt zu treten, bieten sogenannte Pre- und Post-Landing-Pages, zum Beispiel mit Opt-in-Funktion. Damit kann ein Unternehmen Angebote, Sales Promotions oder Aktionen (Gewinnspiele, Coupons) direkt auf die Smartphones der Kunden schicken. Auch mobile Shopping-Guides, Instore-Routenplaner, Kampagnen oder Kundenbefragungen lassen sich in die Plattform integrieren.

Trends wie „Eventisierung“ und „Gamification“ machen auch vor Shoppingcentern, Einkaufsstraßen und Einzelhandelsgeschäften nicht halt. Werden die Hotspots im Laden mit gezielt platzierten Outdoor-Hotspots zu einem „Stadtteilnetz“ verbunden, entsteht die Möglichkeit für Online-Aktionen im Rahmen sogenannter Business Improvement Districts oder Werbegemeinschaften. Ein Wlan-Stadtteil- oder Stadtnetz (auch genannt City WiFi) kann für den ansässigen Handel ein Weg sein, um Innenstadt- bzw. Einkaufslagen attraktiv zu machen. Werbegemeinschaften können diesen Kanal zum Beispiel nutzen, um „Schnitzeljagden“ oder Gewinnspiele durchzuführen.

iPads zum Leihen

Der mobile Internetzugang im Store kann durch Leihgeräte ergänzt werden. Kunden ohne eigenes mobiles Endgerät erhalten an einer iPad-Station ein Leih-Tablet und können sofort über den Hotspot online gehen. Kreditkarte oder Kundenkarte dienen als Sicherheitspfand bzw. dienen der Bezahlung – das kann der Handel selbst bestimmen. Die Benutzeroberfläche des Gerätes kann im Look-and-Feel des Handelsunternehmens gebrandet und mit eigenen Apps und Content für die Shoppingtour bestückt werden.

Intelligente Wlan-Lösungen bieten dem Handel also Chancen, die Offline- mit der Online-Einkaufswelt und die Außen- mit den Innenflächen zu verknüpfen. City-WiFi ist nicht mehr nur Infrastruktur, sondern unterstützt mit nutzerrelevanten Inhalten und Endgeräten den individuellen Lebensstil der Menschen. Dabei sind es nicht nur die Digital Natives, die immer und überall nach Socializing verlangen. Es gibt auch die „Digital Seniors“, die überall informiert werden oder Gutscheine und Rabatt-Coupons erhalten möchten. Und es gibt die ganz Kleinen, die lieber mit ihren Spielekonsolen online sind, als den Eltern beim Einkaufen zuzusehen.

Foto: The Cloud

Autorin Karin Osterlehner ist Director Marketing bei The Cloud Networks Germany.

Kunden-Wlan: Anforderungen und Möglichkeiten

  • 1. Ein professionelles Kunden-Wlan schont eigene IT-Ressourcen und bedeutet kein Mehr an Verwaltungsaufwand – ungeachtet der Anzahl der Nutzer, Standorte oder Länder.
  • 2. Der Kundenzugang wird im Overlay-Verfahren auf die bestehende Wlan-Infrastruktur aufgesetzt und vom privaten Netzwerk getrennt, oder es wird eine separate Infrastruktur aufgebaut.
  • 3. Das Geschäftsmodell sollte flexibel anpassbar sein und Nutzern einen kostenfreien Online-Zugang (zeitlich limitiert) ermöglichen.
  • 4. Professionelle Anbieter stellen Händler von Wlan-Haftungsrisiken frei. Nutzer-Isolierung innerhalb des Netzwerkes bietet zusätzliche Sicherheit.
  • 5. Die Wlan-Plattform sollte mit allen Endgeräten kompatibel, als eigener Marketing-, Service- oder Kommunikationskanal nutzbar und für Dienste- und Content-Anbieter offen sein.
  • 6. Intelligentes Public Wlan verknüpft die Offline- mit der Online-Einkaufswelt und ermöglicht Online-Gamification und -Events auch in den Einkaufslagen.
  • 7. Indoor- und Outdoor-Zugangspunkte sollten sich verknüpfen lassen und den POS nach draußen „tragen“ können. Dies hilft z.B. Werbegemeinschaften, ihre Kunden gemeinsam zu binden und zu „teilen“.
  • 8. Public Wlan sollte Serviceleistungen wie Nutzer-Reporting, Tracking von Kunden am POS, Marketing-Opt-in oder Gewinnspiele ermöglichen. Über Benutzerkonten können Händler mit ihren Kunden in Kontakt treten.
  • 9. Die Wlan-Community aus Nutzern, Standorten, Ländern, Content-Anbietern, etc., die der Public Wlan-Anbieter bereits etabliert hat und von der der Handel profitieren kann, sollte hinreichend groß bzw. attraktiv sein und stetig wachsen.
  • 10. Der Anbieter sollte spezielle Händler-Anwendungen kennen und bieten wie Bewegungsprofile, One-to-one Marketing oder Schnittstellen zu handelseigenen Systemen.

Quelle: The Cloud Networks Germany

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