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Foto: Edeka / Scheck

Kühltechnik für die Zukunft fit machen

Jeder Supermarkt ist mit einer Kälteanlage ausgestattet – notwendig für Lagerung und Verkauf gekühlter Lebensmittel und darüber hinaus zur Klimatisierung. Das 6. Supermarkt-Symposium des Zentralverbandes Kälte Klima Wärmepumpen in Darmstadt zeigte jüngst, wie effizient solche Lösungen sein können.

Die Kältetechnik verursacht neben der Ladenbeleuchtung den Großteil des Energieverbrauchs in Supermärkten. Der Wettbewerb um Kunden und Margen wird immer erbitterter geführt, sodass der Handel versucht, Energiekosten zu sparen, wo es geht. Das 6. Supermarkt-Symposium des Zentralverbandes Kälte Klima Wärmepumpen (ZVKKW) bot 112 Teilnehmern Antworten auf die Fragen, wo sich Energieeffizienzpotenziale ausschöpfen und wie sich diese im Idealfall mit Klimaschutzzielen verbinden lassen.

Möglichkeiten, Energiekosten zu sparen

Die gute Nachricht ist: Schon heute gibt es durch Komponenten- und Systementwicklungen der Kälteindustrie Möglichkeiten, Energie-Einsparpotenziale zu realisieren. Jedes Kilowatt (kW) weniger bedeutet auch eine Minderung von CO2-Emissionen und damit aktiven Klimaschutz. Am POS befinden sich vielfach noch kleine und große Ventilatoren mit zu hohem Stromverbrauch im Einsatz. Moderne Antriebsmotoren sind drehzahlgeregelt, umgesetzt mit der sogenannten EC-Technologie. Ventilator- und Antriebshersteller Ebm-Papst bietet zum Beispiel  Lösungen für steckerfertige Kühlmöbel, Verdampfer in Tiefkühlräumen, für den Verflüssiger oben auf dem Dach oder für die Lüftungsanlage an. Damit soll der Stromverbrauch teils um bis zu 50 Prozent sinken, sodass sich Investitionen in solche modernen Ventilatoren innerhalb von 3 Jahren amortisieren.

Ein anderes Beispiel sind die benötigten Kältemittel: Bei neuen Märkten setzen vor allem Betreiber mittlerer und großer Verkaufsflächen ab 1.000 qm schon häufig Kälteanlagen mit CO2 ein. Anlagen mit dem Kältemittel COzählen heute zu den effizientesten Systemen für die Tiefkühlung von Lebensmitteln. Mittlerweile sind auch CO2 -Lösungen für die Normalkühlung verfügbar und zudem kann Wärme für Heizung sowie Warmwasser bei vielen Märkten mit erzeugt werden. Nicht zuletzt ist das Kältemittel CO2 umweltneutral – trägt also nicht zum Treibhauseffekt bei. Beim Aufbau eines „grünen“ Images ist das ein wichtiger Baustein für die Supermarkt-Betreiber. Der Hersteller Carrier hat nach eigenen Angaben europaweit bereits 1.400 CO2-Anlagen an den Handel ausgeliefert.

Daneben gibt es auch für den Anlagenbestand Lösungen: Kältemittel mit den futuristischen Namen „Opteon  XP40“ der Dupont-Tochter Chemours oder „Solistice N13“ von Honeywell können vom Kälteanlagenbauer bei laufendem Marktbetrieb im Austausch verwendet werden. Der Clou dabei: Das bisherige Treibhauspotenzial wird reduziert, ohne die Kälteleistung der Anlage zu beeinträchtigen. Damit wird den hohen Anforderungen der neuen F-Gase-Verordnung bereits Rechnung getragen.

Der erste „Green Building“-Markt in Köln wurde von Rewe im Dezember 2013 eröffnet. (Foto: obs / Rewe Markt GmbH)

Der erste „Green Building“-Markt in Köln wurde von Rewe im Dezember 2013 eröffnet. (Foto: obs / Rewe Markt GmbH)

Den Königsweg beschreitet die Rewe-Gruppe: Im Jahr 2008 startete das Handelsunternehmen ein Programm, dessen Maßnahmen die gesamten CO2-Emissionen bis zum Jahr 2022 um 50 Prozent reduzieren sollen. Inzwischen sind nach Aussagen des Konzerns bereits 30 Prozent erreicht. Dabei wird zwar ein wenig getrickst, beispielsweise durch die Komplettumstellung auf „grünen“ Strom, doch beim Marktneubau zieht Rewe alle Register. Im November 2009 öffnete in Berlin ein 1.900 qm großer Supermarkt, der nachweislich CO2-neutral ist. Dort spielt der Händler die komplette Klaviatur – von der Holzkonstruktion über die Tageslichteinbindung und die Fotovoltaik bis hin zur Zellulosedämmung oder Regenwassernutzung. Die Kälteanlagen nutzen ausschließlich natürliche Kältemittel. Für die Normal- und Tiefkühlung ist es CO2, bei steckerfertigen Truhen kommt Propan zum Einsatz. Die benötigte Wärme wird aus dem CO2-Kühlprozess ausgekoppelt. Das Erdreich ist mit 12 Sonden für die Klimatisierung angezapft. Diesen Markt zeichnete die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) als ersten Supermarkt mit dem Zertifikat in Gold für Handelsbauten aus.

Nach dem Vorbild Berlin hat Rewe in den letzten fünf Jahren eine Reihe von „Green Building“-Märkten eröffnet. Bei den bislang eröffneten 29 Märkten liegt der jährliche Durchschnittsverbrauch an Energie bei 293 kWh/qm Verkaufsfläche – also rund 40 Prozent unter dem statistischen Durchschnitt im Lebensmittelhandel. Für diesen Sektor gibt die EHI-Studie „Energiemanagement im Einzelhandel 2014“ einen durchschnittlichen Energieverbrauch für Strom und Heizung von zusammen 481kWh/qm an. Das einhundertste „Green Building“ soll Ende des laufenden Jahres seine Pforten öffnen.

Fotos: Edeka / Scheck (1) und obs / Rewe Markt GmbH (1)

Weitere Informationen: www.zvkkw.de

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