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Foto: Daikin Airconditioning Germany

Kältemitteleinsatz individuell entscheiden

Durch die 2015 in Kraft tretende F-Gase-Verordnung ist das Thema Kältemittel für Kühlanlagen in Supermärkten schon seit Längerem im Gespräch. Klar ist, dass einige „alte“ Kältemittel nicht mehr verwendet werden können. Welche Vorteile hat das „neue“ Kältemittel R-410A?

Strengere EU-Regeln für Kältemittel, tendenziell steigende Energiekosten und das zunehmende Bewusstsein für Klimaschutz veranlassen Gewerbe und Industrie dazu, in Klima- und Kälteanlagen auf umweltfreundliche und effiziente Kältemittel zu setzen. In Branchen wie dem Handel, in dem Energie immer noch einer der größten Kostenfaktoren und die Kältetechnik einer der größten Energieverbraucher ist, steckt in der Wahl des Kältemittels ein großes Einsparpotenzial. Denn das eingesetzte Kältemittel beeinflusst in hohem Maß die Effizienz und somit auch die CO2-Emissionen der Anlage.

Nach der neuen europäischen F-Gase-Verordnung werden ab 2015 klimaschädliche Kältemittel mit einem GWP (Global Warming Potenzial; deutsch: Treibhauspotenzial) größer als 2.500 verboten. Dies betrifft zum Beispiel viele Supermarkt-Kälteanlagen, die derzeit noch mit dem Kältemittel R-404A betrieben werden, das mit einem GWP von 3.088 den künftigen Grenzwert weit überschreitet. Anlagenbetreiber, die heute schon auf Nummer sicher gehen wollen und ihre alten Anlagen austauschen möchten, können auf Systeme umsteigen, die energieeffizienter sind und die mit umweltfreundlicheren Kältemitteln auch nach der neuen F-Gase-Verordnung weiterhin zulässig sind.

Indirekte Emissionen

Der Trend zu umweltfreundlicheren Kältemitteln ist nicht ganz neu. Das Unternehmen Daikin beispielsweise setzt in seinen Systemen seit Jahren Kältemittel mit niedrigem GWP wie R-410A ein. „In den Diskussionen über die Umweltfreundlichkeit von Kältemitteln wird immer vergessen, dass es das eigentliche Ziel ist, die CO2-Emissionen der gesamten Anlage im Betrieb zu reduzieren“, sagt Gunther Gamst, Geschäftsführer von Daikin Airconditioning Germany. „Es geht nicht nur darum, die direkten CO2-Emissionen, die Kältemittel bei einer eventuellen Leckage verursachen, zu betrachten. Wichtig sind vor allem die indirekten Emissionen, also die CO2-Emissionen, die durch den Betrieb über den gesamten Lebenszyklus der Anlage erzeugt werden. Hier hat das Kältemittel einen entscheidenden Einfluss. Daher verwenden wir je nach Anwendungsfall das jeweils effizienteste Kältemittel, um Energie einzusparen und die CO2-Emissionen im gesamten Betrieb zu reduzieren. Mit R-410A beispielsweise machen unsere Kunden und wir in vielen Anwendungsfällen sehr gute Erfahrungen“, so Gamst.

Die mit R-410A betriebenen Maschinen sind kleiner und kompakter als beispielsweise Maschinen mit natürlichen oder anderen Kältemitteln. Die ca. 2.800 Kälteanlagenbauer in Deutschland haben langjähriges Know-how in der Wartung von Maschinen mit gängigen und bewährten Kältemitteln wie R-410A. Dies ist vor allem in der Gewerbekälte, wo eine hohe Betriebssicherheit und ein schneller Service wichtig sind, ein entscheidender Vorteil. Häufig finden sich gerade dort aber noch Einzellösungen, sodass keine Anlage der anderen gleicht. Dies macht die Montage sowie die Wartung kompliziert und für den Betreiber teurer.

Klima beachten

Wie sich der Einsatz unterschiedlicher Kältemittel in der Praxis auf die direkten und indirekten CO2-Emissionen einer Kälteanlage auswirkt, zeigt ein Beispiel, in dem verschiedene Anlagentypen bei einem klassischen Discounter über einen Zeitraum von 14 Jahren ausgewertet wurden. Die Anlage mit dem natürlichen Kältemittel CO2 verursachte aufgrund ihres GWP von 1 zwar keine direkten Emissionen, jedoch aufgrund ihres höheren Stromverbrauchs waren im Vergleich zu einem R410-A-System die indirekten CO2-Emissionen um 4 Prozent und die Betriebskosten laut Daikin um 23 Prozent höher.

Besonders bei Anlagen mit dem Kältemittel CO2 spielen die klimatischen Bedingungen vor Ort eine wichtige Rolle. Es macht zum Beispiel schon einen Unterschied, ob die Anlage in Hamburg oder in Freiburg steht. Durch die unterschiedlichen Umgebungstemperaturen müssen hier schon häufig unterschiedliche Komponenten eingesetzt werden. So sollte die Entscheidung für ein System von den klimatischen Bedingungen, der benötigten Betriebssicherheit, den zu erwartenden Betriebskosten sowie den Investitionskosten und der Umweltfreundlichkeit des Systems über den gesamten Lebenszyklus abhängen.

„Pauschale Aussagen darüber, welches Kältemittel das effizienteste oder beste ist, können seriös nicht getroffen werden“, so Gunther Gamst. Dies gilt auch für natürliche Kältemittel. Man muss sich immer den jeweiligen Anwendungsfall anschauen, denn die Wahl des Kältemittels beeinflusst die Effizienz der Anlage und damit auch die Betriebskosten und die CO2-Emissionen.“

Foto: Daikin Airconditioning Germany

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