Girocard-Innovationen: Teststandort Kassel | stores+shops

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Foto: Euro Kartensysteme GmbH

Girocard-Innovationen: Teststandort Kassel

Im April 2016 fiel in Kassel der Startschuss für das Projekt „girocard city“. Damit hat die Deutsche Kreditwirtschaft die nordhessische Stadt zum Innovationsstandort für ihre elektronischen Bezahlverfahren erkoren. Sämtliche Innovationen rund um die Bezahlung mit „girocard“ (vormals EC-Karte) werden in Kassel zunächst auf regionaler Ebene auf ihre Alltagstauglichkeit hin erprobt, bevor es zu einer nationalen Umsetzung kommt.

Zunächst wird in Kassel eine umfangreiche Kampagne zur „girocard“ gestartet, um die Grundbekanntheit des Systems auszubauen. „Denn nur, wenn die Nutzer die girocard und ihre Funktionen kennen, können Innovationen bemerkt, als Verbesserung wahrgenommen und genutzt werden“, erklärt Ingo Limburg, Leiter Marketing der girocard bei der Euro Kartensysteme GmbH, diese Vorgehensweise. Zu den denkbaren Innovationen gehören kontaktloses Bezahlen, Geldkartenfunktionen, Zahlungen per Smartphone, Smartwatches und anderen Wearables sowie Funktionen und Anwendungen rund um die „girocard“.

Wichtigstes Entscheidungskriterium für den Standort Kassel war eine grundsätzliche Übertragbarkeit der regionalen Ergebnisse auf nationale Belange. Da die Bevölkerungsstruktur in Kassel sowie die Verteilung, Nutzung und der Besitz von „girocards“ fast deckungsgleich mit den deutschlandweiten Werten sind, besteht vor Ort eine optimale repräsentative Vergleichssituation. Aber auch die durchschnittliche Kaufkraft, die durchschnittlichen Einzelhandelsumsätze, die Präsenz vieler kleiner und mittelständischer Händler sowie die besonders gute Vernetzung der Banken und Sparkassen sind aus Sicht der Kreditwirtschaft wichtige Faktoren, die für diesen Standort sprechen. Die Akzeptanz der in Kassel getesteten Innovationen wird als Indikator für eine eventuelle deutschlandweite Implementierung herangezogen. „girocard city“ ist auf eine Projektdauer von zehn bis 15 Jahren ausgelegt.

Als erstes Projekt soll im Jahr 2017 die seit Oktober 2015 laufende Testphase für das kontaktlose Bezahlen „girogo“ in Kassel ausgeweitet werden. Der Kunde kann mit seiner speziellen „girocard“ Beträge von unter 25 Euro ohne PIN-Eingabe, Unterschrift oder Durchziehen durch ein Kartenlesegerät bezahlen. Er muss die Karte nur kurz vor ein spezielles Bezahlterminal halten.

Fotos (2): Euro Kartensysteme GmbH

Grafik: Die Deutsche Kreditwirtschaft

Weitere Informationen: https://die-dk.de und www.girogo.de

Die Girocard

Foto: Euro Kartensysteme GmbH

Foto: Euro Kartensysteme GmbH

Rund 100 Millionen „girocards“ und Kundenkarten von Banken und Sparkassen gibt es in Deutschland. „girocard“ ist der übergeordnete und neutrale Rahmen der Deutschen Kreditwirtschaft für ihre zwei bewährten Debitkarten­-Zahlungssysteme: das PIN­-gestützte Bezahlen im Handel („electronic cash-System“) und die Bargeldbeschaffung an den Geldautomaten in Deutschland („Deutsches Geldautomaten­System“).

Mit der persönlichen Geheimzahl PIN garantiert die Deutsche Kreditwirtschaft den sicheren Einsatz des Systems. Als Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Kreditwirtschaft übernimmt die Euro Kartensysteme GmbH Aufgaben im kartengestützten Zahlungsverkehr und konzentriert sich dabei auf zentrale Services wie die Mastercard-Lizenzverwaltung, die Entwicklung von Sicherheitsstandards, Methoden der Missbrauchsbekämpfung sowie das Marketing für die „girocard“ und ihre Prepaid­-Bezahlfunktionen Geldkarte (kontaktbehaftet) und „girogo“ (kontaktlos) sowie die weiteren Funktionen auf dem Chip.

95 Prozent der Deutschen besitzen eine eigene „girocard“. Nach den Zahlen der im Februar 2016 vorgelegten Statistik der Deutschen Kreditwirtschaft wurden im Jahr 2015 insgesamt 2,59 Milliarden Bezahlvorgänge mit einem Gesamtumsatz von rund 138 Milliarden Euro per Karte und PIN vollzogen. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einem Rückgang um 0,65 Prozent. Die „girocard“ bleibt damit das am weitesten verbreitete Kartenzahlungsmittel in Deutschland. Die Infrastruktur wurde 2015 auf 784.000 aktive „girocard“-Terminals (plus 18.000) ausgebaut.

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