Bei Konsumenten ist er beliebt, beim stationären Einzelhandel gefürchtet: Der Showroom-Effekt. Kunden begutachten, probieren und vergleichen im Geschäft das gewünschte Produkt, lassen sich beraten – und kaufen dann zu günstigeren Preisen im Web. Auch umgekehrt kann sich solch ein Effekt einstellen: Die ausführlichen Produktinformationen, die Kundenbewertungen und das breitere Warenangebot von Onlineshops werden von den Konsumenten gerne genutzt – gekauft wird dann jedoch lieber versandkosten- und risikofrei im Brick-and-Mortar-Store. Eine Studie der Unternehmensberatung Accenture und des Marktforschungsinstituts GfK prognostiziert für das Jahr 2015 ein deutliches Wachstum der Multichannel-Umsätze im Non-Food-Bereich. Danach werden Umsätze, die aus dem Zusammenspiel stationär/online beziehungsweise online/stationär resultieren, um knapp 80 Prozent zunehmen und dann etwa 17 Prozent des Non-Food-Marktes ausmachen.
Ein Problem ist dieser Trend zum Channel-Hopping allerdings nur für diejenigen Händler, denen es nicht gelingt, den Kunden über den Kanalwechsel hinweg zu halten. Shops, die ihren Kunden hingegen ein integriertes Einkaufserlebnis über verschiedene Kanäle bieten – neben dem Onlineshop sowie der Filiale vor Ort beispielsweise auch einen Katalog, eine App für mobile Endgeräte, QR-Codes auf Plakatwerbung und Produktinformationen in den Social Media – können von dem Trend zum Multichannel-Commerce nur profitieren.
Wachsende Umsatzchancen
Wer einmal die Vorteile einer so bequemen und flexiblen Einkaufswelt genossen hat, wird dieses Konsumverhalten auch in Zukunft beibehalten. Zugleich verschwimmen Grenzen zwischen den Verkaufskanälen, zwischen on- und offline. Immer beliebter wird beispielsweise das Einkaufen per „Click & Collect“: Bestellt wird im Onlineshop, abgeholt wird die Ware in der Filiale – ohne Versandkosten und ohne komplizierte Online-Bezahlsysteme. Zugleich steigt die Zahl der vormals reinen Onlinehändler, die vermehrt entweder selbst Filialen eröffnen oder ihre Waren auch im stationären Handel vertreiben. Ein Trend, der sich in Zukunft noch verstärken wird: Schätzungen zufolge werden bis zum Jahr 2020 rund 90 Prozent der reinen Onlinehändler verschwinden und zum Multichannel wechseln.
Die Zahlen weisen eindeutig in Richtung Multichannel – doch bei Händlern regiert zurzeit häufig noch die Skepsis. Klar ist: Den Einstieg in den Multichannel-Verkauf gibt es nicht umsonst, außerdem erhöht sich mit zunehmender Zahl der Verkaufskanäle auch die Komplexität des Vertriebs. Zugleich sollten Shopbetreiber den Trend nicht verpassen, da hier steigende Umsatzchancen und Wettbewerbsvorteile gegenüber denjenigen locken, die eine Multichannel-Strategie ablehnen. Der Grund für eine ablehnende Haltung liegt dabei häufig nur im Zustand der Produktdaten. Sind diese unstrukturiert, auf verschiedene Datenbanken verteilt und für Web-Anwendungen inadäquat aufbereitet, gestaltet sich der Einstieg in den Mehrkanal-Vertrieb in der Tat aufwendig und kostspielig.
Oftmals bedarf es nur eines effizienten Produkt-Informations-Managements (PIM), um die Grundlage für den Multichannel-Vertrieb zu legen. Was bei der Herstellung von Produktkatalogen schon lange Standard ist, findet nun auch Eingang in die Welt der Onlinehändler: PIM sorgt dafür, dass sämtliche Daten zu einem Produkt – Texte, Bilder, Preise, Icons und mehr – in einer zentralen Datenbank gespeichert werden und so für die verschiedensten Verkaufskanäle zur Verfügung stehen. Der Einstieg ins Multichannel-Geschäft bildet dabei nur einen von mehreren Gründen, in ein einheitliches PIM zu investieren. Auch beim Verkauf von Produkten mit komplexen Produktbeschreibungen, bei mehrsprachigen Shopsystemen, kurzen Update-Zyklen und ähnlichen Herausforderungen hilft ein PIM-System. Ganz allgemein gilt: PIM erspart dem Händler und Hersteller die mühevolle und zeitintensive Pflege verstreut liegender Produktdaten – und schont auf diese Weise Budget und Arbeitskraft.
Der Weg zu einer Lösung
Bei der Auswahl des passenden PIM-Systems raten E-Commerce-Experten der Nubizz GmbH insbesondere zwei Punkte zu beachten: Erstens sollte die Lösung standardisiert sein und zweitens einen modularen Aufbau besitzen. Bei Nubizz kommt daher das Produkt „cmi24“ von Eggheads zum Einsatz – eine generische Standardsoftware, die durch ihre verschiedenen Module an Bedürfnisse des Kunden angepasst werden kann. Durch ein „Vererbungskonzept“ von Merkmalen und Strukturen können mit dieser Softwarelösung zum Beispiel keine Daten-Redundanzen entstehen. Das „cmi24“-System ist via Standardschnittstellen mit jedem Shopsystem kompatibel. Bei der Auswahl der Module, der Implementierung und Konfiguration stehen Nubizz-Mitarbeiter Shopbetreibern beratend zur Seite. Erfahrungsgemäß lassen sich Investitionsgewinne und Synergieeffekte – beispielsweise bei einem Verkauf durch Onlineshop und Printkatalog – somit ausschöpfen.
PIM-Systeme bilden die Grundlage jeder Multichannel-Strategie. Eigentlich – denn viele Shopbetreiber versuchen dennoch, auf der Basis der bisherigen, in verschiedenen Datenbanken verstreut liegenden Produktdaten in den Multichannel-Handel einzusteigen. Das Resultat: Langwierige und langweilige Mehrarbeit bei der Pflege der Daten. Die Investition in ein effizientes PIM-System erspart Mitarbeitern eine gleichermaßen frustrierende wie fehleranfällige Doppel- und Dreifacharbeit und rentiert sich daher schnell. So klappt es mit der Konzentration auf das Wesentliche und damit, Kunden ein Touchpoint-übergreifendes Einkaufserlebnis zu bieten.
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Autor Frank Hörning ist als Prokurist bei der Nubizz GmbH tätig.
Weitere Informationen: www.nubizz.de