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Foto: Eon Metering

Energieverbrauch „smarter“ unter Kontrolle haben

Intelligente Stromzähler, sogenannte Smart Meter, können Unternehmen helfen, den Energieverbrauch zu reduzieren, indem sie die dafür notwendigen Daten im Viertelstundentakt erfassen und zur Auswertung bereitstellen. Das Sonderposten-Handelshaus J. A. Woll aus Soltau hat das Konzept gemeinsam mit Eon umgesetzt.

Der Sonderpostenspezialist J.A. Woll aus Soltau betreibt bundesweit 50 eigene Filialen und beliefert 5 Franchise-Märkte. Das Unternehmen setzt auf intelligente Stromzähler. Für Geschäftsführer Nils Hansen war der Umstieg auf das Smart Metering ein Schritt auf dem Weg zu einem umfassenden Energiemanagement. „Mit konventionellen Stromzählern war eine Kontrolle des Energieverbrauchs nur sehr zeitverzögert und teilweise gar nicht möglich. Die Kontrolle der Energiekosten ist besonders wichtig, denn sie sind einer unserer größten Kostenpositionen.“

Ziel des Unternehmens war es, den Verbrauch jeder einzelnen Filiale tagesaktuell darstellen und einzelne Parameter verschiedener Filialen – beispielsweise den Strombedarf pro Quadratmeter Verkaufsfläche – miteinander vergleichen zu können. Gleichzeitig sollte ein dezentraler Zugriff auf die Daten möglich sein, damit die Regionalleiter die Zahlen kontrollieren und mit den Marktleitern besprechen können.

Mit konventionellen Zählern war eine Kostenkontrolle nur sehr zeitverzögert und teilweise gar nicht möglich.

Nils Hansen

Geschäftsführer, J. A. Woll Handels GmbH, Soltau

Mit Smart Metern lassen sich diese Ziele erreichen: Im Gegensatz zu herkömmlichen Stromzählern erfassen sie den Stromverbrauch nicht nur monatlich oder jährlich, sondern im Viertelstundentakt. Die Messergebnisse fließen dann über ein integriertes Kommunikationsmodul in ein Portal, wo sie mithilfe einer Auswertungssoftware gebündelt, aufbereitet und dem Unternehmen zur Verfügung gestellt werden: für das Lastmanagement, das Energie-Controlling, das Benchmarking und die Optimierung von Energiebezug und Abrechnung.

Ein Automatismus ist dieser Datenfluss beim Einsatz von Smart Metern allerdings nicht, erklärt Alexander Seebach, Bereichsleiter Produkt- und Marktmanagement von Eon Metering. Zwar sieht der Gesetzgeber mit dem Energiewirtschaftsgesetz in vielen Fällen eine Einbauverpflichtung für Smart Meter vor: bei Neu- und Sanierungsbauten oder bei Bestandsgebäuden ab einem jährlichen Energiebedarf von 6.000 Kilowattstunden. „Grundmessstellenbetreiber“ ist allerdings der regional zuständige Netzbetreiber. Und dieser ist gesetzlich lediglich zu einer monatlichen Verbrauchs- und Kosteninformation verpflichtet – das intelligente Potenzial des Smart Metering bleibt dabei ungenutzt.

Auf eigene Initiative

Wer mehr will, muss selbst aktiv werden: Energiekunden können dank der Liberalisierung des Marktes nicht nur ihren Stromlieferanten frei wählen, sondern auch ihren Messstellenbetreiber. Das ist besonders für Unternehmen interessant, die bundesweit Standorte haben. Ein freier Messstellenbetreiber kann über Stromnetzgrenzen hinweg die Messwerte für alle Standorte gesammelt zur Verfügung stellen, so lässt sich beispielsweise der Jahresabschluss durch eine einheitliche Stichtagsablesung vereinfachen. Außerdem können Unternehmen mit einem freien Messstellenbetreiber festlegen, welche Daten wann erhoben und wie aufbereitet werden sollen – und nicht zuletzt, wer wann welche Daten einsehen darf. Bis zu 12 Wochen kann ein Wechsel des Messstellenbetreibers dauern, erklärt Alexander Seebach.

J. A. Woll hat das Smart-Metering-Projekt mit Eon Metering umgesetzt. In einem ersten Abstimmungsgespräch wurden zunächst die umzustellenden Filialen festgelegt sowie die Parameter für die Erfassung und Auswertung der Daten besprochen. Eon Metering hat daraufhin den Umstellungsplan erarbeitet und ohne Störung des Geschäftsbetriebs umgesetzt.

„Wir sind nun in der Lage, unseren Gesamtverbrauch über alle Standorte hinweg detailliert auszuwerten“, sagt Nils Hansen. Lastprofile verschiedenen Filialen lassen sich für einen schnellen Überblick übereinanderlegen, Verbrauchsdaten können nach unterschiedlichen Vorgaben gefiltert und geprüft werden. „Filialen, deren Verbrauch auffallend hoch ist oder die von einem typischen Lastgang abweichen, können wir jetzt sofort identifizieren.“ J. A. Woll kann so nicht nur Standorte mit besonders schlechter Energieeffizienz erkennen, sondern auch falsches Verhalten von Beschäftigten, beispielsweise wenn in einer Filiale bereits vor Ladenöffnung die komplette Beleuchtung angeschaltet wird. „Seit die Daten zur Verfügung stehen, ist das Thema Energieverbrauch bei den Mitarbeitern sehr viel präsenter und wichtiger geworden“, so Hansen. Das Unternehmen will die Daten jetzt über das eigentliche Energiemanagement hinaus nutzen: J. A. Woll will ein Prämiensystem für besonders energiesparendes Verhalten aufsetzen.

Foto: Eon Metering

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