Einheitliche Software-Plattform | stores+shops
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Florian Oechsner, Arno Schwarz und Henry Taubald (v. l. n. r.)

Einheitliche Software-Plattform

s.Oliver modernisiert derzeit weltweit seine kompletten Checkout-Prozesse mit Kassensystemen, Software und Services von Wincor Nixdorf. Über die internationale Expansion und was die IT dabei leisten muss sprachen wir mit Henry Taubald, COO und IT-Verantwortlicher bei s.Oliver, Florian Oechsner, Head of Commercial International Retail und Arno Schwarz, Manager Store Solutions.

Welche Märkte sind aktuell die wichtigsten für s.Oliver?

Taubald: Die deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich und Schweiz. Aber dann kommen gleich Slowenien, Kroatien, Slowakei, Polen, Niederlande und Belgien.

Expandieren Sie weiter?

Taubald: Ja, grundsätzlich wollen wir weiter expandieren. Unser Ziel bleibt, insbesondere weitere europäische Märkte zu erschließen, mit eigenen Stores, aber auch mit der Präsenz in Kaufhäusern. Dabei orientieren wir uns verstärkt in Richtung Osten, also weniger nach Frankreich, England und Spanien.

Warum insbesondere nach Osten?

Schwarz: Die Märkte im Textilbereich sind hart umkämpft. Gerade in England, Frankreich oder Spanien ist es schwerer, Fuß zu fassen, wenn man dort keinen hohen Bekanntheitsgrad hat. In Nord- und Osteuropa sind wir sehr viel bekannter und haben bereits gute Handelsbeziehungen, sodass uns dort die Expansion leichter fällt.

Oechsner: Es geht auch darum, den deutschen Heimatmarkt zu behaupten, einer der größten Textilmärkte in Europa. Hinzu kommt, dass zurzeit ein starker Eintrittswettbewerb durch Fremdunternehmen herrscht, die auf den deutschen Markt drängen.

Ist der Onlinehandel für Sie ein wichtiger Vertriebskanal?

Taubald: Im Textilbereich gehen wir davon aus, dass der Onlinehandel einen Anteil von 15 Prozent hat. Dies wird mittelfristig wahrscheinlich so bleiben. Ich gehe aber davon aus, dass dies eine Generationsfrage ist, sodass sich der Anteil in Richtung 30 Prozent oder vielleicht mehr verändern wird. Eine Prognose ist im Fashion-Bereich schwieriger als zum Beispiel im Buch- oder Musikmarkt. Textilien will der Kunde anfassen und sehen. Jedenfalls treiben wir das Online-Geschäft voran, beobachten die Entwicklung aber ganz genau.

Welche Rolle spielen Social Media dabei?

Schwarz: Auf unserer Facebook-Seite ist immer etwas los, sodass ein eigens dafür aufgebautes Facebook-Team den Kunden permanent Rede und Antwort steht.

Oechsner: Die Social Media-Nutzer sind generell ein sehr junges Publikum. Der überwiegende Teil unserer stationären Kunden ist im Vergleich eher älter. Wir müssen versuchen, alle Zielgruppen zu erreichen.

Schwarz: Tests haben gezeigt, dass der Online-Kunde häufig die Filiale nutzt, um online gekaufte Ware zurückzugeben. Da die Online-Bestellung so bequem und einfach ist, nutzt der Kunde diese schon mal, um zunächst einige Artikel zur Auswahl zu bestellen. So kommen Retourenquoten von 50 bis 55 Prozent zustande – im Fashionbereich durchaus eine normale Quote.

Multichannel, Expansion und Internationalisierung stellen Sie als IT-Verantwortlichen sicherlich vor besondere Herausforderungen?

Taubald: Das ist richtig. Die IT, die uns lange erfolgreich unterstützte, hat einfach das Ende ihres Lebenszykluses erreicht. Aktuell betreiben wir daher einen Transformationsprozess aus der alten IT-Welt in eine neue Welt.

Schwarz: Im Store beschäftigen wir uns aktuell mit anderen Formen der Bezahlung. Weitere Themen sind Rabatt- und Kundenaktionen, die über das Kassensystem abgewickelt werden müssen. Darüber hinaus geht es um die Nutzung von Mobile Devices oder Tablet-PCs, um Store-Prozesse zu erweitern oder mit dem Onlinehandel zu verbinden.

Wie häufig rufen Sie die Daten aus Ihren Filialen ab?

Taubald: Die Kassendaten stehen uns jederzeit online zur Verfügung. Aber die Daten sind das eine, die Analysen, die daraus gezogen werden, das andere. Heute können wir uns jederzeit im System anschauen, wie der Umsatz in der Filiale XY ist und welche Jeans dort verkauft wurden. Aber dann muss man sich natürlich fragen, wozu diese Informationen gebraucht werden. Ich plädiere dafür, sich auf das Wesentliche zurückzubesinnen. Welche sind die Grundinformationen, die ich wirklich benötige, um Maßnahmen zu ergreifen und eine Entscheidung zu treffen? Ich will damit sagen, dass manchmal weniger mehr ist. Ich glaube einfach, dass sich die IT-Systeme der Zukunft auf die notwendigen Informationen fokussieren müssen, die die Prozesse unterstützen.

Welche IT-Unterstützung braucht s.Oliver dabei in den nächsten Jahren?

Taubald: Ich möchte einen verlässlichen, europäischen, möglichst sogar weltweit verfügbaren Service. Es ist nicht das große Thema, Hardware und Software zum Laufen zu bringen. Die Herausforderung ist, Prozesse reibungslos zu etablieren und den Service rund um die Systeme zum Fliegen zu bringen.

Schwarz: Unser Business im Store funktioniert anders als im Supermarkt, wo die Kunden es gewohnt sind, sich in einer Schlange anzustellen. Wenn bei uns eine Kasse ausfällt und sich eine Schlage bildet, haben wir ein echtes Problem.

Taubald: Dementsprechend brauchen wir einen extrem schnellen und zuverlässigen Service. Dies ist ein Grund, warum wir einen großen, internationalen IT-Dienstleister gewählt haben, der uns diesen Service schon von der ersten telefonischen Call-Annahme anbieten kann. Dabei erwarten wir den gleich guten Service wie in Deutschland auch in allen anderen Ländern. Neben dem guten Service spielen mobile Lösungen eine immer größere Rolle, eben die gesamte Multichannel-Thematik. Und vor dem Hintergrund unserer Expansion setzen wir auf eine einheitliche Software-Plattform, mit der wir die Prozesse in den Filialen und in unserer Zentrale steuern können.

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