Schließen sich Marken oder Handels-Partner an die Plattform Otto.de an, stehen ihnen im Portal zahlreiche Funktionen für die Bewirtschaftung ihrer Sortimente bereit.
Das Online-Portal bündelt alle Services und Prozesse, die für Online-Anbieter relevant sind: von der Bewirtschaftung über Analytics und Operations bis hin zum Brand-Content-Management. Damit können Partner eigene Markenshops bauen, Werbemittel buchen und Verkaufszahlen in Echtzeit einsehen. Welche Herausforderungen es bei der Entwicklung des Portals gab und wie es Partner für sich nutzen können, erläuterten auf den EHI Technologie Tagen 2018 die Otto-Manager Kim Niedner und André Fleischer.
„Brand Connect“ ist für den Versandhaus-Riesen nicht ein Projekt unter vielen, sondern hat einen zentralen Stellenwert. Mit dem Wandel des Geschäftsmodells vom Händler zur Plattform sieht sich das Hamburger Unternehmen im „größten Umbruch seiner Firmengeschichte“. Allein in die Entwicklung zur Plattform sollen bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres 2018/19 rund 100 Mio. Euro investiert werden.
Umsatzsteigerung und weitere aktive Kunden
Der Online-Händler Otto steigerte im Geschäftsjahr 2017/18 seinen Umsatz um 8,5 Prozent auf 2,956 Milliarden Euro. Die Anzahl der aktiven Kunden stieg auf 6,6 Millionen (+ 8 %). Auf Otto.de präsentieren sich rund 6.800 Marken und 2,8 Millionen Produkte. Im Online-Möbelhandel sieht sich Otto als Marktführer.
Kim Niedner, Leiter Brand Connect und Partner Development, skizziert verschiedene Herausforderungen im Online-Geschäft: neue große Wettbewerber – auch aus Asien – und vor allem neue Anforderungen der Kunden, die in zunehmendem Maße Plattformen wie Uber oder Airbnb nutzen. „Der Markt und die Nachfrage entwickeln sich vom Händler zur Plattform“, so Niedner. Darauf antworte man mit vorselektierten Sortimenten auf otto.de sowie mit weiteren Partnern, die ihre Produktwelten hier auch anbieten. Das neue digitale Tor der Partner zu dieser Plattform ist das neue Portal.
B2C und B2B vereint
„Otto Brand Connect“ integriert sowohl B2C als auch B2B und basiert auf vier Säulen: Appearance (Partner können sich inszenieren), Advertising (Partner können Werbemaßnahmen buchen), Analytics (Partner erhalten Insights in ihre Performance) und Operations (Partner erhalten Daten für eine erfolgreiche Bewirtschaftung).
Über allem stehe ein kooperativer Ansatz, um mit den Partnern „gemeinsame Ziele und Werte zu definieren“, sagt André Fleischer, Abteilungsleiter Softwareentwicklung Partner Connect. Bei der Entwicklung des Portals habe man konsequent „Funktionen“ statt Projekte aufgestellt und vorangetrieben. Dabei würden die Teams – rund 400 Mitarbeiter sind eingebunden – nicht nach starren Vorgaben, sondern nach „Leitplanken statt Regeln“ arbeiten.
Customer Centricity
„Customer Centricity“ lautet dabei der Leitgedanke. „Wichtig ist, dass alle Mitarbeiter, vom Vorstand bis in die Teams, den Weg mitgehen“, nennt Fleischer eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Transformation von Otto.de zur Plattform. Im Juni 2018 ist Otto auf dem neuen Online-Portal mit ersten Partnern live gegangen und Mitte Oktober mit rund 300 Marken gestartet.