Rückenwind für Self-Checkout-Konzepte | stores+shops

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„Scan & Go“ bietet Globus aktuell in 46 und bald in 47 Märkten an.
Foto: Globus

Rückenwind für Self-Checkout-Konzepte

Händler treiben die Technisierung am Checkout voran – ermutigt auch durch die Verhaltensänderungen der Verbraucher in der Corona-Pandemie. Die „Innovations Days 2021“, vom EHI in diesem Jahr als Online-Kongress organisiert, lieferten dazu aktuelle und kreative Beispiele.

Kaum eine Branche ist so von persönlichem Kontakt und intensiver Beratung geprägt wie die Apotheken, doch auch dort wird automatisiert – etwa, wenn Beratung stattgefunden hat, das Medikament jedoch bestellt werden muss: Dann bietet es sich an, dem Kunden eine kontaktlose und selbstbestimmte Abholung zu ermöglichen. Der Technologieanbieter BD Rowa hat dazu ein Pick-up-Terminal entwickelt, das an einen Kommissionierautomaten angebunden ist. Der Kunde kann somit seine zuvor bezahlte Ware mittels eines Codes am Terminal abholen – auch „through the wall“ und damit außerhalb der Öffnungszeiten. Dirk Bockelmann von BD Rowa berichtete auf den EHI Innovations Days, dass bislang rund 10 Apotheken in Deutschland diese Lösung nutzen – darunter zum Beispiel die Königsapotheke von Ralf König in Nürnberg.

Pick-up-Terminal des Technologieanbieters PD Rowa

Pick-up-Terminal des Technologieanbieters PD Rowa
Foto: BD Rowa

Auch ein kompletter SB-Checkout ist in Apotheken möglich. Nicht für Medikamente und OTC-Produkte – also verordnungsfähige, aber nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel – jedoch für die Freiwahl-Sortimente. „SB macht für großflächige Apotheken mit hoher Kundenfrequenz und mit großem Freiwahl-Sortiment Sinn“, erklärt Dirk Bockelmann. Auch dafür hält BD Rowa eine Lösung bereit. In Deutschland ist sie noch nicht im Einsatz, in der Schweiz dagegen u. a. bei Apotheker Florian Meier in der Bahnhofsapotheke in Winterthur/Stettbach.

Scan & Go bei Globus

Hygiene, Schnelligkeitsvorteile und der Trend zur bargeldlosen Bezahlung veranlassen aber insbesondere den Food-Handel, seine SB-Konzepte zu forcieren. Bereits in allen Varianten komplett aufgestellt ist der saarländische SB-Warenhaus-Betreiber Globus. In aktuell 46, bald in allen 47 Globus-Häusern steht Kund:innen der „Scan & Go“-Service zur Verfügung – mit insgesamt rund 9000 bereitgestellten Handscannern und mit 350 SB-Kassen für registrierte „Scan & Go“-Nutzer. Seit Ende 2020 können diese Kunden in allen Häusern auch ihr eigenes Smartphone einsetzen, über eine in die Globus-App integrierte Scan-Funktion.

Darüber hinaus sind in den Globus-Märkten insgesamt 170 weitere SB-Terminals aufgestellt. Sie sind für jene Kunden gedacht, die anonym einkaufen wollen. David Massing, Gruppenleiter IT-Kassenprozesse bei Globus, berichtete auf den „EHI Innovations Days“ von aktuell rund 30.000 aktiven Nutzern der Scan & Go-Lösung. Rund 35 Prozent des Umsatzes wird laut Massing über die SB-Schienen abgewickelt, und der Anteil bargeldloser Bezahlung in diesem Bereich liegt bei 75 Prozent.

Checkout-Automatisierung bei der Edeka-Gruppe

Auch in der Edeka-Gruppe steht das Thema Checkout-Automatisierung weit oben auf der Agenda. Mit der „Scanbox“, einem Selfscanning-Einkaufswagen mit integrierter Wiegekontrolle, stellte Edeka-Händler Robert Aschoff eine individuelle Lösung vor. Die Funktionsweise: Der Kunde scannt am Regal, die Wiegeeinheit im Wagen überprüft das korrekte Erfassen, er bezahlt am SCO-Terminal oder an der bedienten Kasse, ohne dass die Ware nochmals aus dem Wagen genommen werden muss. Laut Aschoff ist das System mit inzwischen 340 Einheiten in 14 Supermärkten im Einsatz.

Eine neue stationäre Lösung in Form kompakter Express-Terminals dagegen hat die regionale Edeka-Gruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen entwickelt. Sie werden nach Vorgaben der Gruppenzentrale vom Technologie-Partner Pyramid gebaut. „Wir wollen unseren selbständigen Kaufleuten eine smarte Self-Checkout-Lösung anbieten, mit der die Lücke zwischen den großen SCO-Systemen und der konventionellen Kasse geschlossen werden kann“, sagte Pierre Vieweg, Abteilungsleiter IT/Einzelhandel. Die Attribute der Lösung: auf Standard-Kassenhardware basierend, kompakt, wenig störanfällig – da ohne Cash-Modul –, als Plug & Play einfach installierbar, damit insgesamt kostengünstig. Das System ist für den Einsatz in allen sieben Regionalgesellschaften ausgelegt, Pilotinstallationen gibt es bisher in zwei der regionalen Gruppen. „Dort wird je nach Marktgröße und Anzahl der Systeme ein Umsatzanteil von 15 bis 20 Prozent erreicht“, berichtete Pierre Vieweg auf den „EHI Innovations Days 2021“.

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