Gibt es bei Pan Oston noch den Standard-Kassentisch?

Wir haben einen Serienkassentisch, dieser ist jedoch hoch modular. Für den deutschen Markt haben wir eine spezielle Serie entwickelt. Im Grunde ist es wie beim Autokauf: Es gibt von unserem Standardtisch bis zu 350 verschiedene Varianten, die sich individuell kombinieren lassen. Etwa 50 Prozent unserer Kassen kommen aus dieser konfigurierbaren Serienfamilie, die anderen 50 Prozent sind ganz individuelle Kassen – teilweise mit den Kunden zusammen entwickelt bei exklusivem Einsatz. Beispiele: Penny, Edeka, Rewe und Albert Heijn. Wir haben hier vor Ort eigene Designer und entwickeln immer zuerst einen Prototyp.

Wie ist Pan Oston im europäischen Markt für Kassentische einzuordnen?

Pan Oston liefert pro Jahr zwischen 5.000 und 6.000 Kassentische aus. Unser Schwerpunktabsatzgebiet ist Nordwesteuropa. In Deutschland sehen wir uns hinter den Unternehmen ITAB und Storebest als die Nummer drei im Markt. Unter anderem Rewe und Penny zählen zu unseren Kunden, wir beliefern mittlerweile aber auch Baumärkte und Gartenfachmärkte.

Welche Rolle spielen dabei für Self Scanning geeignete Tische, wie hoch ist deren Anteil?

Rund 50 Prozent der Kassentische, die wir an die Kunden ausliefern, sind Self Scanning-Kassentische oder Hybridlösungen. Je nach Kunde gibt es unterschiedliche Anforderungen. Die einen wollen eine Lösung mit Handscannern, insbesondere Kunden mit kleineren Märkten aber bevorzugen stationäre Self-Checkouts. Unsere Empfehlung bei größeren Warenkörben geht eindeutig in Richtung Mobile Scanning. Durch den Trend zu SB-Systemen verkaufen wir in der Summe weniger Kassentische an die Kunden, machen aber unter dem Strich mit Self Scanning- und Self-Checkout-Lösungen bessere Geschäfte.

Sie bedienen verschiedene Länder und Handelsbranchen. Wo sind die Anforderungen besonders komplex?

Die Anforderungen sind von Land zu Land verschieden. In Skandinavien spielt Ergonomie eine besonders große Rolle, noch viel mehr als in Deutschland. In England sind die Ansprüche an Ergonomie dagegen nicht so wichtig. Auch die Längen von Vor- und Nachlaufband sind im Ländervergleich unterschiedlich. Bei uns in Holland ist es normal, dass zwei Kunden ihre Einkäufe gleichzeitig am Nachlaufband einpacken. Wenn wir das in England vorschlagen würden, würden wir nur Kopfschütteln ernten. Dort müssen die Warenmulden hinter dem Nachlaufband erst komplett gelehrt werden, bevor der nächste Einkauf abgewickelt wird. Auch der Designgeschmack ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. Überhaupt spielen Designaspekte länderübergreifend eine sehr große Rolle. Die Kassen sollen eine eigene Ausstrahlung haben und das CI des Unternehmens wiederspiegeln.

Werden Kassentische einsatzbereit angeliefert oder wird vorwiegend vor Ort montiert?

Mehr und mehr Kunden bevorzugen, dass die Kassentische komplett angeliefert werden. Wenn der Einbau vor Ort erfolgt, müssten die Märkte ja sonst geschlossen werden.

Das Interview führte Winfried Lambertz.