Zara legt mit Hightech-Flaggschiff in Madrid an

Ganz neue Maßstäbe soll der viergeschossige Store in dem markanten Edificio España in der spanischen Hauptstadt setzen, und zwar sowohl in Sachen Retail-Technologie als auch in Bezug auf nachhaltigen Ladenbau, Energieeffizienz und Wertschöpfung. Auf mehr als 7.700 qm, davon 3.815 qm Verkaufsfläche, präsentiert der Fashion-Hersteller neben seinen gängigen Damen-, Herren- und Kinderkollektionen aktuelle Produkt-Launches.

Durch die großen Fensterfronten sollen die Räumlichkeiten im Erdgeschoss optisch mit der Plaza España verschmelzen.
Foto: Inditex

In speziellen Boutique-Bereichen mit jeweils eigenem Interior Design werden im Flagship-Store erstmals Lingerie – die bisher nur im Onlineshop erhältlich war – sowie die Haus-Kosmetiklinie, die „Athleticz“-Sportbekleidung und die neue minimalistische „Origins“-Kollektion ausgestellt. In jeder Abteilung zeigt ein Showroom passende Accessoires und Schuhe, die in direkt angrenzenden Lagerräumen in verschiedenen Größen zur Verfügung stehen.

Cleanes Design

Entworfen wurden die cleanen, an Container erinnernden Räume komplett vom firmeneigenen Architekturbüro. Die neutralen, hellen Farben der Wände, Böden und Decken und die klaren geometrischen Einrichtungselemente sollen den Fokus optisch ganz auf die Kleidungsstücke legen. Die Etage auf Straßenniveau ist mit besonders großen Fensterfronten versehen und wird so in natürliches Licht getaucht. Außen- und Innenraum sollen dadurch optisch verschmelzen, Zierbäume im Raum verstärken den Effekt.

More than a Store

Verbinden will Zara in der Madrider Filiale vor allem aber die Welten von Onlineshopping und stationärem Erlebnis, deshalb ist hier alles auf das autonome Einkaufen ausgerichtet: Die Kund:innen können während des Shoppings vor Ort auf der Zara-Plattform surfen. Dort können direkt die Warenbestände im Laden eingesehen und Artikel in den Warenkorb gelegt werden, die innerhalb von maximal zwei Stunden abholbereit sind. Für diesen Click & Collect-Service ist im ersten Stock ein gesonderter Bereich eingerichtet, an den ein robotergesteuertes Lager mit einer Kapazität für bis zu 1.500 Bestellungen angeschlossen ist.

Mit der Pay & Go-Technologie können die Einkäufe per Smartphone gescannt und bezahlt werden.
Foto: Inditex

Bezahlt werden kann neben herkömmlichen Methoden sowohl an Self-Checkout-Kassen als auch per Pay & Go, indem die Einkäufe mit dem Smartphone gescannt und via Zara-App abgerechnet werden. Als erster Standort überhaupt bietet Zara an der Plaza de España einen automatisierten Rückgabepunkt für Online-Retouren. Eine weitere Zone ist dort für die Rücknahme von Kartons vorgesehen, wo die Kund:innen das Verpackungsmaterial, in dem ihre Online-Einkäufe geliefert werden, zwecks Recycling abgeben können.

Online orientieren und reservieren

Am Eingang sowie an verschiedenen weiteren Orten der Filiale sind QR-Codes platziert, die man per Handy scannen kann, um zwecks Orientierung einen detaillierten Grundriss des Ladens zu erhalten. In dem geräumigen Umkleidebereich können Kabinen reserviert werden, sowohl physisch als auch über den „Click & Try“-Service in der Zara-Shopping-App.

Streben nach Öko-Zertifizierung

Bei Ladenbau und Einrichtung wurde auf Einsatz möglichst umweltfreundlicher Materialien geachtet.
Foto: Inditex

Neben den technologischen Innovationen will sich Zara mit Engagement für mehr Nachhaltigkeit hervortun und strebt durch Verwendung umweltfreundlicher Materialien mit dem neuen Store das „Breeam“-Siegel an, ein europäisches Zertifikat für nachhaltiges Bauen.

Um den Energieverbrauch zu optimieren und zu reduzieren, wurde die Filiale an die interne „Inergy“-Plattform angeschlossen, von der aus der Zara-Mutterkonzern Inditex den effizienten Verbrauch der Klima- und Elektrizitätsanlagen sowie der LED-Beleuchtungssysteme in seinen Geschäften zentral überwacht. Seine rund 200 Mitarbeiter:innen am Standort möchte Zara zu umweltbewusstem Verhalten anregen.

Durch Wiederverwendungs- und Recyclingprogramme soll nicht nur die Wirtschaftlichkeit verbessert, sondern es sollen auch Abfälle verringert und Rohstoffe ressourcenschonend verwendet werden. Was die Produktion der Kleidungsstücke selbst angeht, arbeitet das Modelabel nach eigener Aussage darauf hin, dass noch in diesem Jahr mindestens 50 Prozent von ihnen nach dem von Inditex eingeführten Standard “Join Life” hergestellt werden. Dieser beinhaltet die Verwendung ökologischer Stoffe und die Einhaltung nachhaltigerer Prozesse. Insgesamt hat sich das Unternehmen das Erreichen der Klimaneutralität bis 2040 zum Ziel gesetzt.