Der Markt mit einer Verkaufsfläche von rund 3.500 qm wartet mit vielen technischen Neuheiten auf und bietet dem Kunden zugleich viele Neuerungen bei Architektur und Design. Schon von außen besticht das Gebäude durch ein extravagantes Architekturkonzept. Das begrünte Dach wird auf drei der vier Gebäudeseiten von Glasfassaden getragen. Im Inneren wird diese Transparenz besonders in der Obst- und Gemüseabteilung deutlich, die rundum verglast ist. Optischer Blickfang ist eine Wand aus echten Grünpflanzen, die auf ihrer linken Seite ein hinterleuchtetes Edeka-Logo umrahmt. Ein Pendant dazu befindet sich im Restaurant im hinteren Bereich des Marktes.
Neben der Glasfassade sorgt eine Deckenhöhe von 5,65 m für eine helle und großzügige Einkaufsatmosphäre. Die Decke ist mit Ausnahme einer Holzlamellenkonstruktion völlig offen gestaltet. Die Lamellen setzen sich als Gestaltungselement von außen nach innen fort und machen den Markt so zu einer architektonischen Einheit. Die hohen Decken stellten die Planung für die Beleuchtung, die in den neuen Märkten der Edeka Südbayern schon seit drei Jahren zu 100 Prozent aus LED besteht, allerdings vor eine besondere Herausforderung.
Während vor allem in den Frischebereichen Strahler an der Decke dominieren, entschied man sich bei der Grundbeleuchtung des Trockensortiments dafür, nur das Vorschaltgerät oben anzubringen und die LED-Module mit stromversorgenden Stahlseilen über den Gängen abzuhängen, was zu einer optimalen Ausleuchtung führt. In verschiedenen Abteilungen wie Obst und Gemüse, Tiefkühlung und Drogerie werden zudem Pendelleuchten sowie eigens entwickelte, mit LED hinterleuchtete große Rundleuchten eingesetzt, die vorzugsweise dekorativen Charakter haben und Profilierungswarengruppen nochmals hervorheben.
Pilotmarkt
Insgesamt setzte man bei der Einrichtung des Marktes intensiv auf die konzeptionelle Unterstützung aller Partner nicht nur aus der Beleuchtung, sondern auch aus dem Ladenbau, um gemeinsam einen echten Pilotmarkt auf den Weg zu bringen. Dies gilt für die Weinabteilung, die mit besonderen Regalen, einem eigenen Bodenbelag in Holzoptik und stimmungsvollen Deko-Elementen einen komplett eigenen Auftritt erhielt ebenso wie für die Prebake-Station, die in dieser Form erstmals von der Edeka Südbayern umgesetzt wurde. Der Anbieter Wünsche betreibt im Eingangsbereich des Marktes ein Konzept, das neben Brot und Backwaren auch einen umfassenden Mittagstisch anbietet, dessen täglich wechselnde Angebote in einer frei einsehbaren kleinen Küche frisch zubereitet werden.
Im Markt setzt sich diese Verknüpfung von Einkauf und Gastronomie fort. An den Bedienungstheken erwarten den Kunden zahlreiche Käsespezialitäten u.a. in einem begehbaren Schauschrank, Fisch und Feinkost sowie etwa 1.000 Fleisch- und Wurstartikel. Aus Fleisch und Fisch kann der Kunde direkt wählen, was für ihn in einem Spezialitätenrestaurant mit 20 Sitzplätzen direkt zubereitet werden soll. Die fertigen Speisen kann der Kunde auch in einem in den Verkaufsraum integrierten Atrium verzehren, das neben einer Terrasse auch über einen kleinen Lehrgarten für Kindergärten und Schulen verfügt und am Abend für Weinverkostungen und sonstige Kunden-Events genutzt werden soll.
Neben den architektonischen Highlights erwarten den Kunden in Gaimersheim auch einige technische Neuerungen. Im Kassenbereich testet Edeka zwei unterschiedliche Self-Checkout-Lösungen. Die Basket-to-Bag-Lösung ist vor allem für Kunden mit wenigen Artikeln geeignet und wird in Gaimersheim mit einem bandgestützten Self-Checkout für den größeren Einkauf kombiniert, der in dieser Form erstmals im deutschen Lebensmittelhandel eingesetzt wird. Vervollständigt wird der SCO-Bereich durch eine Überwachungs- und Zahlstation und eine automatische Ausgangsanlage. Integriert ist zudem ein Cash-Managementsystem, wie es sich auch an den übrigen, bedienten Kassen und Bezahlstationen im Markt befindet, und durch das das Personal nicht mehr mit Bargeld in Berührung kommt.
Abholstation
Ebenfalls eine Premiere ist die „Edeka-Box“ auf dem Parkplatz, eine Abholstation für online bestellte Waren. Die Kommissionierung der Ware erfolgt aus dem Markt heraus, bezahlt wird bereits bei der Bestellung. Die Abholung erfolgt dann über die Eingabe eines Codes aus Abholboxen mit drei verschiedenen Temperaturzonen: Trockensortiment +18°C, gekühlte Ware +2°C und Tiefkühlung-18°C.
Im Markt wurde eine integrale Kälte-Klima-Wärme-Verbundanlage mit dem natürlichen Kältemittel CO2 eingesetzt. Während der Heizperiode wird die bei der Kälteerzeugung anfallende Wärmeenergie vollständig zur Beheizung des Marktes verwendet. Erst bei Minus-Außentemperaturen holt die in der Verbundanlage integrierte Wärmepumpe aus dem Eisspeicher und/oder der Außenluft die zusätzlich erforderliche Wärmeenergie. Das im Wärmepumpen-Heizbetrieb erzeugte Eis im Eisspeicher wird im Sommer zur Marktklimatisierung verwendet. Für die Grundbeheizung sorgt eine Bauteilaktivierung, die durch ihre milde Strahlungswärme für ein angenehmes Wärmeempfinden der Kunden und des Verkaufspersonals sorgt.
Innovative Mobilitätskonzepte berücksichtigt Edeka mit Ladesäulen für Elektroautos und E-Bikes auf dem Parkplatz. Der Markt, in dem laut Edeka „alles anders ist“, wurde von den Kunden sehr gut angenommen. Dennoch werden alle Neuheiten auf den Prüfstand gestellt, und es wird überlegt, was tatsächlich multipliziert wird.
Fotos (6): Aichinger (1), Photo Sexauer München (5)
Weitere Informationen: www.edeka.de/suedbayern/
Edeka, Gaimersheim
Adresse: Dr.-Ludwig-Kraus-Str. 8-10, 85080 Gaimersheim
Eröffnung: 14. April 2016
Verkaufsfläche: 3.497 qm
Regale: Linde Ladenbau, Wanzl, Kesseböhmer, AHA-Möbel
Bedienungstheken: Aichinger
Kassentische: ITAB
Beleuchtung: Philips, Bäro
Kühlung: Hauser, Galilei
Außenarchitektur: ATP