Die britische Modekette Topshop ist seit 2008 auf dem US-amerikanischen Markt aktiv, seit das Unternehmen seine erste US-Filiale in Soho im New Yorker Stadtteil Manhattan eröffnete. Damals war es nicht sicher, ob sich der Erfolg, den das Unternehmen unter dem Eigentümer Sir Philip Green in Großbritannien hatte, in New York wiederholen lassen würde. Doch das mehrstöckige Gebäude mit seinen gusseisernen Säulen und hohen Räumen erwies sich von Anfang an als Publikumsmagnet. In den dann folgenden Jahren expandierte Topshop in den USA und betreibt heute Filialen in Los Angeles, Chicago, San Diego, Las Vegas und Washington D.C. Jede einzelne von ihnen ist das, was Green einen Flagshipstore nennt, denn es gibt nur ein Geschäft pro Stadt mit entsprechend großem Einzugsbereich.

Im Umkleidebereich gibt es einen Personal-Shopping-Room, in dem die Kundin sich bei Tee und Gebäck persönlich beraten lassen kann.
Nach sechs Jahren nun wendet sich das Unternehmen wieder New York zu, um dort einen zweiten Flagshipstore zu betreiben. Dieses Mal geht es um eine Filiale auf der Fifth Avenue, der langen Einkaufsstraße, die sich quer durch Manhattan zieht und die in Ladenmieten-Rankings weltweit regelmäßig Spitzenplätze belegt. Die vierstöckige Filiale ist mit ihren rd. 3.700 qm Fläche der zweitgrößte Ableger des Topshop-Imperiums und wird lediglich von dem gigantischen Geschäft auf der Londoner Oxford Street übertroffen.
Von außen wirkt das Gebäude wie ein moderner Zweckbau mit hoher Verglasung und der üblichen Reihe von Schaufensterfiguren, die auf die vorbeieilenden Passanten blicken. Tritt man jedoch über die Schwelle, ist man wahrscheinlich schon von der bloßen Tiefe des Raums beeindruckt, der sich dort vor einem erstreckt. Man kann bis zur rückseitigen Wand blicken, die mit einer 14 m breiten Mode-Grafik bedeckt ist und den Hintergrund des Kassenbereichs bildet. Die gesamte Fläche ist mit Damenmode bestückt. Der neue Topshop bietet eine persönliche Einkaufsberatung – ein Merkmal, durch das sich Topshop von vielen seiner Mitbewerber abhebt. Hierfür sind die Anprobebereiche im hinteren Ladenteil vorgesehen, von denen jeder einzelne so geräumig ist, dass verschiedene Outfits an der Wand aufgehängt werden können. Sie vermitteln das Gefühl, den Massenmarkt hinter sich zu lassen.
Mannequin-Paraden
Zwischen den weißen würfelförmigen Präsentationsmöbeln ist eine Mannequin-Parade aufgereiht, und die linke Wand ist eigentlich ein großer Leuchtkasten mit stimmungsvollen Fotografien. Auf der langgezogenen Fläche gibt es keine Säulen, was daran liegt, dass der Raum eine abgehängte Decke hat. Wer sich auf den Weg nach oben in den ersten Stock macht, findet dort weitere Damenmode und einen Jeans-Shop, dessen Rückwand mit mehreren Reihen von LED-Leuchten bestückt ist, was dieser Ebene ihre Charakteristik verleiht. Die verschiedenen Bereiche des Stockwerks werden von eckigen Säulen abgegrenzt. Diese bilden außerdem Nischen entlang der Außenwände, wo die Ware in offenen Schränken mit Hintergrundbeleuchtung präsentiert wird.
Die oberste Etage ist für Accessoires, die Abteilung „Tall“ (Mode für große Frauen) und Schuhe reserviert. Schuhe sind ein wichtiges Element der Produktpalette von Topshop. Daher nehmen die Schuhe, die auf niedrigen Präsentationsflächen in der Mitte und auf Regalen an den Außenwänden ausgestellt sind, über die Hälfte des Stockwerks ein.
Im Untergeschoss wurde eine eigene Ebene für die Marke Topman geschaffen. Laut Guy Smith, dem Hauptverantwortlichen für das Storedesign bei Topshop, wurde der Herrenmode-Linie Topman in der Vergangenheit möglicherweise nicht so viel Aufmerksamkeit gewidmet wie der Marke Topshop, doch bei der Einrichtung dieser Filiale wurde der Topman-Bereich ebenso gründlich geplant. In Bezug auf die praktische Umsetzung bedeutet das, man trifft auf hinterleuchtete Wände im Backsteinmuster, einen Jeans-Shop und mehrere Gruppen von Displayfiguren. Mit gestochen scharfen Grafiken wird ein besonderer Akzent auf maßgeschneiderte Kleidung gelegt.
Wird der zweite Store in New York funktionieren? Philip Green erklärt dazu: „Niemand kann ein Geschäft in einem anderen Land eröffnen und erwarten, dass er von Anfang an Gewinn macht, doch wir haben uns die nötige Zeit gelassen und wir haben eine Chance.“
Fotos (2): Topshop
Weitere Informationen: http://de.topshop.com