Tiffany’s in neuem Glanz

Das historische Verkaufshaus an der Ecke 57th Street und Fifth Avenue wurde im April unter dem Namen „The Landmark“ – zu Deutsch „Wahrzeichen“ – wiedereröffnet. Der neue Flagship-Store ist die erste Komplettrenovierung des Geschäftes seit dem Bezug des Hauses im Jahr 1940.

Etage drei: All about Love - Liebe & Verlobung
Foto: Courtesy of Tiffany & Co.

Alt und neu unter einem Dach

Als Hommage an die Originalstruktur des Gebäudes wurde die Fassade mit der etwa 2,70 m hohen Statue der griechischen Sagengestalt Atlas über den Drehtüren im Eingangsbereich, der statt einer Weltkugel eine Wanduhr über sich trägt, beibehalten und restauriert, während die Innenräume gänzlich neu gestaltet wurden.

„Die Wiedereröffnung des ikonischen Wahrzeichens in Manhattan ist ein Meilenstein für unser Haus. Als Symbol einer neuen Ära für Tiffany & Co. ist das Landmark mehr als ein Juweliergeschäft – es ist ein kultureller Mittelpunkt, der Architektur und Gastlichkeit sowie wegweisende Kunst und Designs zur Schau stellt“, sagte Anthony Ledru, Präsident und Chief Executive Officer des Unternehmens. The Landmark solle auf globaler Ebene neue Maßstäbe für den Luxushandel setzen, so Ledru.

Kunst trifft Tradition

Das Interior-Design stammt von dem Architekten Peter Marino, während die New Yorker Dependance des Architekturbüros OMA unter der Leitung von Shohei Shigematsu verantwortlich ist für die Renovierung des Gebäudekerns, die räumliche Wegeführung und die dreistöckige Ergänzung auf dem bestehenden Haus. Der Glasanbau, der die 1980 hinzugefügten Büroräume ersetzt, weist zwei unterschiedliche Formen auf, die in ihrer verbundenen Anordnung eine Einheit darstellen sollen.

Auf den rund 9.350 qm Fläche, die sich über zehn Stockwerke und eine Terrasse erstrecken, finden sich rund 40 Kunstwerke, darunter Arbeiten von Damien Hirst, Julian Schnabel, Rashid Johnson, Anna Weyant und Daniel Arsham sowie bislang noch nicht gezeigte Auftragswerke von Tiffany’s. Die Etagen acht und neun sind explizit als Museums- und Ausstellungsräume gedacht.

Digital Signage mit Nachhaltigkeitsanspruch

Wandfüllende Videoinstallationen bringen die New York Skyline ins Erdgeschoss des neu gestalteten Flagship-Stores.
Foto: Courtesy of Tiffany & Co.

Beim Betreten des Stores öffnet sich ein großzügiges Erdgeschoss mit Schmuckvitrinen, die durch ein Oberlicht akzentuiert werden. Die Deckeninstallation, bestehend aus einer Abstraktion von Glasfacetten, erstreckt sich über die Länge des Raumes und soll eine Assoziation an Diamanten wecken.

In der Straßenebene des Geschäftes finden sich großformatige Videowalls, die im eingeschalteten Modus Szenerien von New York City mit Central Park und Skyline von Manhattan zeigen und im ausgeschalteten Zustand als Spiegel fungieren. Nach Ladenschluss schaltet das Unternehmen, das nach eigener Aussage im Sinne seines Nachhaltigkeitsanspruchs in Umwelt- und Gesundheits-Initiativen investiert, die Digital-Signage-Installationen ab.

Ebenfalls im Erdgeschoss wurde eine neue, von der ursprünglichen Atlas-Statue inspirierte Tiffany-Wanduhr installiert. Der Holzparkettboden im gesamten Gebäude greift das Design und die Muster der Inneneinrichtung aus den 1940er-Jahren auf. Das Herzstück der Verkaufsfläche bildet eine skulpturale Wendeltreppe mit wellenförmigen, transparenten Balustraden, die mit Bergkristall verziert sind. Sie sind von Designs in organischen Formen von Elsa Peretti inspiriert. Das Treppenhaus verbindet die Etagen drei bis acht, während die Aufzüge den Zugang zu jeder Etage ermöglichen.

Auf jedem Stockwerk gibt es mehrere Kassen und Terminals für Bar- und Kartenzahlung. Über die Website können online Termine zur Beratung vor Ort für verschiedene Themen, wie etwa Geschenke zu bestimmten Anlässen, gebucht werden.

Frühstück in Blau

Eine Hommage an Audrey Hepburn, die die Hauptfigur Holly Golightly in "Frühstück bei Tiffany" spielte
Foto: Courtesy of Tiffany & Co.

Seit 1878 ist das markenrechtlich geschützte türkise Tiffany-Blau Unternehmensfarbe und findet sich nicht nur auf Geschenkverpackungen und Einkaufstaschen wieder, sondern auch als wiederkehrende Akzentfarbe im Storedesign. Der Name der neu eingerichteten Gastronomie in der vierten Etage spielt ebenfalls darauf an: Das „Blue Box Cafe“ umfasst einen privaten Dining Room, den man im Vorfeld buchen kann, und eine Bar mit Kunstinstallationen.

Der New Yorker Sternekoch Daniel Boulud kreiert hierfür unter anderem Tagesmenüs mit saisonalen Zutaten sowie das seit dem Film mit Audrey Hepburn von 1961 weltbekannte „Frühstück bei Tiffany“. Das „Landmark“ beherbergt nach Angaben des Unternehmens die weltweit größte High-Jewelry-Kollektion von Tiffany, einschließlich einem neuen Design für den 128,54 Karat schweren Tiffany-Diamanten. Anlässlich der Wiedereröffnung präsentierte der Juwelier spezielle Uhren- und Brillenkollektionen sowie limitierte Home-Accessories.