Das Lesen soll im Alltag der Menschen präsent bleiben, wünscht sich Thalia. Darüber hinaus beabsichtigt das 1919 in Hamburg gegründete Unternehmen einen Imagewandel – weg von seiner Wahrnehmung als „Mainstream“-Anbieter des Buchhandels hin zu Sortimentsvielfalt und Wohlfühlatmosphäre.
Thalia in Hagen: Was hat sich verändert?
In Hagen präsentiert Thalia seit dem 21. November auf 1.400 qm über 2 Etagen sein neues Store-Konzept. Die vom britischen Architekturbüro JHP Design realisierte Verkaufsfläche wirkt luftiger als zuvor, verfügt nun über diverse Sitzecken und eine komplett neu gestaltetes „Visual Identity“-System.
100 Sitzplätze, Kaffee und Kuchen sowie regelmäßig erfolgende Veranstaltungen und Autorenlesungen locken in das jetzt an der gläsernen Fensterfront positionierte Café im Obergeschoss. Thalia Buchhandlungen sollen noch stärker als bisher zu attraktiven und inspirierenden Treffpunkten werden und den Konsumenten auf diese Weise Gründe dafür zu liefern, nicht nur online einzukaufen.
Helle Wohlfühlatmosphäre mit Sitzecken
Das neue Ladenkonzept legt den Fokus auf eine angenehme Leseatmosphäre. Hellgraue Rückwände in Kombination mit einer offenen Technikdecke lassen die Filiale heller und großzügiger erscheinen. Vollständige LED-Beleuchtung soll den Leseprozess vor Ort erleichtern. Die grobe Struktur des lose verlegten PVC-Bodenbelags gibt dem Besucher das Gefühl, über Echtholz zu spazieren. So will Thalia das klassische Bild einer Buchhandlung aufrechterhalten, die mit Holzböden assoziiert wird.
In nahezu jedem Bereich gibt es separate, für den Zielkunden gestaltete Sitzecken. Richtet sich die Sitzecke an der gläsernen Fensterfront mit gerahmten Bildern und grauen Polstermöbeln eher an Erwachsene, lockt eine große Couch vor einer farbigen Rückwand eher die Jugendlichen. Große Stofftiere und bunte Accessoires sowie eine Kreidetafel dominieren die Kinderbuch-Abteilung.
Neues Visual Merchandising-System
Das neue Visual Merchandising-System mit Piktogrammen soll die Wiedererkennbarkeit der Marke Thalia stärken und für eine verbesserte Orientierung in der Buchhandlung sorgen. Die Icons greifen die blau-weiße CI des Buchhändlers auf und lassen sich zu einer Bildvielfalt zusammenstellen, ähnlich wie durch die Kombination von Buchstaben Geschichten entstehen. Die Piktrogramme schmücken jede Wareninsel und betiteln die Sortimentszusammenstellung auf amüsante Weise, z. B. „Liebesgeschichten mit echten Kerlen!“, „Das letzte Blind Date ging in die Hose?“ oder „Die Hantelbank fürs Hirn“.
Sortimentsvielfalt statt Mainstream
In seinen Buchhandlungen setzt Thalia verstärkt auf ein akzentuiertes und kuratiertes Angebot. Achtmal im Jahr entwickelt der Buchhändler zusammen mit Autoren, Bloggern, Journalisten und den Lesern Themen rund um Trends, die die Menschen bewegen. So stellt Thalia keine an Genres ausgerichteten Thementische zusammen, sondern inszeniert das von bekannten Persönlichkeiten, den eigenen Mitarbeitern oder Lesern kuratierte Sortiment. Auf diese Weise finde man plötzlich Bücher wieder, die nicht mehr im Fokus stünden, meint Unternehmenssprecherin Claudia Bachhausen-Dewart. Neben Geschenkideen für verschiedene Altersgruppen vertreibt Thalia Produkte, die Kooperations-Partner exklusiv für den Buchhändler anfertigt.
Digitales und Services
Digitale Medien setzt Thalia gezielt ein. Ein digitaler Screen schmückt die Kassenzone und informiert über Events und Sortimentserweiterungen. Im Bereich der E-Reader berät ein weiterer digitaler Bildschirm den Konsumenten über die E-Reader von „Tolino“. Ziel ist es, die Menschen auf subtile Art mit digitalen Medien in Kontakt zu bringen.
Mit WLAN ausgestattete Coworking-Plätze bieten Kunden die Möglichkeit, sich vor Ort intensiv mit den Produkten auseinander zu setzen oder die Buchhandlung als Arbeitsplatz zu nutzen. Thalia stellt seinen Kunden dafür die inszenierten E-Book-Reader und Tablets von Tolino zur Verfügung.
Mobil bezahlen
Darüber hinaus haben Shopper die Möglichkeit, über das Tablet der Buchhändler mobil im Laden zu bezahlen. Buchbestellungen, die vor Ort aufgegeben werden, können kostenfrei nach Hause oder an eine Wunschadresse geliefert werden.
Thalia testet in allen Pilotfilialen auch eine Abholstation für Bestellungen. In Düsseldorf und Leipzig kann der Kunde während der Öffnungszeiten seine online zur Filialabholung bestellten und vorab bezahlten Artikel unmittelbar abholen, ohne an der Kasse anstehen zu müssen. Den Hagener Kunden steht der Service sogar 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche zur Verfügung. Wünscht ein Konsument Beratung, kann er sich seine online bestellte Ware bei einem Mitarbeiter an Infopoint im Obergeschoss abholen. Einen schnelleren Service bietet die Click & Collect-Box vor dem Filial-Eingang.
2019 soll in Wien, am Standort Mariahilfer Straße, die erste österreichische Thalia Buchhandlung im neuen Look eröffnen.
Fotos: Thalia