Im Mittelpunkt des neuen Shopkonzepts, bei dem die britische Markenagentur 20:20 federführend war, steht die klare Markenidentität. Als Location hat sich Strauss für sein neues Vorzeigeprojekt mit dem Einkaufszentrum  im Leipziger Bahnhof mit rund 86.000 Besuchern täglich eine Hochfrequenzlage ausgesucht. Statt wie auf einer Hauptmall den Shop rasch zu durchqueren, baute Tenbrink die Bereiche in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Retaildesignstudio „brandneu“ so auf, dass sie zum Stöbern und Schauen einladen.

Der Eingangsbereich des Leipziger Stores von Strauss Innovation macht Lust, weitere Bereiche des Shops zu entdecken.

Der Eingangsbereich des Leipziger Stores von Strauss Innovation macht Lust, weitere Bereiche des Shops zu entdecken.

Vergleichbar mit einem Wohnhaus erschließt sich der Shop erst nach und nach, wodurch Neugierde erzeugt und die Spannung gesteigert werden soll. Der Erfolg binnen der ersten Wochen nach der Eröffnung gibt der neuen Konzeptlinie Recht, die Natürlichkeit und Inspiration mit Lust auf spielerisches Entdecken kombiniert. Auf 620 qm finden Kunden nun ein Einkaufserlebnis gemäß dem Motto „Strauss Innovation ist die anregendste Art, das Leben mit schönen Dingen zu bereichern. Zum Wohnen, Anziehen, Genießen – und zum attraktiven Preis“.

Dominierende Gestaltungselemente sind die vielfältigen, aus Holz gefertigten Möbel plus ergänzende Metallteile. In elf Wochen von der ersten Skizze bis zur Eröffnung im April 2013 wurden die Teile konstruiert und zur Serienreife gebracht. Exklusiv entwickelte der Ladenbauspezialist spezielle Oberflächentechniken, darunter unterschiedliche Metall- und Lackdesigns, insbesondere die trendigen „Shabby Chic“-Looks. Sämtliche produzierte Möbelteile wurden so konfektioniert und versandt, dass sie sich zur Selbstmontage durch den Kunden vor Ort eignen. Um den sicheren Aufbau im Leipziger Store zu gewährleisten, führte Tenbrink Testaufbauten am Produktionsstandort in Stadtlohn durch. „Als Dienstleister setzen wir darauf, uns konsequent auf die Kunden einzustellen“, schildert Vertriebsleiter Rolf Lükemann. Kompetenz und hohe Professionalität seien bei der Realisierung von Shopping-Erlebniswelten für das Unternehmen selbstverständlich.

Wohnerlebnis und Inszenierung

Strauss Innovation gehört mit 97 Filialen zu den führenden deutschen Lifestyle-Anbietern mit einer über hundert Jahre alten Firmengeschichte. Im Jahr 2012 hatte das Unternehmen gemeinsam mit der auf Branding spezialisierten britischen Agentur 20:20 seine Markenidentität als Teil der strategischen Zukunftsausrichtung neu bestimmt sowie eine Kundenbefragung durchgeführt.  Daraus gewonnene Erkenntnisse flossen in die Weiterentwicklung des Designkonzepts aus dem Jahr 2011 ein.

Wie damals: Die Tische mit ihren Schubladen und den Griffen erinnern an nostalgische Küchentische.

Wie damals: Die Tische mit ihren Schubladen und den Griffen erinnern an nostalgische Küchentische.

Als wichtigste Käufergruppe stehen Frauen im Mittelpunkt. Die Konzeptidee ist so einfach wie innovativ: Der Shop ist wie ein Haus aufgebaut, in dem sich extrovertierte mit introvertierten und dynamische mit zurückhaltenden Bereichen abwechseln. Die mit viel Liebe zum Detail gestaltete Einrichtung schafft eine Atmosphäre mit hohem Wohlfühlcharakter. Im Schaufenster werden die Kunden durch ein starkes Merchandising auf das Sortiment aufmerksam gemacht. Die Produkte werden auffällig, sogar frech, mit akzentuierter Beleuchtung und Grafiken inszeniert.

Der Eingangsbereich mit seinem monatlich wechselnden Angebot zeigt die Produktvielfalt aus Fashion und Living: auf Tischen mit unterschiedlicher Größe und Höhe, in Körben oder am Kronleuchter hängend. Das Entree wird von Wandeinheiten gesäumt, die zurückhaltend in Weiß Möglichkeiten zum Hängen und Liegen bieten. Über eine Art Flur mit vielen Details gelangen Besucher zur Mitte des Shops, die von den Konzeptentwicklern als „Hub“ angelegt ist, um von hier aus die hinteren Bereiche zu erkunden.

Die Strauss-Kulinarik ist wie die Küche in einem Wohnhaus das Zentrum des Shops: Hier spielt sich das Leben ab und zugleich erschließen sich alle weiteren Bereiche.

Die Strauss-Kulinarik ist wie die Küche in einem Wohnhaus das Zentrum des Shops: Hier spielt sich das Leben ab und zugleich erschließen sich alle weiteren Bereiche.

Im „Hub“ ist die Strauss-Kulinarik angesiedelt. Im Boden findet ein Wechsel von der Holzdiele zu einer Fliesenoptik in Schwarz-Weiß statt. Ein klassischer Charakter hält durch Küchenbuffets und weiße Oberschränke Einzug. An die Kulinarik schließen sich Fashionzonen für Damen und Herren an. Auch hier wird mit Assoziationen an das eigene Wohnen gespielt: Kleider und Schals hängen an dem hohen Kleiderschrank in „Shabby Chic“-Optik, auf Tischen liegen Schuhe, Taschen, T-Shirts und Hosen. Die weißen Wandregale werden von großen, farblich in Taube, Beige und Moosgrün abgesetzten Schränken unterbrochen. Der hintere Bereich des Shops entspricht dem privaten Teil des Hauses, in dem die Themen Bett, Bad und Wäsche inszeniert werden. Von hier aus kommen Kunden entlang eines offen Regals wieder in den „Hub“ beziehungsweise in den Küchenbereich. Dieser Raumteiler ist beidseitig mit Produkten aus allen Bereichen des Hauses und Geschenkesets bestückt. Das gesamte Shoperlebnis ist geprägt durch eine liebevolle Wohnatmosphäre, die der Kunde zumindest teilweise zu sich nach Hause mitnehmen kann.

Fotos (4): Tenbrink

Weitere Informationen: www.tenbrink-ladeneinrichtungen.de und www.20.20.co.uk