Sehen, fühlen und schmecken | stores+shops

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Käseabteilung im neuen E-Center Kreuzberg in Neuwied (Foto: Kreuzberg/Druckhaus Weirich)

Sehen, fühlen und schmecken

„Saubere Lebensmittel verkaufen, ohne Skandale“: So lautet das oberste Gebot von Firmenchef Konrad Kreuzberg, der am 25. Juni 2014 im rheinland-pfälzischen Neuwied seine dritte Edeka-Filiale eröffnete. Auf 4.000 qm Verkaufsfläche möchte Kreuzberg zeigen, dass ein Supermarkt mehr kann als nur „den Korb füllen.“

„Lebensmittel ist heute Event. Der Kunde glaubt nur das, was er sehen, fühlen und schmecken kann“, erklärt Firmenchef Kreuzberg sein Konzept und fügt hinzu: „Das Storedesign ist heute wichtiger als vor zehn Jahren. Es muss stimmig sein und ausdrücken, was du als Kaufmann willst.“ Oberbürgermeister Nikolaus Roth bezeichnet die Konzeption des neuen E-Centers als „Weiterentwicklung von Konny Kreuzberg 2.0“ und bezieht sich damit auf das in Koblenz in der Andernacher Straße gelegene E-Center Kreuzberg. Im Vergleich zu Koblenz bietet der neue Standort mit seinen 4.000 qm eine 1.000 qm größere Verkaufsfläche und ein um 5.000 Artikel vergrößertes Warensortiment.

Im Eingangsbereich wird mit einer grünen Weltkugel aus echtem Gras das Grundthema des neuen Edekas verkündet: „Welt der Frische“. Vorgaben bezüglich des Ladenbaus gab es seitens der Edeka Rhein-Ruhr keine, man ließ Kreuzberg komplett freie Hand. Das von dem selbstständigen Lebensmittelfilialisten in enger Zusammenarbeit mit den Firmen Wanzl Ladenbau und Aichinger entstandene „Dreierkonzept“ soll die natürliche Erzeugung und regionale Herkunft der Lebensmittel sowie deren Frische im Storedesign widerspiegeln. Es setzt auf natürliche Materialien wie Holz, Wasser und Erdbestandteile; Naturtöne dominieren.

Profilierungsabteilung Obst & Gemüse

Profilierungsabteilung Obst & Gemüse

Das besondere Augenmerk des E-Centers liegt auf den Frischwaren, der Profilierungs-Warengruppe. „Wir sind kein Discounter“, stellt Kreuzberg klar und zeigt dies mit effektvollem Ladendesign. Baumstämme mit stilisierten Kronen signalisieren dem Kunden die Obst- und Gemüseabteilung, die ihren Standort zu Beginn des Kundenlaufs hat. Lebensmittel werden verschieden inszeniert, zum Beispiel in grünen Plastikkisten oder schwarzen Flechtkörben auf Warenträgern aus hellem Holz. In der Mittelraumpräsentation dienen zudem geflochtene Holzkörbe als Produktträger und Blickfang. Der Obst- und Gemüsebereich wurde um eine Kräuterecke und eine separate Salatbar erweitert.

Köche im Markt

Auch die Bedienungstheken für Frischwaren im rückwärtigen Bereich des Supermarktes wurden ausgebaut. Neben Fleisch- und Wurstwaren gibt es Frischfisch, eine gesonderte Käsetheke und einen Backshop. Besonders stolz ist Kreuzberg auf den Räucherofen in der Fischabteilung. Mit Rückwänden und Säulen aus roten Backsteinen hebt sich der Bedienungsbereich optisch von den dezent gefärbten Rückwänden der Trockensortimente ab. Die traditionelle Anmutung der Backsteine bildet einen Kontrast zu den Kühltheken aus grauem Holz mit teilweise eingesetzter Stahlverkleidung, die Modernität ausstrahlen. Digitale Screens informieren über Produkte und Angebote, der Content wird wöchentlich von der Edeka Rhein-Ruhr neu eingespielt.

An großzügig angelegten Frischetheken bereiten Köche Lebensmittel vor den Augen der Kunden zu und schaffen damit ein Erlebnis, das alle Sinne anspricht. Eine Sitzecke vor einer atmosphärischen Wandgrafik lädt Kunden zum Sofortverzehr ein. Weiterhin gibt es im Markt einen Pizzabäcker und einen Sommelier. „Bei uns ist alles sichtbar“, konstatiert Kreuzberg, „das schafft Vertrauen.“

Das Trockensortiment wird in verschiedenen Holzregalen präsentiert, deren Naturtöne zur Atmosphäre passen. Heller Fliesenboden – stellenweise mit einer Pixelgrafik in verschiedenen Braun- und Grautönen versehen – bildet im gesamten Frischemarkt einen Kontrast zur schwarzen, offenen Technikdecke mit sichtbaren Installationen. Stilisierte Blätter und Wolken unter der Decke sollen die Herkunft der Lebensmittel aus der Natur symbolisieren.

Wasserfall

Auch das Trockensortiment wird sinnlich inszeniert. In der Drogeriewarenabteilung gibt es einen „Wasserfall“, der das Thema Körperpflege in Szene setzt. Die plätschernde Wasser-Installation umgibt zwei sich gegenüberstehende, bogenförmige Stahlregale mit Glasböden und Gondelköpfen aus schwarzen Fliesen. In Kombination mit einer zwischen diesen Warenträgern positionierten kreisrunden Beleuchtung soll die Produktpräsentation beim Kunden Assoziationen ans Duschen wecken.

Die hölzerne Dachkonstruktion in der Brotabteilung soll an ein Mühlrad erinnern.

Die hölzerne Dachkonstruktion in der Brotabteilung soll an ein Mühlrad erinnern.

Ein haptisches Erlebnis im Laden erzeugt die edle Präsentation von Kaffeeprodukten. Kaffeebohnen verschiedener Sorten sind über einem Holztisch mit einer Glasplatte in kleinen Schalen arrangiert, Papierzettel liefern detaillierte Informationen zu Inhalt und Geschmack. Dazu passend: eine Kaffeemahlmaschine und Jutesäcke. Weitere Kaffeesorten befinden sich in großen Behältern in Metall-Optik und Regalen mit Abfüll-Option. Ein künstlicher Kamin mit Holzscheiten schafft dort eine gemütliche Atmosphäre. Auch die Inszenierung des angrenzenden SB-Brotsortiments orientiert sich an der Natur. Bogenförmige Holzregale erinnern an ein Mühlrad.

Weinabteilung mit Verkostungstresen

Weinabteilung mit Verkostungstresen

Ein Highlight im E-Center ist die Weinabteilung mit Verkostungstresen und separater Empore. Der Materialmix aus Holz, Stahl und Glas wirkt traditionell und zugleich modern. Dunkler Fliesenboden wird mit Warenträgern aus Holz kombiniert. Ein Eyecatcher ist die gebogene Rückwand des Verkostungstresens aus unbearbeitetem Echtholz. Ein Barhocker aus Stahl mit schwarzen Sitzpolstern und eine Glasvitrine mit integriertem Weinregal setzen einen sachlichen Kontrapunkt.

Zwischen der Käsetheke und dem Weinsortiment befindet sich die über eine Treppe zugängliche Empore, die Kostproben beider Produktgruppen in „privatem“ Ambiente ermöglicht – mit Blick über den gesamten Supermarkt. Die Brauntöne der dominierenden Holzmaterialien und ein künstlicher Kamin schaffen auch im Supermarkt eine Wohlfühlatmosphäre. Grüne Sitzpolster werden zum Blickfang. Von der Käsetheke bis zur Decke ragende Regale mit Käselaiben regen den Appetit an.

Für seine Mitarbeiter hat der Firmenchef an der Stirnseite des Marktes einen Besprechungsraum integriert. Mit Küche, Beamer, Leinwand und Laptopanschluss ausgestattet, eignet sich der für die Kunden sichtbare Raum sowohl für interne als auch externe Veranstaltungen, der Raum wird tageweise vermietet. Auf Wunsch beinhaltet die Tagesmiete einen halbstündigen Vortrag des Kaufmanns zu einem vom Mieter auserwählten Thema mit anschließender Diskussion.

LED-Beleuchtung

Als Grundbeleuchtung kommen LED-Downlights zur Anwendung, auch die Kühlmöbel und die Bedienungstheken arbeiten mit energieeffizienter LED-Technik. Für einzelne Produktgruppen werden Pendelleuchten und Spots eingesetzt, um verschiedene Stimmungen zu erzeugen. Rote Pendelleuchten beispielweise vermitteln Wärme und Gemütlichkeit rund um den Wein-Verkostungstresen. Die Spotbeleuchtung ist auch Bestandteil des Wegeleitsystems, das weitgehend von den Kunden eigenständig erschlossen werden soll. Schlagworte wie „pasta basta“, „munter macher“ und „durst löscher“ an Rückwänden und Warenträgern charakterisieren die Produktgruppe und werden an den Wänden mit Spots in Szene gesetzt.

Abgerundet wird das Konzept durch einen „Presse Tabak Lotto“-Shop mit Humidor, einen eigenständig betriebenen italienischen Feinkostladen und dem Café Hoefer im Vorkassenbereich, das Kunden dazu einlädt, ihren Einkauf in Ruhe ausklingen zu lassen.

Der Standort des Supermarktes gilt als für ein solches Projekt nicht unproblematisch. Aber: „In Neuwied befindet sich die Lebensmittelfachschule des Bundes“, begründet Kreuzberg seine Entscheidung, dort einen „Erlebnismarkt“ zu eröffnen. Die großzügigen Flächen des Gewerbegebiets Distelfeld bieten den Kunden einen Parkplatz mit 452 Plätzen. Den ersten Kundenandrang bezeichnet Kreuzberg als „zufriedenstellend“, ergänzt aber augenzwinkernd: „Wir wollen noch etwas zufriedener werden.“

Weitere Informationen: www.edeka-kreuzberg.de

Fotos: Kreuzberg/Druckhaus Weirich (4)

E-Center Kreuzberg, Neuwied

Adresse: Breslauer Straße 63, 56566 Neuwied

Eröffnung: 25.06.2014

Verkaufsfläche: 4.000 qm

Mitarbeiter: ca. 105

Kassenplätze: 15

Artikelzahl gelistet: 56.000

Checkout-Kassen: 12

Konzept: Wanzl und Aichinger in Zusammenarbeit mit Konrad Kreuzberg

Ladenbau: Wanzl

Frischetheke: Aichinger

Kühlmöbel: Carrier

Beleuchtung: Ansorg

Böden: Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG

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