In dem geräumigen Neubau der CentrO-Erwei-
terung konnten die Architekten und Innen-
architekten den Store fast ohne Einschränkungen verwirklichen. Die gestalterische Freiheit mündet in extrem hohen Decken, die in Verbindung mit abgehängten Elementen die Verkaufsfläche gliedern und der dynamischen Wegführung dienen. Eine drei Tonnen schwere, elf Meter hohe und 17 Meter breite Wabenkonstruktion aus gezundertem Stahl zieht sich entlang der Rolltreppen nach oben und verbindet alle drei Geschosse miteinander. Das Geflecht erinnert an die Hülle des Oberhausener Gasometers, Industriedenkmal und Wahrzeichen der gesamten Region. Der industriell geprägte Hintergrund des Ruhrgebiets spiegelt sich im Raum, den verwendeten Materialien und dem Interieur des Stores wider. Massive Eichendielen, anthrazitfarbener Sichtestrich, Sichtbeton, Rauputz und Stahl prägen das Store-Design und schaffen eine Identifikation mit der Stahl-Region Oberhausen. Die meist offenen Decken unterstreichen das Industrieambiente genauso wie die Metalloberflächen der Warenträger.
Im Kontrast zur durchgängigen Tonalität in Grau und Braun bestechen die 33 Umkleiden mit knalligen Wandfarben, die in den überdimensionalen Spiegeln reflektiert werden. Großbilder der aktuellen Saison-Kampagne leuchten von den Wänden des Stores und zeigen die aktuellen Kollektionen – in Szene gesetzt von den international erfolgreichen Modellen Adam Senn und Mariana Braga, fotografiert von Star-Fashion-Fotograf Tony Kelly in einem amerikanischen Supermarkt in New York. Von LED’s hinterleuchtet, stellen sie das sinnliche Leitmotiv dar, das die Kunden bei ihrem Einkauf inspirieren soll. Großimages schmücken – als Teil der Gesamtvisualisierung – auch die Außenfassade des Stores, welche die CentrO-Besucher vom Parkdeck sowie von den Zufahrtswegen aus sehen können.
Urbane Bühnenbilder
Auf jeder Ebene wird der gestalterische Grundton mit Highlights variiert. Im Erdgeschoss vollenden abgehängte Stahlelemente und große Beton-
kuben und -polygone als Präsentationsmittel den rauen Look. Im Dialog mit einem großflächigen Deckenmotiv der New Yorker Skyline entsteht ein urbanes Bühnenbild, in dem die Männermode inszeniert wird. Hängende und liegende Warenträger verbinden Decken, Boden und Wände und inszenieren auf diese Weise eine dreidimensionale Warenpräsentation. Ein übergeordnetes Deckensegel zieht die Blicke der Besucher auf sich, darunter werden die „Must haves“ präsentiert wie Hemden, Krawatten, Strick, Shirts, Accessoires und Underwear.
Blickfang im ersten Stock mit „Jeans Wear“ (Jeans, Jacken, Hemden, Shirts, Schuhe und Accessoires) ist die durch einen Deckenkubus aus Sichtbeton eingefasste Stahlrohrkonstruktion. Von ihr hängen über einem Feld aus cognacfarbenen Eichendielen die Waren herab. Ein weiteres Highlight ist eine Wand aus würfelartig zusammengestapelten Warenschränken. Die Basis für die Hauptkasse besteht hier aus einem polygonalen Holzkubus, der aus dem gleichen Parkett wie der Dielenboden gefertigt ist. Der Boden des Stores besteht aus anthrazitfarbenem Sichtestrich mit Einlagearbeiten aus cognacfarbenen massiven Eichendielen. Die Wände sind aus Sichtbeton und anthrazitfarbenem Rauputz, im Wechsel mit Holzkuben und in Betonfarbe lackierten Sonderflächen. Die Decken sind hell und offen, mit eingehängten dunklen Deckensegeln.
Mode und Lifestyle
1935 von Theo Wormland in Hannover gegründet, betreibt die Theo Wormland GmbH & Co. KG derzeit 16 Filialen an elf Standorten. Unter der Marke „Wormland“ wird ein breites Sortiment von Casual bis Business-Wear geführt, während die Stores mit dem Label „Theo“ auf Urban Fashion und Jeanswear spezialisiert sind. Das Unternehmen zählt sich zu den führenden deutschen Men’s Fashion-Spezialisten und legt großen Wert auf die Verbindung von Mode-Kompetenz mit Lifestyle und anspruchsvoller Innenarchitektur.
Kunst und Klamotten
Das zweite Obergeschoss, wo sich auch die großzügige Coffee-Lounge befindet, wird durch freistehende Sonderwände geordnet, durch die immer wieder neue Blickwinkel entstehen. Die Wände aus bronciertem Stahl gliedern den Raum mit „Formal Wear“ (Anzüge, Sakkos, Mäntel, Hemden, Krawatten und Schuhe), einem Angebot aus Tonträger und Büchern sowie der Espresso Lounge mit Designer-Sitzmöbeln für entspannte Shoppingpausen. An den Wänden hängt Original-Druckgrafik aus der exklusiven „Wormland Art Collection“, außerdem können die Kunden hier auf diversen Monitoren, die an Scherenliften von der Decke hängen, Videos von „Wormland Television“ zu den aktuellen Saison-Kampagnen betrachten.
Um die Musik als wichtigen Bestandteil des Kommunikationskonzepts angemessen in Szene zu setzen, hat „Wormland“ in Zusammenarbeit mit der Firma Bose ein eigenes Soundsystem entwickelt. Die intelligente Lautsprecheranlage zieht sich durch alle Etagen und sorgt so überall für Clubfeeling beim Einkauf. Exklusive Bucheditionen aus der „Collector’s Edition“ des Taschen-Verlags, Fashion, Kunst, Musik und Videos sollen die Kunden auf mehreren Ebenen ansprechen und das multimediale Shoppingerlebnis bei „Wormland“ abrunden. Darüber hinaus ist in allen „Wormland“-Stores zwischenzeitlich der erste eigene „Wormland“-Duft erhältlich – das Eau de Toilette „[identify] yourself“. Dieser Duft wird außerdem über ein spezielles Raum-Beduftungssystem gleichmäßig in allen Verkaufsräumen verteilt, damit Kunden „Wormland“ mit allen Sinnen wahrnehmen können.
Weitere Informationen: www.wormland.de
Wormland Oberhausen
Adresse: Centroallee 128 D, 46047 Oberhausen
Eröffnung: 27.09.2012
Verkaufsfläche: 2.020 qm
Bauherr: Theo Wormland GmbH & Co. KG, Hannover
Architektur/Innenarchitektur: Blocher Blocher Partners, Stuttgart, und Inhouse
Ladenbau: Rückwände: Schlegel GmbH, Bietigheim-Bissingen, Mittelmöbel: Korda-Ladenbau, Bad Salzuflen
Soundsystem: Bose GmbH, Friedrichsdorf
Beleuchtung: elan Beleuchtungs- und Elektroanlagen GmbH, Köln
Trockenbau: DS Akustik & Trockenbau GmbH, Moritzburg
Boden: Parkett Strehl GmbH, Essen