Die wirtschaftlich schwierigen Zeiten scheint der 1958 gegründete Mittelständler Pohland hinter sich gelassen zu haben. 2009 durchlief das Unternehmen ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Im Rahmen eines Management-Buy-Outs übernahm der damalige Mitarbeiter Bruno Uphues zusammen mit einem inzwischen ausgeschiedenen Kollegen die Anteile eines Finanzinvestors. „Am Tag X gab es keine großen Entscheidungsalternativen, es war ein schneller Entschluss aus dem Bauch heraus, wir haben das Potenzial gesehen“, berichtet Uphues, der heute Geschäftsführer ist. Dieses Potenzial sah Ende 2013 auch die Clinton Group, die u.a. hinter der Herrenmode-Marke Camp David steht und die maßgeblich am Unternehmen beteiligt ist.
Unsere Kunden sind aufgeschlossen für Mode, wollen aber nicht stundenlang durch die Geschäfte streifen.
Bruno UphuesIn der gehobenen Mitte positioniert, betreibt Pohland insgesamt elf Filialen in Deutschland mit Verkaufsflächen zwischen 1.300 und 2.400 qm. In den letzten zwei Jahren wurden fünf neue Filialen eröffnet. Zudem wurde in diesem Jahr der Firmensitz von Köln nach Hoppegarten bei Berlin verlegt, wo die Clinton Group mit ihrer ebenfalls 2015 eingeweihten Europazentrale ansässig ist. Die nächsten Schritte der Expansion sollen 2016 die Standorte Oldenburg und Osnabrück mit jeweils circa 2.000 qm in 1A-Innenstadtlage sein. „Weiteres Potenzial sehen wir in Süd- und Ostdeutschland“, so der Geschäftsführer. Uphues: „Pohland-Markenzeichen sind emotionale Einkaufswelten mit verständlichen Flächen. Unsere Kunden sind zwar aufgeschlossen für Mode, wollen aber nicht stundenlang durch die Geschäfte streifen.“
„Der überwiegend männliche Kunde soll sich schnell zurechtfinden, aber auf seinem Weg durchs Haus mit anderen für ihn interessanten Warengruppen in Berührung kommen“, beschreibt Lutz Hentschel, Geschäftsführer von Non Malus, Nünchritz, die Anforderung an das von seinem Unternehmen kreierte und realisierte Storedesign. Non Malus hat das modulare Ladenbaukonzept zusammen mit den Pohland-Verantwortlichen entwickelt und multipliziert es in der Funktion des Generalunternehmers im Zuge der Expansion – wobei die individuellen Anforderungen der jeweiligen Immobilien berücksichtigt werden. Im Bereich der Rückwände werden Elemente mit Horizontalschienen mit solchen in Quaderform kombiniert und abwechslungsreich in jeweils „weltenspezifischen“ Anmutungen inszeniert. Auch die Mittelraummöbel, deren Spektrum von Baumstämmen bis hin zu edlen Vorlagetischen reicht, geben auf den ersten Blick Auskunft, welcher Stilwelt die präsentierte Mode angehört.
Die Sortimentsarchitektur gliedert sich konsequent in die drei Kategorien Modern, Trend und Klassik, was sich in Ladenbau und Visual Merchandising analog widerspiegelt. Während sich das im September 2015 eröffnete Regensburger Obergeschoss in edlem Loft-Charakter mit schwarzen Dielen und weißen Klinkern präsentiert, wird im Untergeschoss der Gegenpol mit offener Industriedecke, Shabby-Chic-Tapete und Jeansregalen in grober Eichenoptik erzeugt. Als verbindendes Element kommen auf allen Etagen schwarze Raumteiler mit Streckmetall zum Einsatz, sie sorgen für Wiedererkennung.
Marken werden erlebbar inszeniert, ohne Shop-in-Shops aneinanderzureihen. Die Marken Hugo und Camp David sind im Regensburger Haus als einzige mit Original-Geschäften vertreten. „Bei uns stehen ‚atmende‘ Flächen und die Dachmarke Pohland im Fokus“, so die anschauliche Beschreibung von Bruno Uphues.
Das Regensburger Geschäft befindet sich in einem komplett renovierten Gebäude mit Altbau-Fassade und Rundbogen-Fenstern. Außen old school im positiven Sinn, präsentiert er sich innen absolut modern. Dazu tragen nicht zuletzt LED-Wände bei. Non Malus gab deren Platzierungen im Laden-Layout vor, die multimedialen Inszenierungen plante und realisierte dann das Unternehmen Muse Content aus Hamburg. Die LED-Wände sollen das Kauferlebnis unterstützen, sich aber nicht als Hauptakteure „aufspielen“. Sie sollen Produkte in Szene setzen, Qualitätsvorteile, Details und Herstellungsverfahren herausstellen. Die Geschäfts- und Nebenflächen sind komplett mit LED-Leuchten von Arclite Lichtvertrieb, Bargteheide, bestückt. Die Lichtplanung erfolgte in Zusammenarbeit zwischen Non Malus und dem Unternehmen Turn Key aus Wandlitz bei Berlin.
Weitere Informationen: www.nonmalus.com und www.pohland-anziehend-maennlich.de
Pohland Regensburg
Adresse: Drei-Helm-Gasse 1, 93047 Regensburg
Verkaufsfläche: 2.400 qm auf 3 Etagen
Ladenbau / Generalunternehmer: Non Malus, Nünchritz
Lichtausführungsplanung/Installation: Turn Key, Wandlitz
Leuchten (LED): Arclite Lichtvertrieb, Bargteheide