Die Düsseldorfer Schadowstraße ist eine 1a-Adresse, hat aber bekanntlich nicht den Rang einer New Yorker Fifth Avenue. Im Zara-Portfolio drücken sich die Unterschiede so aus: In Manhattan das globale Flaggschiff, hier die „normale“ Filiale, dort die eigene Immobilie, hier das Mietobjekt. Beiden gemeinsam: Sie sind Vorreiter des neuen Storedesigns. Das seit 2001 bestehende Geschäft in der Rheinmetropole wurde komplett umgebaut und währenddessen für zweieinhalb Monate geschlossen. Anfang April erfolgte die Wiedereröffnung des 1.280 qm-Hauses, das auf vier Etagen Damen-, Herren- und Kindermode bietet.
Light-Version
Heller, übersichtlicher, lange Gänge, gliedernde Nischen, viel Outfit-Präsentation auf Figurengruppen und der konsequente Fokus auf die Ware: All das findet sich analog dem Vorbild in den USA auch in der Düsseldorfer Schadowstraße wieder. Dennoch handelt es sich um eine „Light-Version“, womit exemplarisch aufgezeigt wird, wie sich das Konzept des Flagships auf ein multiplizierbares Niveau herunterbrechen lässt.
Dies gilt auch in puncto Nachhaltigkeit, wo sich der Konzern selbst ein Programm mit anspruchsvollen Zielen auferlegt hat. Alle neu gebauten Stores erfüllen „Eco Store“-Kriterien, in New York wird sogar die LEED-Zertifizierung in Platin angestrebt. Bestehende Läden werden ökologisch und energieeffizient modernisiert. Der Düsseldorfer Store verfügt jetzt beispielsweise über Anwesenheitssensoren im Lager, die die Beleuchtungsintensität absenken, wenn niemand im Raum ist, aber noch über keine LED-Beleuchtung auf der Verkaufsfläche. Für diese wie für die anderen Neuerungen gilt: Auf den Kunden werden die neuen Läden wahrscheinlich keinen auffällig andersartigen Eindruck machen.
Generell ist es bei Zara so, dass jeder Store standortspezifisch geplant wird; so wurde in der Schadowstraße die Fassade aus Sandstein nach historischem Vorbild neu gestaltet. Dabei wird nichts dem Zufall überlassen: Bevor das neue Storedesign nach zweijähriger Entwicklungszeit auf der Fitfth Avenue an den Start ging, wurde ein Prototyp am Firmensitz in La Coruña aufgebaut und zunächst in Pilot-Stores installiert.
Jetzt also ist die Zeit reif für den Rollout. Neben Düsseldorf präsentieren sich mit Stuttgart, Ingolstadt und Berlin drei weitere der aktuell 67 deutschen Zara-Geschäfte im modernen Look, der künftig in allen neuen Filialen realisiert werden soll.
Foto: Zara