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Prominente Präsentation der Weinschläuche

Näher am Kunden

Jacques’ Wein-Depot hat sich einen neuen Ladenauftritt schneidern lassen. Man geht jetzt mehr in Lauflagen und nutzt eine einheitliche Ladeneinrichtung für ein konsequentes optisches Branding.

Nach 37 Jahren erfolgreicher Arbeit im deutschen Markt war es für Jacques’ Wein-Depot an der Zeit, seine Marke zu modernisieren und zu verjüngen. Die Designagentur Metadesign aus Düsseldorf erarbeitete in Zusammenarbeit mit dem Weinhandelsunternehmen einen neuen Markenauftritt. Das erste Depot, das nach dem neuen Konzept gestaltet wurde, ist das Geschäft in Köln-Sülz an der Rhöndorfer Straße, das am 2. Mai 2011 Eröffnung feierte.  

Bislang verbindet man mit Jacques’ Wein-Depots oftmals Ladenlokale in Backsteingemäuern mit historischem Charme. Von diesem Konzept rückt man nun ein Stück weit ab und geht heute auch in Großstadtlagen. Man geht „näher zum Kunden“, so sagt es Detlef Meyer, der Depot-Inhaber der neuen Kölner Filiale. Sein Depot liegt in einem neu errichteten Fachmarktgebäude. Die Einrichtung der Jacques’ Wein-Depots ist bislang zum Teil rustikal, teils mit Weinpräsentation auf Europaletten. Das soll zukünftig anders und einheitlich werden, das Depot in Köln-Sülz zeigt, wie: Betritt man den 175 qm großen Markt, empfängt einen eine warme und wertige Atmosphäre, die aber geradlinig und modern ist, nicht rustikal. Das Ambiente wird geprägt durch Wandregale und Mittelraummöbel mit dunkelwarmem, glattem und elegant gemasertem Nussbaumfurnier, kombiniert mit hochglänzenden glatten Flächen in der Hausfarbe Weinrot. Der Boden ist ein anthrazitfarbener Designbelag in
Schiefer-Optik.

Nussbaumfunier

Der Kunde läuft direkt auf die Blockpräsentation mit den Aktionsangeboten zu. Gleich dahinter dann die prominente Blockpräsentation der Weinschläuche, die im Fachjargon BiB genannt werden, was Bag in Box heißt. Die Weinschläuche haben inzwischen einen hohen Anteil am Umsatz. Gleich links an der Wand dann das für das Jacques’-Konzept so wichtige große Verkostungsregal. Die Probiergläser sind hier wie in einer Brasserie kopfüber in Metallhalter eingehängt. An der Rückwand gegenüber vom Eingang befindet sich die Präsentation der Premium-Weine, die nur auf persönliche Einladung an Kundenkartenbesitzer verkostet werden.

Prominente Präsentation der Weinschläuche

Rechts vom Eingang sieht der Kunde gleich das „Herzstück“ des neuen Einrichtungskonzepts, den großzügigen, frei stehenden roten Kassen- und Kommunikationsblock. An der rechten Seitenwand daneben wird auf Regalen das Food-Zusatzsortiment präsentiert mit kleinen Delikatessen wie Patés, Gebäck und Antipasti. Im rechten hinteren Teil befindet sich dann die Präsentation des Wein-Stammsortiments. Zu jedem Wein gibt es einen „Steckbrief“ mit einem Foto der Winzerfamilie, was das Credo „direkt vom Winzer“ wirkungsvoll visualisiert.

Ein wichtiger Teil des neuen Jacques’-Konzepts ist der Multi-Channel-Ansatz. Auf dem Kassen- und Kommunikationsblock steht ein schicker weißer Apple-Computer, der ausschließlich als Kundenterminal dient und nur die Jacques’-Website zeigt. Hier kann der Kunde sich durch das Wein-Angebot klicken. Zu jedem Wein bietet die Seite ein passendes Rezept, das sich der Kunde im Laden ausdrucken kann. Auch online werden Winzerfamilie und Weingut vorgestellt mitsamt Adresse und sogar einem Link zum entsprechenden Fremdenverkehrsverein. „Wir machen daraus kein Geheimnis und nehmen auch in Kauf, dass der Kunde selbst zum Winzer fährt“, sagt Detlef Meyer. Im Übrigen werden alle Jacques’-Agenturpartner am Online-Umsatz beteiligt.  

Zahlreiche Details machen das neue Jacques’-Ladenkonzept schick, professionell und stimmungsvoll: Über dem zentralen Tresen hängt ein Designobjekt, die filigrane Zettel-Lampe von Ingo Maurer, wo auf Büttenpapier geschriebene Gedichte „aufgespießt“ sind. In verschiedene Ladenmöbel integriert sind „Sicht-Boxen“, in denen alte Rebknorzen sowie Materialien und Werkzeuge arrangiert sind, die im Weinlabor, bei der Kellerarbeit oder am Weinberg eingesetzt werden. Detlef Meyer ist sehr glücklich über zwei in die Verkostungsmöbel eingelassene Kühlwannen, wo er offene Weinflaschen zum Verkosten zwischenkühlt und schnell griffbereit hat.  

Kurz nach der Eröffnung nahm Meyer einen interessiert sich umschauenden Herrn wahr, der auf Meyers Ansprache, ob er ihm helfen könne, erwiderte: „Nein, vielen Dank, mir müssen Sie nicht helfen, ich bin Ihr Namensgeber.“ „Gründungsvater“ Jacques Héon war, wie sich zeigte, angetan von dem neuen Ladenambiente. 

Fotos (2): Metadesign

JACQUES’ WEIN-DEPOT Daten + Fakten

Jacques’ Wein-Depot wurde 1974 gegründet von dem Namensgeber Jacques Héon und Dr. Olaf Müller-Soppart. Die Gründungsfiliale befindet sich in Düsseldorf, wo heute auch der Firmensitz ist. Zum Unternehmen gehören rund 270 Depots, hauptsächlich in Deutschland, einige in Österreich. Das Jacques’-Konzept, das anfangs nur französische, heute Weine aus aller Welt umfasst: Die Weine kommen direkt vom Winzer, und die Kunden können wie beim Winzer kostenlos probieren. Jedes Depot hat einen Verkostungsbereich mit ca. 250 Sorten. Jedes Jahr werden ca. 100 neue Weine im Rahmen dieser Verkostung vorgestellt. Die Kaufentscheidung der Kunden bestimmt mit, welche dieser Weine ins Stammsortiment aufgenommen werden. Der Depot-Inhaber ist eng an das Unternehmen gebunden, arbeitet aber selbstständig. Für Schulungen unterhält Jacques’ in Düsseldorf eine „Viniversität“.

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