Mode in der Beletage | stores+shops

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Erdgeschoss mit der Casual-Mode – hier mit Blick in das Bistro

Mode in der Beletage

In Lüneburg hat das Herrenmode-Label Roy Robson ein „Konzepthaus“ eröffnet. Es befindet sich in einem historischen Giebelhaus am Markt in der Altstadt. Die hochherrschaftliche Architektur mit Stuck und historischen Türrahmen sowie ein Vintage-Look mit Antiquitäten bildet einen noblen Rahmen für die Modepräsentation.

In einem denkmalgeschützten Giebelhaus am Lüneburger Markt hat das norddeutsche Herrenmode-Label Roy Robson ein „Konzepthaus“ eröffnet. Mit der Wahl dieses Standortes will das Unternehmen seine Verbundenheit mit der norddeutschen Region zum Ausdruck bringen. Die Architekten und Innenarchitekten von Blocher Blocher Partners vereinten mit dem Storekonzept alte und neue Bausubstanz.

Das „Konzepthaus“ in Lüneburg will mehr als nur ein Store zum Verkauf der Mode sein, es will den Marken-Nimbus sichtbar und dreidimensional erlebbar machen. Der Standort in dem historischen Giebelhaus bedeutete für die Architekten Glücksfall und Verantwortung zugleich. Backsteinmauern, Fachwerk, reiche Stuckelemente und herrschaftliche Türen galt es zu restaurieren. Im Kontrast zu dem historischen Vintage-Ambiente steht die moderne und klare Einrichtung mit Materialien wie Dark-Chrome und Eichenholz.

Im Erdgeschoss befinden sich die Young- und Casual-Fashion-Abteilung sowie das integrierte Bistro „Markt 3“, das Teil des Stores ist. Über eine Treppe geht es in die herrschaftliche erste Etage, eine Zimmerflucht von sieben Altbauzimmern, wo die Business-Mode präsentiert wird.

Die Kunden betreten den Store durch die historische Eingangstür des Hauses am Marktplatz. Die jugendlich-sportliche Mode im Erdgeschoss wird vor rohen Backsteinwänden und Wandflächen aus hellem Eichenholz in Regalen aus Schwarzstahl präsentiert. Die Regale stammen aus dem System „Kado 25“ von Visplay, das die Wände klar rasterartig strukturiert und sind raumhoch. In die hellen Eichenwände integriert ist das horizontale Tragesystem „Invisible“ von Visplay, das nur als feine, horizontale Linie sichtbar ist. Der schlichte graue Estrichboden in Betonoptik bildet mit dem hellen Eichenholz und dem Backstein-Rot einen Farb-Dreiklang.

Durch ein anthrazit-dunkles Treppenhaus gelangt man über eine geschwungene Holztreppe ins Obergeschoss im ersten Stock. Zunächst landet der Besucher in einem Entree, das mit Arrangements klassischer, traditioneller Bilder und Zeichnungen in Holzrahmen geschmückt ist. Dieses Stilmittel zieht sich auch durch die anderen Zimmer und trägt zum Wohnzimmer-Ambiente des Obergeschosses bei. Im Entree werden auch in oft wechselnder Ausstellung die Accessoires der Marke präsentiert.

Die Innenarchitekten haben die Aufteilung des früheren Wohnhauses beibehalten und nutzen die sieben untereinander verbundenen Räume für ein „Storytelling“ anhand wiederkehrender Leitmotive wie zum Beispiel die Bilder-Arrangements. Neben dem klassisch-modernen Visplay-Regalsystem aus Schwarzstahl gibt es auch einige historische, restaurierte Möbel sowie als weiterer Kontrast Präsentationsflächen in Betonoptik.

Wohnzimmer-Ambiente

Besonders großartigen Eindruck machen neben den reichen Stuckverzierungen der Decke die hochherrschaftlichen, ornamental verzierten Türrahmen. Diese historischen Elemente wurden in Weiß gehalten. Dem Gang durch die sieben Räume des Obergeschosses entspricht ein Farbverlauf der Raumgestaltung. Das Entree startet in hellem Grau, verdunkelt sich allmählich und endet dort, wo die hochwertigsten Kleidungsstücke präsentiert werden, in einem dunklen Grau-Grün.

Im Erdgeschoss ist der Übergang von der Verkaufsfläche zum Bistro „Markt 3“ offen und fließend. Schön ist im Bistro die historische, bemalte Holzdecke mit dicken Balken. Diese stammt aus einem anderen alten Gebäude und wurde restauriert. Teile davon finden sich auch in den Verkaufsräumen im Obergeschoss. Ein Wandteil aus Eiche trennt Bistro und Store. Im Bistro schmückt ein gerahmtes „Herbarium“ mit Kräutern und anderen Pflanzen die Wand. Das Designkonzept des Bistros wurde von Blocher Blocher View gestaltet und nimmt das Konzept des Stores auf in Farbe, Struktur und Typografie. Kennzeichen sind ein graublauer Vintage-Look für Speisekarte und Etiketten, hochwertiges Papier aus Naturmaterialien und handgezeich-
nete grafische Elemente.

Das homogene Konzept wurde gefördert dadurch, dass bei der Gestaltung Architekten, Innenarchitekten, Grafiker und Kommuni-
kationsexperten „Hand in Hand“ arbeiteten und so eine homogene Formensprache entwickelt werden konnte. Dies zeigt sich zum Beispiel auch in einem Detail wie der eigens entwickelten Schokolade, die im Bistro als „Amuse geule“ ausliegt. Die Verpackung zeigt eine Handzeichnung des historischen Hauses am Markt 3 in seinem aktuellen, neuen Auftritt, eingerahmt von seinen Nachbargebäuden. Die Marke Roy Robson existiert schon seit 1922, gegründet wurde sie in Berlin als Herrenkonfektionär. Bis heute hat sich daraus eine internationale Modemarke entwickelt, die in 45 Ländern vertreten ist.

Fotos (3): Joachim Grothus

Roy Robson, Lüneburg

Adresse: Am Markt 13, 21335 Lüneburg

Eröffnung: 25. Oktober 2012

Verkaufsfläche: 728 qm

Architektur/Innenarchitektur: Blocher Blocher Partners, Stuttgart

Ladenbau: Bontempo, Hamburg

Beleuchtung: Elan Beleuchtungs- und Elektroanlagen, Köln

Einrichtungssysteme: Visplay International, Weil am Rhein

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