Im Store die Außenwelt vergessen | stores+shops

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Im gesamten Store gibt es zahlreiche, große Spiegelflächen, damit sich Kunden auch alleine mit der Ware beschäftigen können (Foto: Lukas Palik)

Im Store die Außenwelt vergessen

Nach dreimonatigem Komplettumbau hat das Schuhhaus Prange seine Frankfurter Filiale wiedereröffnet. Das Spiel mit ausgesuchten, hochwertigen Materialien und Texturen unterstreicht den individuellen Charakter des Traditionsunternehmens.

Über 100 qm Glasfläche geben Einblick in beide Etagen des Schuhhauses. Dem Store bietet die neu gestaltete Fassade viel Tageslicht und Ausblick auf die Hauptwache. Wer das Geschäft betritt, wird merken: Im Erdgeschoss befindet sich nun die Damenabteilung, die Herrenware wurde ins Obergeschoss verlegt. Auch sonst erinnert nur wenig an das alte Ladendesign, das in den 80er Jahren entstand. Lediglich Deckenlüster aus Messing – jetzt mit LED ausgestattet – rufen Reminiszenzen an frühere Zeiten hervor.

„Sobald ein Kunde die Türschwelle des Stores überschreitet, soll er die Außenwelt vergessen können“, sagt Architekt Rudi Sauermann,der seit 2011 mit Prange im Gespräch über den neuen Auftritt des Frankfurter Geschäfts war. Individuell und persönlich will Prange sein, kein „Kaufhaus“. Im Interieur setzt Sauermann deshalb auf hochwertige Haptik mit schweren Materialien, die Leichtigkeitpräsentieren sollen: Im Erdgeschoss kommen flexible „Highlight-Tische“ mit cremetiegelfarbenen Acrylflächen sowie Warenträger und Rückwände aus Messingmetallgewebe zum Einsatz. Die durchlässige Struktur des Messingmetalls bietet Intimität und Transparenz zugleich.

Champagnerfarbene Sockelleisten kreieren einen harmonischen Übergang zum hellen Bodenbelag, der von changierenden Teppichbodenbelägen aus Kunstfaser durchbrochen wird. Für Farbe in der von Naturtönen dominierten Damenabteilung sorgen roséfarbene Sitzmöbel aus Samtvelours. Ein Kontrast: Der schwarze Kassentresen,dessen Front aus zerkratztem Messing besteht, das wiederum mit Kugelleuchten des Designers Tom Dixon harmoniert. Architekt Sauermann setzt zudem auf gemusterte Textiltapeten. Sie sollen Stimmungen erzeugen und fungieren zugleich als Raumteiler, um Neugier zu wecken. Müssen Kundinnen Wartezeiten überbrücken, werden sie mit Kaffee oder samstags wahlweise mit Prosecco bei Laune gehalten. Eine kleine Küchenfläche im Eingangsbereich kann für Events genutzt werden.

Mit Wandpaneelierungen aus Nussbaum und Leder zu Eichenparkett sowie großflächigen Bildern in Anlehnung an die US-amerikanische Kultserie „Mad Men“, dessen Handlung in den 1960ern spielt, hebt sich die Herrenabteilung optisch von der Damenwelt ab. Eyecatcher sind Sitzmöbel aus türkisfarbenem Samtvelours und Profilwände aus Metall im „Loftcharakter“. Ein Deckensegel fungiert als Stilelement und akzentuiert auf einem Tisch präsentierte Schuhwaren. Zudem gibt es einen großflächigen Lounge-Bereich.

Fotos (7): Lukas Palik

Weitere Informationen: redaktion@ehi.org

Schuhhaus Prange GmbH

Adresse: An der Hauptwache 2, 60313 Frankfurt am Main

Wiedereröffnung: 9. September 2016

Umbau: 3 Monate

VKF: rund 500 qm über 2 Etagen

Ladenplanung: Rudi Sauermann/Sauermann Architectural Services

Ladenbau: Kuhle

Bodenbelag: Heinrich Schmid, JAB

Warenträger: u. a. 3-Form, Patrick Treutlein Interior Design

Tapeten: Elitis, Arte

Beleuchtung: Elan Beleuchtungs- und Elektroanlagen, Sonderleuchten: Tom Dixon

Mitarbeiter: 12

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