„Qualität und Regionalität“ lautet das Motto des neuen Ladenkonzepts in idyllischer Kulisse des Tegernseer Schlosses und in unmittelbarer Nähe zum Herzoglichen Bräustüberl direkt am See. Die Diskrepanz zwischen der vorherigen Nutzung und der neuen könnte größer kaum sein und besitzt durchaus Symbolkraft: Ein Netto-Markt als vorheriger Mieter zog sich im Frühjahr dieses Jahres aus Tegernsee zurück und verwies die Konsumenten der Region auf die verbleibende Netto-Filiale auf der anderen Seite des Sees in 10 Kilometer Entfernung.
Auf der frei gewordenen Fläche von etwas über 300 qm in einem für diese Gegend typischen Gebäude präsentieren nun seit Mitte August regionale Premium-Manufakturen ausgewählte heimische Produkte, Schmankerl und Geschmacksvielfalt im gehobenen Qualitätslevel. Darunter die „Erste Tegernseer Kaffeerösterei“, die Schokoladenquelle Eybel, das Kräuterparadies Herbaria, die Destillerien Lantenhammer (Brände und Liköre) und Slyrs (Whiskey), die Naturkäserei Tegernseer Land, Schinken und Kaminwurzen von der „Speck-Alm“ aus Bayrischzell, das Herzogliche Brauhaus Tegernsee, die Bäckerei Schinagl, der Weinhandel Hitzelberger und die Metzgerei Stadler. Marmeladen, Essig und Öle u.ä. aus der Gegend erweitern die kulinarische Produktpalette. Ergänzt wird das Sortiment für das leibliche Wohl vom Markus Wasmeier Freilichtmuseum, den Kräuter-Pflegeprodukten der Sixtus Werke Schliersee und der Büttenpapierfabrik Gmund. Außerdem zog noch das Trachtenhaus Karl Jäger aus dem nur wenige Kilometer entfernten Miesbach ein.
Ins Storekonzept integriert wurden außerdem eine Gastro-Zone, Bistro und Terrasse. Um Außenplätze einrichten zu können, wurde sogar der Standort des Busparkplatzes verlegt. Ans Gebäude wurden ein neues Vordach sowie angrenzend neue Außenanlagen gebaut, um den Charakter einer Arkade zu erzeugen. „Die Tegernsee Arkaden sollen zum neuen, modernen Anziehungspunkt für jeden Genießer und Architekturliebhaber werden – ob aus nah oder fern. Wir möchten mit einem einzigartigen und erstklassigen Qualitätskonzept überzeugen und Hersteller aus unserer Region unterstützen“, so das erklärte Ziel des Betreibers. Dieser, die Tegernsee Arkaden GmbH, wurden von lokalen Platzhirschen als Gesellschafter gegründet, nämlich Andreas Eybel von der Schokoladenquelle, Anton Stetter von der Destillerie Lantenhammer und Birgit Scheithauer als Geschäftsführerin. Eigentümer des Gebäudes ist das Herzogliche Brauhaus Tegernsee, dessen Bier ebenfalls im Store verkauft wird.
Authentische Materialien wie Naturstein, massive Eiche oder Lerche unterstreichen den oberbayrischen Charme des neuen Shopping Centers en miniature. Die Decken wurden offen gelassen, LED-Beleuchtung unterstützt die Wirkung von Konzept und Produkt. Beim Trachtenhaus Karl Jäger wurden Decke und Säulen völlig neu gestaltet, um den Stil eines Gewölbes anzudeuten. Auch bei der Einrichtung wurde auf Regionalität geachtet, die Baumaterialien stammen aus dem Landkreis.
Fotos: Andreas Eybel (1), Andreas Leder (5)
Weitere Informationen: www.tegernsee-arkaden.de
Auch architektonisch präsentieren sich die Tegernsee Arkaden so raffiniert und qualitätsbewusst wie geschmacklich: Wie auf einem kleinen Marktplatz reihen sich die Produktgruppen der verschiedenen Manufakturen lose aneinander, so dass fast der Eindruck entsteht, man besucht eine Reihe separater Shops. Doch das Sortiment wird von der Betreiber-GmbH zentral bei den Manufakturen eingekauft. „Das Konzept verbindet die Angebote der verschiedenen Hersteller, ohne deren Einzigartigkeit zu vernachlässigen“, betont Wolfgang Gruschwitz, dessen Gruschwitz GmbH das Konzept entwickelte. „Räucherkammerl, Zapfanlage, Schokoquelle – es gibt hier viel zu entdecken und zu probieren. Das neue Ladenlokal ist als Verbindungselement der unterschiedlichen Produktgruppen angelegt und bringt ‚urig‘ und ‚neu‘ zusammen.“ Die Blickachsen auf der Fläche wurden so gestaltet, dass unweigerlich immer neue Bezugspunkte entstehen. „Gezielt platzierte Verweilzonen und ‚Stammtisch-Oasen‘ können z.B. mit Musik und bayrischem Brotzeitteller bestückt werden, um Brauchtum und den Event-Charakter noch zu verstärken“, erläutert Gruschwitz.